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Das Afghanistan Desaster

Wenn Deutschland nicht Krieg führen will: Geschichte des Afghanistan-Desasters

  • Gut ein Jahr nach dem demütigenden, desaströsen Rückzug vom Hindukusch erscheint heute „Das Afghanistan-Desaster“ von Marco Seliger
  • Zögerliche und ziellose deutsche Sicherheitspolitik nicht erst heute in der Ukraine, sondern zuvor 20 Jahre in Afghanistan mit dramatischen Folgen
  • Buchpräsentation mit der Vorsitzenden des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Marie-Agnes Strack-Zimmermann in Berlin

Zaudern und Ziellosigkeit prägen die deutsche Sicherheitspolitik, nicht erst heute in der Ukraine, sondern zuvor 20 Jahre lang in Afghanistan. Ein Jahr nach dem desaströsen Rückzug vom Hindukusch schildert der ehemalige Kriegsreporter Marco Seliger in seinem neuen Buch „Das Afghanistan-Desaster“, warum der Militäreinsatz in dem Land scheitern musste.
„Deutschlands Sicherheitspolitik ist getrieben von den Ereignissen“, sagt Seliger. „Das war in Afghanistan so, wo die Bundesregierung den USA bedingungslos in ihren Antiterror-Krieg gefolgt ist, obwohl sie von Beginn an wusste, dass sie weder kämpfen wollte, noch die Bundeswehr für einen gefährlichen Einsatz ausgerüstet ist.“ Seliger weiter: „Und so ist es auch in der Ukraine. Jetzt, wo das Land um sein Überleben kämpft, wartet Deutschland darauf, was andere machen, während es vorher an erster Stelle stand, wenn es darum ging, Waffenlieferungen zur Abschreckung Putins zu verweigern. Das ist Strategielosigkeit.“

Seliger (49) war als Reporter in der Ost-Ukraine, im Irak, in Mali, vor allem aber immer wieder in Afghanistan. Wie kaum ein anderer deutscher Journalist und Autor hat er das Geschehen am Hindukusch zwischen 2001 und 2021 intensiv und kontinuierlich verfolgt. Nur wenige Autoren beschreiben Widersprüchlichkeit, Ziellosigkeit und Zaudern der deutschen Politik in Afghanistan so konkret und nachdrücklich wie er. In seinem Buch schildert er den Alltag der Menschen in einem Krieg, den Deutschland nie führen wollte. Seine Geschichten über tapfere, zweifelnde und verzweifelte Soldaten, über skrupellose, mächtige afghanische Warlords, über bitterarme, ums Überleben kämpfende Bauern, dem Westen zugewandte, hoffnungsvolle junge Akademiker, über korrupte, verlogene Politiker und zu allem entschlossene, klug und zugleich rücksichtslos kämpfende Taliban nehmen den Leser mit in zwei Jahrzehnte eines beispiellosen, aber vergeblichen westlichen Befriedungs- und Modernisierungsversuchs.

Seligers Fazit ist ernüchternd wie erschütternd. Er zitiert dafür einen Arzt, den er in Kabul gesprochen hat. „40 Jahre Krieg sind vorbei. 20 Jahre westliche Besatzung sind vorbei. Das Sterben ist vorbei. Wir atmen auf.“

Das Buch ergänzen mehr als 50 eindrucksvolle Aufnahmen des Frankfurter Fotografen Jonas Ratermann (34), die während einer Reise nach Afghanistan im August 2016 entstanden sind.

Die Präsentation des Buches findet am 18. Mai, 19.30 Uhr, im Palais Populaire in Berlin statt. Die Laudatio wird Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Deutschen Bundestags, halten. „Der russische Angriffskrieg in der Ukraine und das westliche Scheitern in Afghanistan zeigen, wie wichtig eine einsatzbereite und gut ausgerüstete Bundeswehr ist“, sagt Strack-Zimmermann im Hinblick auf die heutige Veröffentlichung des Buches. Und weiter: „In Afghanistan oder anderen Einsatzgebieten der Vergangenheit hat die Bundesregierung die Mandate mitunter verlängert, ohne auf aktuelle Entwicklungen einzugehen. Deutschland mangelt es an einer Sicherheitsstrategie. Ich werde mich im Bundestag dafür einsetzen, dass wir endlich regelmäßig eine breite politische und gesellschaftlichen Debatte über Deutschlands Sicherheitspolitik führen und in konkrete Politik umsetzen.“
Der Autor Marco Seliger steht für Interviews zur Verfügung.

Marco Seliger
DAS AFGHANISTAN DESASTER
Warum wir am Hindukusch gescheitert sind
Klappenbroschur | 14,8 x 21 cm | ca. 350 Seiten
€ (D) 25,95
ISBN 978-3-8132-1116-0

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