Energie- / Umwelttechnik

LANDCARE EUROPE – Europäischer Verband für Landschaftspflege gegründet

Im Schulterschluss mit Verbänden aus Belgien, Frankreich, Italien, Irland, Kroatien, Litauen, Luxemburg, den Niederlanden, Spanien und Rumänien gründete der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) heute den europäischen Landschaftspflege-Dachverband LANDCARE EUROPE. Im Verbund wollen die Initiierenden das Erfolgsmodell der engen Zusammenarbeit von Landwirtschaft, Naturschutz und Politik europaweit etablieren, um länderübergreifend artenreiche und zukunftsfähige Kulturlandschaften zu erhalten und zu entwickeln.

Europas charakteristische Kulturlandschaften sind einzigartig, geschaffen durch landwirtschaftliche Nutzung. Artensterben und Klimawandel bedrohen sie aber existentiell. Um die Vielfalt der reichen europäischen Kulturlandschaften auf zeitgemäße, innovative und nachhaltige Weise langfristig zu sichern, gründeten nationale Landschaftspflegeverbände aus allen Regionen Europas heute im Europäischen Parlament das Praxisnetzwerk LANDCARE EUROPE

Brücke zwischen Landwirtschaft und Naturschutz

„Landschaftspflegeorganisationen sind erfahrene, praxiserprobte Brückenbauer. Durch die freiwillige Zusammenarbeit von Landwirtschaft, Naturschutz und Kommunen arbeiten sie konsensorientiert. Sie verhelfen der Landwirtschaft zu einer breiteren gesellschaftlichen Anerkennung und einem Einkommen für gezielte Umweltleistungen. Gleichzeitig ermöglichen sie, dass Ziele des Naturschutzes im Konsens erreicht werden“, unterstrich DVL-Vorsitzende Maria Noichl MdEP, die zur Vorsitzenden des Europäischen Dachverbandes gewählt wurde.

Zu stellvertretenden Vorsitzenden wurden die Spanierin Concha Salguero sowie die Italienerin Simona Colombo gewählt. Bereits heute sind mit LANDCARE EUROPE über 250 Landschaftspflegeorganisationen in 11 EU-Ländern mit mehr als 2.000 Mitarbeitenden und Organisationen in 29 Ländern vernetzt.

Landschaftspflege bewahrt europäisches Naturerbe

Humberto Delgado RosaDirektor für Biologische Vielfalt der Generaldirektion Umwelt (DG ENVI), mit deren Unterstützung das Netzwerk etabliert wurde, betonte die Bedeutung von LANDCARE EUROPE: „Landschaftspflegeorganisationen tragen wesentlich zur Erhaltung unserer europäischen Kulturlandschaften bei. Ihre Praxiserfahrungen und Arbeit vor Ort sind sehr willkommen, um bei der Umsetzung der EU-Umweltziele zu helfen, die sich beispielsweise aus der EU-Biodiversitätsstrategie 2030 ergeben. Sie tragen dazu bei, die Natura-2000-Gebiete – das Netz unseres europäischen Naturschutzerbes – zu fördern. Wir begrüßen daher die Gründung eines europäischen Dachverbands von Landschaftspflegeorganisationen als Instrument für den Aufbau einer nachhaltigen Landwirtschaft und gesicherten Lebensmittelproduktion in Europa!“

Landschaftspflegeverbände plädieren für naturverträgliches Agrarsystem

Im Rahmen der Gründungstagung erörterten Netzwerkvertretende mit Mitgliedern des Parlaments und Kommission, wie Landschaftspflegeaktivitäten zur Erreichung der relevanten Umwelt- und Landwirtschaftsziele der Europäischen Union beitragen und wie die EU Landschaftspflegeorganisationen unterstützen kann. Im Mittelpunkt standen Empfehlungen für die zukünftige GAP, die sich aus dem Austausch zwischen europäischen Landschaftspflegeorganisationen ergaben.  Die beteiligten Verbände unterstrichen ihre Forderung nach einem naturverträglichen europäischen Agrarsystem, das gesunde Lebensmittel und Ökosystemdienstleistungen liefert, mit deren Produktion landwirtschaftliche Betriebe Einkommen erzielen können.

Norbert Lins MdEPVorsitzender des Ausschusses für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung des Europäischen Parlaments (AGRI) erklärte: „Landschaftspflegeorganisationen kennen die Schlüsselfaktoren für erfolgreichen Agrarnaturschutz. Ihre Empfehlungen, die auf jahrzehntelanger Praxiserfahrung in allen Teilen Europas basieren, müssen wir bei Weiterentwicklung der Gemeinsamen Agrarpolitik berücksichtigen.“

Schwerpunkte: Wissensaustausch, Politikumsetzung, Stärkung der Landschaftspflege

Als europäischer Dachverband konzentriert sich LANDCARE EUROPE auf drei Tätigkeitsfelder. Mitglieder tauschen sich zu Leuchtturmprojekten aus und tragen Ideen auf landwirtschaftliche Betriebe ihrer Heimatregion. Die Vernetzung über Grenzen hinweg unterstützt die Umsetzung zentraler EU-Strategien, beispielsweise den Green Deal, die Gemeinsame Agrarpolitik, die Wasserrahmenrichtlinie oder die „Farm to Fork“-Strategie. Ferner fördert und begleitet LANDCARE EUROPE die Gründung regionaler Landschaftspflegeorganisationen und nationaler Dachverbände.

Initiative aus Deutschland – DVL-Ehrenvorsitzender legte Grundstein

Bereits seit über 15 Jahren engagiert sich der DVL maßgeblich für die Gründung eines europäischen Landschaftspflege-Netzwerks. Im Jahr 2021, erhielt der DVL von der Europäischen Kommission eine Anschubfinanzierung für 2 Jahre, um ein solches Netzwerk auf EU-Ebene zusammen mit den Partnern zu etablieren, mit denen er seit Jahren zusammenarbeitet. Die Initiative geht auf den 2022 verstorbenen, profilierten Umweltpolitiker Josef Göppel zurück, der 1986 die Gründung eines der ersten Landschaftspflegeverbände in Deutschland auf den Weg brachte und seit 1993 als Gründungsvorsitzender den DVL leitete.

Die Gründung von LANDCARE EUROPE als eingetragener, gemeinnütziger Verein fand im Rahmen einer eintägigen Gründungskonferenz im Europäischen Parlament in Brüssel am 7. Juni 2023 statt. Rechtliche Gründungsmitglieder des Verbandes sind neben dem Deutschen Verband für Landschaftspflege (DVL) e. V. [[i]Deutschland[/i]], Boerennatuur Vlaanderen [[i]Belgien[/i]], Fédération Conservatoires d‘Espaces Naturels (FCEN) [[i]Frankreich[/i]], Sonairte [[i]Irland[/i]], Legambiente Lombardia [[i]Italien[/i]], Brodsko ekološko društvo [[i]Kroatien[/i]], Baltic Environmental Forum (BEF) [[i]Litauen[/i]], BoerenNatuur [[i]Niederlande[/i]] und Agri-Cultura-Natura Transylvaniae Association (ACNT) [[i]Rumänien[/i]]. Ihre Beitrittsabsicht bekundeten Trashumancia y Naturaleza [[i]Spanien[/i]], SICONA-Sud-Ouest [[i]Luxemburg[/i]] sowie The Barn Owl Foundation [[i]Ungarn[/i]].

Weitere Informationen sind unter www.landcare-europe.org abrufbar.

Landschaftspflegeorganisationen sind freiwillige Zusammenschlüsse von Landwirtschaft, Naturschutzverbänden und Kommunen. Ihr Ziel ist es, die Erhaltung typischer Eigenarten und gesunder Lebensgrundlagen in den von Menschen genutzten Landschaften zu erhalten. Dazu zählen die Unterstützung landwirtschaftlicher Betriebe beim Einsatz von Weidetieren sowie beim Verkauf regionaler Produkte. Landschaftspflegeorganisationen arbeiten als freiwillige Dienstleister. Sie sind gemeinnützig und haben keine hoheitlichen Befugnisse. Im Vordergrund steht immer die praktische Aktion vor Ort. Sie beraten die Landnutzenden naturschutzfachlich und nehmen ihnen den bürokratischen Aufwand für Förderprogramme ab.

Über Deutscher Verband für Landschaftspflege e.V. (DVL)

Der DVL ist der Dachverband der 190 Landschaftspflegeorganisationen in Deutschland (Landschaftspflegeverbände, Landschaftserhaltungsverbände, Lokale Aktionen und Biologische Stationen). Sie arbeiten mit über 10.000 landwirtschaftlichen Betrieben für den Naturschutz eng zusammen. Weitere Informationen zum DVL sind unter www.dvl.org abrufbar.

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Deutscher Verband für Landschaftspflege e.V. (DVL)
Promenade 9
91522 Ansbach
Telefon: +49 (981) 1800990
Telefax: +49 (981) 4653-3535
http://www.lpv.de

Ansprechpartner:
Leonhard Stobernack
Telefon: +49 (981) 180099-24
E-Mail: l.stobernack@dvl.org
Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel