Allgemein

Covid-19 in Deutschland: Die zweite Welle kommt im Herbst

Die weltweite Pandemie hat in Deutschland noch längst nicht ihren Höhepunkt erreicht, dennoch stehen bereits jetzt Ärzte in Kliniken und Praxen vor vielen Problemen und Fragen. Das Ärzte-Netzwerk coliquio hat darum am 28. März mit der „CovidCon Video-Expertenkonferenz“ kurzfristig ein Web-Format initiiert, das Experten relevanter Fachgebiete mit Ärzten vernetzt hat. Die Teilnehmer konnten im Vorfeld und noch während der Konferenz ihre drängendsten Fragen einreichen, mehr als 3.200 Ärzte haben die Runde live verfolgt. Besonders groß war der Bedarf nach Klärung ganz praktischer rechtlicher und diagnostischer Aspekte.

Wichtig für Praxisinhaber: Epidemiefall setzt Präsenzpflicht nicht außer Kraft

Der Fachanwalt für Medizinrecht Dr. jur. Florian Hölzel hat eine eindeutige Botschaft an die Praxisinhaber, die angesichts des Infektionsrisikos für die Mitarbeiter über eine Praxisschließung nachdenken. Der Arbeitgeber hat gegenüber seinen Mitarbeitern eine Fürsorgepflicht. Ein wichtiger Aspekt ist die Schutzpflicht für die Gesundheit. Da ist Augenmaß gefragt, um zunächst Lösungen zu suchen, die den Betrieb aufrechterhalten. Praxisschließungen sollten die letzte Maßnahme sein, damit die medizinische Versorgung in Deutschland dauerhaft gewährleistet ist.

Kliniken rüsten sich für den Ernstfall

Um für den erwarteten Ansturm gewappnet zu sein, setzt Dr. med. Johannes Winning, Leiter Funktionsbereich Notfallmedizin der Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie am Universitätsklinikum Jena, auf einen mehrstufigen Plan zur Nutzung der vorhandenen räumlichen Kapazitäten, wie Umwidmung von OP-Sälen, Konferenzräumen und Fahrzeughallen. Auch für mögliche personelle Engpässe wird bereits jetzt vorgesorgt: Ehemalige Mitarbeiter, Medizinstudenten, Notfall-Sanitäter, Hebammen und Physiotherapeuten können im Ernstfall zur Unterstützung herangezogen werden.

Deutschland darf kein zweites Italien werden

Nach Einschätzung von Dr. med. Christoph Spinner, Infektiologe und Oberarzt am Klinikum rechts der Isar (TU München), sind deutsche Kliniken noch relativ weit weg von italienischen Verhältnissen. Die dynamischen Krankheitsverläufe können allerdings dafür sorgen, dass sich das Bild schnell ändert: Patienten müssen häufig aus der normalen auf die Intensivstation verlegt werden. Doch er ist optimistisch, dass es innerhalb der nächsten Wochen erste konkrete Studienergebnisse zu antiviralen und antiinflammatorischen Substanzen geben wird.

Anders sieht es mit einer Impfung gegen Covid-19 aus: Prof. Dr. med. Ulrike Protzer, Virologin und Direktorin des Lehrstuhls für Virologie der TU München, rechnet erst Ende 2021 mit einem Impfstoff, der dann auch erst allmählich flächendeckend zur Verfügung stehen kann. Bis dahin werden sich die Infektionsraten saisonal verändern, sie rechnet mit einer zweiten Welle im Herbst, wenn die UV-Strahlung nachlässt und sich das Virus wieder stärker verbreitet.

Parallel werden täglich neue Schnelltests auf den Markt gebracht – eine Entwicklung, die Dr. med. Dieter Hoffmann, Virologe und Manager des diagnostischen Labors am Institut für Virologie, TU München, durchaus kritisch sieht, da Sensitivität und Spezifität der Schnelltests nicht besonders hoch sind. Prof. Ulrike Protzer schloss die Konferenz mit einem Appell: Je besser man sich informiert, umso besonnener könne man der Krise begegnen. Jeder Arzt solle zunächst sich selbst und sein Team schützen und der Situation mit Ruhe begegnen. Gegen Panik hilft die beste Schutzkleidung nicht.

Über die coliquio GmbH

coliquio ist mit über 190.000 Medizinern aller Fachrichtungen die größte Ärzte-Community im deutschsprachigen Raum. Seit der Gründung 2007 entwickelte sich das Start-up zum Hidden Champion – heute nutzt mehr als jeder zweite deutsche Arzt coliquio. coliquio sieht sich als persönlichen Informationsassistenten für den Arzt: Er soll alles wissen, was er benötigt, um seine Patienten optimal zu behandeln. Dafür liefert coliquio jedem Arzt personalisiert relevantes Praxiswissen, Kollegenerfahrung und Expertise und unterstützt ihn dabei, die besten medizinischen Entscheidungen für seine Patienten zu treffen. Seit 2018 bietet coliquio außerdem medflex (www.medflex.de) für die einfache und datensichere digitale Kommunikation zwischen Arzt und Patient an.

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

coliquio GmbH
Turmstraße 22
78467 Konstanz
Telefon: +49 (7531) 3639390
Telefax: +49 (7531) 2005-22
http://www.coliquio.de

Ansprechpartner:
Pia Kuss
PR
Telefon: +49 (7531) 363939-109
E-Mail: Pia.kuss@coliquio.de
Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel