Energie- / Umwelttechnik

Mit Industriestandards Tempo für die Windenergie

Energiekrise, Klimaschutz, Lieferkettenprobleme und Fachkräftemangel: Ob Windparkbetreiber oder Projektierer – die Windenergiebranche steht entlang der gesamten Wertschöpfungskette immer massiver unter Effizienz- und Kostendruck. Damit Energie bezahlbar bleibt und die Unternehmen der Branche ihre Profitabilität aufrechterhalten, braucht es einen Industrialisierungs-Schub. Auf der WindEnergy 2022 in Hamburg zeigen Rittal und Eplan, welche Chancen dadurch entstehen: Modularisierung, Standardisierung und Datendurchgängigkeit erhöhen das Tempo beim Ausbau und sparen gleichzeitig Kosten in Planung, Produktion und Betrieb. 

Die Industrialisierung der gesamten Prozesskette ist für Rittal und Eplan der entscheidende Hebel, um die anstehenden Aufgaben zu bewältigen. Auf der WindEnergy in Hamburg (27. bis 30. September 2022) stehen Datendurchgängigkeit von der Planung über Engineering und Fertigung bis hin zum Betrieb im Fokus. Auch Energiespeicher und Gehäuse-Systemtechnik für On- und Offshore unterstützen den Ausbau. Betreiber, Planer und Entscheider können sich in Halle B6, Stand 351, unter dem Motto „Next stop Industrializing Engineering, Production and Operations“ einen Überblick über das kosteneffiziente Engineering von Windenergieanlagen, beschleunigte Windparkplanung, Condition Monitoring oder Energiespeicherkonzepte mit nachhaltiger Klimalösung verschaffen.

Kein Spielraum für Verzögerungen
„Das Arbeitsumfeld in meterhohen Gondeln oder Off-Shore-Windparks erlaubt keine Fehler oder Ungenauigkeiten. Beim Aufbau solcher Windenergieanlagen muss auch bei Steuerungen, Schaltungen und Verkabelung alles genau passen. Verzögerungen durch Nachbesserungen vor Ort verursachen sofort hohe Kosten. Das gilt auch für Wartung und Reparaturen im Betrieb“, sagt Franziska Hain, Vertical Market Manager Renewable Energies bei Rittal: „Diese Präzision gelingt mit hohem Automatisierungsgrad, abgestimmter Systemtechnik und durchgängig digital gestützten Workflows im Anlagenbau vom Engineering über die Fertigung bis zum Betrieb.“ Dann spielen auch Fernwartung und Condition Monitoring ihre Vorteile aus.

Digitale und automatisierte Workflows im Anlagenbau
„Damit der digitale Workflow am Ende seine volle Wirkung entfaltet, braucht es von Anfang an hohe Datenqualität“, bestätigt Jan Oliver Kammesheidt, Vertical Market Manager Energy bei Eplan: „Unsere Erfahrungen mit dem hohen Industrialisierungs-Grad im Maschinenbau zeigen das Potenzial. Diesen systemischen Nutzen bis hin zum ‚Automated Engineering‘ wollen wir noch stärker der Energiebranche zugänglich machen. Darauf kommt es gerade jetzt besonders an, wenn Strom bezahlbar und die Unternehmen profitabel bleiben sollen.“ 

Eplan unterstützt bereits im Engineering-Prozess der Windenergieanlagen – bei der Elektro- und Verkabelungsplanung, Automatisierung und der Mechatronik. Durch die Software lässt sich der Digitale Zwilling – beispielsweise von Kabelbäumen – mit den relevanten elektrotechnischen Informationen anreichern. Somit wird die Kabel- und Kabelbaum-Konstruktion nicht nur erleichtert, sondern ist auch unabhängig von der Verfügbarkeit eines mechanischen Prototyps. Die Software ist offen zu MCAD-Systemen und kann so nahtlos in bestehende Systemlandschaften integriert werden. 

Durchblick durch die Cloud
Rittal zeigt mit ePocket, wie die „Lebenslaufakte“ von Anlagen in die Cloud kommt. Das reduziert nicht nur Papier. Über einen QR-Code am Schrank oder per Fernzugriff können Anwender einfach auf die Anlagendokumentation inklusive Digitalem Zwilling zugreifen. Durch die einfache Pflege bleiben die Daten aktuell. Im Fehler- oder Umbaufall haben Anlagenverantwortliche und Instandhalter volle Transparenz über alle Details – ohne den Weg in eine 140 Meter hohe Gondel. „Das Augmented Reality Add-on für die Cloud-Software Eplan eView macht den praktischen Nutzen der vollständigen Daten anschaulich“, erläutert Kammesheidt: „Serviceeinsätze lassen sich vorher virtuell bis ins Detail durchspielen. So gibt es später keine Überraschungen. Bei den Kosten eines Einsatzes in einem Offshore-Park kommt es auf jede Minute an.“

Zertifizierte Stromversorgung
Am Beispiel des bauartgeprüften und frisch DNV klassifizierten Niederspannungsschaltanlagensystems VX25 Ri4Power zeigt Rittal, wie Stromversorgung sicher auf hoher See funktioniert. Mit der Approbation für den maritimen Einsatz können Anwender jetzt auch Off-Shore die Vorteile einer industrieerprobten Systemlösung auf Basis des VX25 Anreihschranksystems mit Systemzubehör nutzen. Das System bietet Störlichtbogenschutz und ist bis 3.840 Ampere zertifiziert. Durch die DNV-Approbation wird der Zulassungsprozess der Kundenanwendung unterstützt und vereinfacht.

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