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one&twenty 2023: Der Rat für Formgebung gibt Winner-Projekte und Preisverleihung in Mailand bekannt

Die Winner des vom Rat für Formgebung ausgerichteten internationalen Newcomer-Wettbewerbs „one&twenty“ – früher bekannt als „ein&zwanzig“ – stehen fest: Die renommierte Jury wählte aus 545 Einsendungen junger Nachwuchs-Designer*innen von 134 Universitäten und aus 53 Ländern 21 Winner-Projekte aus. Die Preisverleihung findet anlässlich des Salone del Mobile am 17. April in Mailand statt. 
 
Die diesjährigen Einreichungen zeichnen sich durch Neugierde, Ästhetik und Einfallsreichtum aus. Die neue Generation der Designer*innen setzt verstärkt auf individualisierbare Funktionalitäten, um ihre Produkte einer inklusiven Gesellschaft zugänglich zu machen. Sie bekennt sich zu kompromisslosen Entwürfen, die Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt rücken – sei es durch die Langlebigkeit ihrer Produkte, ihr modulares Design oder den umsichtigen Ressourceneinsatz in der Produktion. Angetrieben von einem immensen Forschungsgeist, beziehen sie unterschiedliche wissenschaftliche Disziplinen in ihre Arbeit ein. 
 
Lutz Dietzold, Geschäftsführer des Rat für Formgebung, ist von der Spannbreite der Projekte begeistert: „Junge Designtalente zeigen uns mit viel Enthusiasmus und Kreativität wichtige Wege auf, wie wir unsere Welt sinnvoll umgestalten können: vom Klimaschutz bis zur Inklusion. Sie entscheiden sich für mutige Herangehensweisen und sind dadurch für die Industrie gleichwohl Ideenbringer*innen wie Antreiber*innen.“
 
Mit experimentellen Materialien: Design für Klimaschutz
Gleich mehrere Winner-Projekte setzen sich mit den dringend nötigen Rohstoffalternativen auseinander. Um dem sich rasant entwickelnden Klimawandel vorzubeugen, müssen Substitutionen für mineralische und fossile Rohstoffe wie Erdöl gefunden werden, um so Treibhausgasemissionen zu mindern und eine klimaneutrale Kreislaufwirtschaft zu ermöglichen. Wichtig ist dieses Thema nicht rein aus Umweltbewusstsein: Auch die Wirtschaft sucht dank strenger werdender Taxonomie-Auflagen nach Lösungen, um die eigene Klimalast zu reduzieren.

Ein ausgezeichnetes Projekt, das sich mit alternativen Rohstoffen auseinandersetzt, ist „NakedPak“. Die israelische Designerin Naama Nicotra (Holon Institute of Technology) tauscht die gängige Kunststoffverpackung von Lebensmitteln gegen eine aus Naturmaterialien aus. Der wichtigste Stoff darin: ein Algenderivat. Die Verpackung ist bei Nicotra kein Müll und auch keine bloße Alternative zu Plastik – sie ist Teil der Mahlzeit: Ein Bündel Spaghetti ist beispielsweise in eine Schicht „Bioplastik“ gemischt mit Tomatensauce gewickelt. Sobald es in Kontakt mit heißem Wasser kommt, lösen sich die geschmacklosen natürlichen Zutaten auf. 

Julia Huhnholz und Friedrich Gerlach (Bauhaus-Universität Weimar) experimentierten für ihr Projekt mit einem Stoff, der noch wenig bekannt ist: Biozement. Lediglich in der Baubranche wird er bereits in einzelnen Projekten eingesetzt. Auf Grundlage ihrer Forschung entwickelten die Jung-Designer*innen mit ihrem Sitzmöbel („The Essence of Biocement“) ein Design, mit dem sie ihre Erkenntnisse disziplinübergreifend verständlich machen wollen. Während klassischer Zement große Mengen an Wärme benötigt und in der Herstellung Kohlendioxid freisetzt, braucht Biozement keine Energie und ist emissionsfrei. Stattdessen wird es mikrobiell hergestellt: Ein Bakterium Urea und – in der Regel – Sand sind die Grundlage des Öko-Zements. Gerlach und Huhnholz haben für ihren Entwurf außerdem auf wiederverwendete Materialien gesetzt: Statt Sand nutzten sie recycelte Ziegelsteine.

Flexibel und individuell: Design-Produkte für alle Menschen

Andere Projekte nehmen die Bedürfnisse der Menschen in den Fokus – insbesondere den Wunsch nach Flexibilität und Individualität – und können dadurch eine wachsende Zielgruppe erreichen: vom größenverstellbaren Teppich („Expandable Rug“, Emma Tietze,  Universität der Künste Berlin),  der sich beim Umzug an neue Räumlichkeiten anpasst, bis zu einem Höhenverstell-Kit für das Eiermann-Tischgestell („E2022“, Tim Schütze, Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin). Die Projekte träfen gerade deswegen den Zeitgeist, so die Jury, weil sie ihre Projekte von Beginn an mit dem Ziel der Langlebigkeit entwickelt haben und auf den Wunsch nach Wieder- und Weiterverwertung reagieren. 

Auch Helena Kiefers Projekt „Vaask“ setzt sich mit spezifischen Nutzerbedürfnissen auseinander. Die Designerin (Hochschule Darmstadt) hat ein System entwickelt, mit dem immobilen Menschen eine einfache und würdevolle Haarwäsche möglich gemacht wird. Der Entwurf der Newcomerin überzeugt die Jury durch einen fahrbaren Rollwagen mit Wassertanks und einem Waschbecken, das direkt auf der Krankenliege zur Haarwäsche eingesetzt werden kann.  

Preisverleihung in Mailand
Die Preisverleihung des internationalen Wettbewerbs wird anlässlich des Salone del Mobile am 17. April 2023 ab 19 Uhr stattfinden. An diesem Abend zeichnet der Rat für Formgebung neben 20 Winner-Projekten auch ein Designtalent mit dem Label »Best of Best« aus. Die Projekte werden in einer Ausstellung, gestaltet von dem dänischen Designbüro TABLEAU, präsentiert. Interessierte können die Nachwuchstalente dabei persönlich kennenlernen und sich über ihre Arbeiten austauschen.

Zur Anmeldung

Und das sind die one&twenty Winner 2023:
 
Projekt: NakedPak
Designer*in: Naama Nicotra/Israel
https://naamanicotra.com
 
Projekt: The Essence of Biocement
Designer*in: Julia Huhnholz und Friedrich Gerlach /Deutschland
https://www.friedrichgerlach.de
https://www.instagram.com/ju.huhn
 
Projekt: Woven Change, Shifting Expressions
Designer*in: Sophie Jungkvist/Schweden
https://sophiejungkvist.myportfolio.com    
 
Projekt: E2022
Designer*in: Tim Schütze/Deutschland
http://timschuetze.com
 
Projekt: cellular – the breathing facade tile
Designer*in: Vivian Tamm/Deutschland
https://viviantamm.com
 
Projekt: GRAT
Designer*in: Jan Wagemann und Julia Ribic/Deutschland und Kroatien
https://www.jan-wagemann.de
https://www.instagram.com/juliaribic/
 
Projekt: Individualisierbare Urnen
Designer*in: Cora Schmidt 
 
Projekt: Urban Coolspot
Designer*in: Julia Sulikowska/Polen
https://kh-berlin.de/projekte/projekt-detail/3630  
 
Projekt: Maßbandleuchte
Designer*in: Josua Roters/Deutschland
https://josuaroters.de
 
Projekt: NOMAD – solar lamp 
Designer*in: Moritz Walter und Michelle Müller/Deutschland
https://www.moritz-walter.com/nomad.html  
https://www.instagram.com/m__miclle/
 
Projekt: DSR_01
Designer*in: David Blumberg/Deutschland 
http://davidblumberg.de   
 
Projekt: Vaask: System zur Liegend-Haarwäsche immobiler Menschen 
Designer*in: Helena Kiefer/Deutschland
https://www.instagram.com/helenakiefer.design/
 
Projekt: Woven Forms
Designer*in: Leonie Burkhardt/Deutschland
https://www.leonieburkhardt.com
 
Projekt: teg-radio
Designer*in: Justus Hilfenhaus/Deutschland
http://www.justushilfenhaus.com
 
Projekt: AIROLID
Designer*in: Magdalena Fahrner/Deutschland
 
Projekt: scoria
Designer*in: Marc Roman Page/Deutschland
https://marcromanpage.com
 
Projekt: Philips One – Products as a Service 
Designer*in: Jakob Kohnle und Stijn van Cuijk/Deutschland und Niederlande
https://stijnvancuijk.com
 
Projekt: Expandable rug
Designer*in: Emma Tietze/Deutschland
https://www.linkedin.com/in/emma-tietze-9a3823249/
 
Projekt: Elevation Lamp
Designer*in: Alexander Schul/Deutschland
http://alexanderschul.com
 
Projekt: Bing!
Designer*in: Manuel Steffan/Deutschland
https://www.instagram.com/manuelsteffan_/
 
Projekt: 2Light
Designer*in: Felix Pape/Deutschland
https://www.instagram.com/felix_pape/

one&twenty
Mit dem international ausgeschriebenen Wettbewerb one&twenty (früher ein&zwanzig) fördert der Rat für Formgebung seit 2017 junge Designtalente: Der Award richtet sich an Designstudierende, Absolventinnen und Absolventen mit innovativen und richtungsweisenden Arbeiten in den Kategorien Interior Design, Lifestyle, Eco Design, Social Design & Medical and Rehabilitation, Material and Textiles, Techniques and Processes for Design, Public Design und Digitally Supported Design. Bei den Produkten muss es sich um Prototypen handeln, die noch nicht auf dem Markt erhältlich sind. Eine internationale Fachjury zeichnet unter den Einreichungen 21 herausragende Arbeiten aus, von denen 20 als „Winner“ und ein Entwurf als „Best of Best“ prämiert wird. http://one-and-twenty.de/
 
Die Jury
Die 12-köpfige Jury besteht aus internationalen und namhaften Gestalterinnen und Gestaltern: 
Eva Marguerre und Marcel Besau (Studio Besau-Marguerre, Deutschland), Nina Bruun (Nina Bruun Design Studio, Dänemark), Uli Budde (ULI BUDDE DESIGN OFFICE, Deutschland), Mathias Hahn (Mathias Hahn Design Studio, Deutschland und Großbritannien), Philipp Mainzer (E15, Deutschland), Nils Holger Moormann (Nils Holger Moormann GmbH, Deutschland), Daniera ter Haar, Christoph Brach (Raw Color, Niederlande), Hanne Willmann (Studio Hanne Willmann, Deutschland), Chen Min (Chen Min Office, China), Yoko Choy (China Editor bei Wallpaper* & Co-Gründerin der Collective Contemporist, Niederlande).

 

 

 

Über Rat für Formgebung

Der Rat für Formgebung agiert seit 1953 als weltweit führendes Kompetenzzentrum für Kommunikation und Wissenstransfer im Bereich Design, Marke und Innovation. Mit internationalen Angeboten, Nachwuchsförderungen und Mitgliedschaften ist er Teil der globalen Design-Community und trägt seit jeher dazu bei, Austausch und Netzwerke weltweit zu etablieren. Durch Events, Kongresse, Wettbewerbe, Jurysitzungen und Expertenkreise vernetzt der Rat für Formgebung seine Mitglieder und zahlreiche weitere internationale Design- und Markenexpert*innen, fördert den Diskurs und liefert wichtige Impulse für die globale Wirtschaft. Seinem Mitgliederkreis gehören aktuell mehr als 350 Unternehmen an. https://www.german-design-council.de

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