Energie- / Umwelttechnik

BUND warnt vor Scheitern der Suche nach einem Atommülllager

Vor der Veröffentlichung des Zwischenberichts Teilgebiete zur Suche nach einem geeigneten Atommüll-Endlager durch die staatseigene Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) warnt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) vor gravierenden Verfahrensmängeln. Der Zwischenbericht wird am kommenden Montag vorgelegt und soll erstmals mögliche Standorte für ein atomares Endlager ausweisen. Knapp drei Wochen später beginnt die Fachkonferenz Teilgebiete unter der Federführung des Bundesamts für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE), die zwischen Februar und Juni 2021 den Bericht diskutieren und bewerten soll. Laut Gesetz muss das Suchverfahren transparent sein, partizipativ und wissenschaftsbasiert. Doch dafür sind aus Sicht des BUND die Mittel und die Zeit viel zu knapp.

Olaf Bandt, BUND-Vorsitzender: „Die Weichen müssen schon zu Beginn des langjährigen Auswahlprozesses richtig gestellt werden, sonst droht die Suche zu scheitern. Wir erwarten, dass die Zuständigen die notwendigen Mittel zur Verfügung stellen und ausreichend Zeit geben. Es muss transparent zugehen, die Öffentlichkeit muss in allen Fragen einbezogen werden. Die Vergangenheit lehrt, dass Entscheidungen ohne solide Öffentlichkeitsbeteiligung zum Scheitern verurteilt sind. Die Suche nach einem Atommülllager für mindestens eine Million Jahre kann nicht innerhalb eines halben Jahres auf dem Wege weniger Fachkonferenzen durchgepaukt werden.“

In der Bundesrepublik gibt es mit Gorleben, Morsleben und der Asse gleich mehrere Beispiele für eine verfehlte Suche nach einem sogenannten Endlager, denn hier wurde politisch entschieden, ohne wissenschaftliche Grundlage, ohne Öffentlichkeitsbeteiligung oder Transparenz. Bandt: „Es braucht ein glaubwürdiges, nachprüfbares wissenschaftliches Verfahren. Schließlich geht es darum den ‚bestmöglichen‘ Atommülllager-Standort für mindestens eine Million Jahre zu finden. Das ist anspruchsvoll und kostet Zeit. Aber das sind wir unseren Nachkommen schuldig.“

Zu einer glaubwürdigen Suche gehört auch, endlich den Atomausstieg zu vollenden, damit ein Atommülllager nicht durch die Hintertür zum Argument für mehr Atomstrom wird. Dieser Ausstieg muss deshalb auch die noch unbefristet genehmigte Urananreicherungsanlage Gronau, die Brennelementefabrik in Lingen und alle Forschungsreaktoren einschließen. 

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND)
Am Köllnischen Park 1
10179 Berlin
Telefon: +49 (30) 275864-0
Telefax: +49 (30) 275864-40
http://www.bund.net

Ansprechpartner:
Juliane Dickel
Leitung Atom- und Energiepolitik
Telefon: +49 (30) 27586-562
E-Mail: juliane.dickel@bund.net
Sigrid Wolff
BUND-Pressesprecherin
Telefon: +49 (30) 27586-425
E-Mail: presse@bund.net
Judith Freund
BUND-Pressestelle
Telefon: +49 (30) 27586-497
E-Mail: presse@bund.net
Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel