Medien

Urs Meier kritisiert den Videobeweis und den falschen Glauben an Technik und Perfektion

Der ehemalige Schweizer Spitzenschiedsrichter Urs Meier kritisiert den Videobeweis grundsätzlich. „Wir sitzen einer Scheinobjektivität auf, einem falschen Glauben an Technik und Perfektion”, sagt er im Interview mit ZEIT ONLINE. Situationen im Fußball bewegten sich oft in Grauzonen. „Da muss der Mensch entscheiden.” Doch viele Schiedsrichter delegierten lieber Verantwortung an die Technik. „Wir liefen früher auf dem Hochseil ohne Fangnetz. Heute stürzen manche jungen Kollegen dreimal im Spiel runter und landen weich. Das senkt die Konzentration.“

Den Video Assistant Referee (Var) gibt es in der Bundesliga seit fünf Jahren, in der Champions League seit drei. Immer wieder führt er zu Diskussionen. Meier sagt sogar: „Manche Schiedsrichter wurden durch den Var schwächer.” Sie verlören durch ihn an Körperspannung und Ausstrahlung. Es gebe zwei Wahrheiten: „die auf dem Platz und die am Fernsehen”. Was man auf einem Bildschirm sehe, täusche oft. „Ob ein Spieler mit Absicht foult, siehst du nur auf dem Platz. Außerdem gehe es auf dem Platz viel schneller zu, als es am Fernsehen aussehe. „Wer Formel 1 schaut, denkt, er könnte mitfahren. An der Strecke verhält sich das ganz anders. Im Fußball ist es genauso.”

Meier, der 2002 das Champions-League-Finale zwischen Real Madrid und Bayer Leverkusen pfiff und den viele Fans als ZDF-Experte neben Jürgen Klopp kennen, äußert sich auch kritisch zur deutschen Schiedsrichterei. „Deutschland müsste viel mehr Topschiris herausbringen.” Es sei das beste Beispiel, dass die Qualität der Schiedsrichter von der Führung abhänge. „Beim DFB wurden Typen mit Ecken und Kanten lange Zeit aussortiert."

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

ZEIT ONLINE GmbH
Buceriusstraße, Eingang Speersort 1
20095 Hamburg
Telefon: +49 (40) 3280-0
Telefax: +49 (40) 3280-5003
http://www.zeit.de

Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel