Energie- / Umwelttechnik

Bessere Anschlüsse für geplante Infineon-Mikrochipfabrik

Im Dresdner Norden siedeln sich immer mehr Unternehmen der Halbleiterbranche an oder bauen aus. Was die Stadtentwässerung unternimmt, damit die Abwässer entsorgt werden.

Dresden. Seit der Wiedervereinigung hat die Stadtentwässerung viel unternommen, um das einst völlig marode Dresdner Kanalnetz zu sanieren. Immerhin ist es rund 1.800 Kilometer lang. Vor allem wegen großer Industrie-Ansiedlungen im Dresdner Norden zwischen Hellerau, Wilschdorf und Klotzsche sind die Abwassermengen in den vergangenen Jahren erheblich gestiegen. Leitete die Industrie 2018 noch knapp sieben Millionen Kubikmeter Abwasser ein, so waren es 2019 schon rund 8,2 und 2020 über 8,9 Millionen Kubikmeter. „Im vergangenen Jahr konnten wir bereits über 9,3 Millionen Kubikmeter verzeichnen“, erklärt Torsten Seiler, der als Gebietsleiter Investitionen für den Ausbau des Kanalnetzes zuständig ist.

Doch das wird künftig nicht mehr reichen. Denn vor allem die Halbleiter-Industrie wächst rasant. Allein die Werke von Globalfoundries, Infineon, Bosch und X-Fab leiten schon jetzt mit ihren knapp 8,7 Millionen Kubikmetern 93 Prozent der Dresdner Industrie-Abwässer ein. Zum Vergleich: Aus der Feldschlößchen-Brauerei kommen knapp 400.000 Kubikmeter jährlich. Jetzt will Infineon noch seinen Dresdner Standort kräftig ausbauen. An der Südostecke des Werks an der Königsbrücker Straße mit rund 3.200 Beschäftigten sind Flächen freigehalten worden. Geplant ist, dort bis 2026 einen Neubau für rund 1.000 zusätzliche Jobs  zu schaffen.

Der große Nord-Anschluss: Dresdens 3. großer Hauptkanal geplant

„Damit wäre das vorhandene Kanalnetz überlastet“, erläutert Seiler. Deshalb plant die Stadtentwässerung, einen rund zehn Kilometer langen Hauptkanal vor allem für die Abwässer der Mikroelektronik-Betriebe zu bauen, den Industriesammler Nord. Mit dem rund 47 Millionen Euro teuren Großprojekt sollen das rechtselbische Kanalnetz entlastet und die Möglichkeiten für die weitere industrielle Entwicklung geschaffen werden. Künftig wird das Abwasser direkt von den Gewerbegebieten zur Kläranlage geleitet. „Damit entsteht neben dem Altstädter und Neustädter ein dritter großer Abfangkanal in Dresden“, erklärt der Investitionschef. 

Bisher fließen diese Abwässer zum Neustädter Abfangkanal und dann zum Kaditzer Klärwerk. Der neue Kanal soll im Gewerbegebiet von Infineon an der Königsbrücker Straße beginnen, dann über den Heller bis zum A 4-Anschluss Wilder Mann führen (siehe Grafik). In dem Bereich ist der Anschluss aus dem Gewerbegebieten Wilschdorf mit Gobalfoundries geplant. Der neue Industriesammler soll dann weiter entlang der Autobahn bis zum Klärwerk Kaditz verlaufen.

Der Bosch-Anschluss: Leistungsfähiges Pumpwerk errichtet

Etwa 7,8 Millionen Euro investiert die Stadtentwässerung bereits, damit das Rähnitzer Gewerbegebiet Airportpark mit dem neuen Boschwerk besser angeschlossen und die Abwasser-Entsorgung des benachbarten Wilschdorfer Gewerbegebiets mit Global Foundries auch künftig gut gesichert werden kann.  So ist Anfang 2021 ein leistungsfähiges Abwasserpumpwerkes direkt neben dem alten an der Radeburger Straße übergeben worden, verweist Seiler auf ein Großprojekt.

Die Planung: Hoffnung auf Baustart 2023

Jetzt folgt der neue Industriekanal. „Wenn alle nötigen Genehmigungen vorliegen, könnten wir Mitte kommenden Jahres mit dem Bau am Kaditzer Klärwerk beginnen“, sagt Investitionschef Seiler. Der erste, sieben Kilometer lange Abschnitt soll vom Klärwerk entlang der A 4 bis zum Anschluss Wilder Mann errichtet werden und dann weiter bis zur Radeburger Straße am Rähnitzer Gewerbegebiet unweit des Autobahnanschlusses Hellerau.

„Die Planung ist bereits sehr weit fortgeschritten“, sagt Seiler. So konnten die Trasse festgelegt, Grundstücke gesichert und Genehmigungen von wichtigen Behörden eingeholt werden. Geplant wird auch am zweiten Abschnitt des Industriesammlers, der weiter am Moritzburger Weg bis zum Infineon-Standort an der Königsbrücker Straße führt.

„Die Bürger werden von der großen Baumaßnahme nicht viel mitbekommen“, erklärt Seiler. Denn die  bis zu 1,6 Meter starken Stahlbetonröhren werden vor allem mit Hydraulikpressen durch die Erde gedrückt. Nur an der Neuländer Straße und im Bereich von Infineon an der Königsbrücker Straße, wo eine 80 Zentimeter starke Röhre geplant ist,  muss der Untergrund beim Kanalbau aufgebaggert werden. „Spätestens 2027 wollen wir unseren neuen Industriesammler fertigstellen“, sagt Seiler.

Der Infineon-Anschluss: Entlastung in Spitzenzeiten

Die Stadtentwässerung hat bereits ein Großprojekt für einen besseren Abwasser-Anschluss des Gebietes mit Infineon umgesetzt. Bis Juni 2021 hat sie große unterirdische Bauwerke unterhalb von Infineon an der Königsbrücker Straße an der Kreuzung mit dem Moritzburger Weg und dem Manfred-von-Ardenne-Ring errichten lassen. In einem Trennbauwerk mit einem elektronisch gesteuerten Schieber  fließt überschüssiges Abwasser über ein 1,3 Meter hohes Wehr in einen Seitenkanal. Der führt vom Ardenne-Ring durch den Prießnitzgrund bis zum großen Neustädter Abfangkanal an der Bautzner Straße.

Damit wird nicht nur der Kanal unter der Königsbrücker Straße erheblich entlastet, sondern auch eine Lösung für die Zukunft geschaffen. Besonders nötig ist sie für den unteren Abschnitt der Königsbrücker Straße zwischen Stauffenbergallee und Albertplatz. Denn der 50 Zentimeter hohe Kanal ist dort immerhin schon rund 100 Jahre alt. Geplant ist, ihn mit der Sanierung der Königsbrücker Straße zu erneuern und zu vergrößern.

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