Bildung & Karriere

Quang Vinh Giang mit dem DAAD-Preis ausgezeichnet

Mit dem DAAD-Preis zeichnet der Deutsche Akademische Austauschdienst jedes Jahr herausragende akademische Leistungen und bemerkenswertes gesellschaftliches oder interkulturelles Engagement aus. An der weißensee kunsthochschule berlin nahm heute Quang Vinh Giang die Urkunde für den DAAD-Preis im Rahmen der Immatrikulationsfeier entgegen. Der in Hanoi (Vietnam) geborene und in Berlin lebende Künstler ist Student des Fachgebiets Bildhauerei. Mit seinen Skulpturen, Performances und Objekten möchte Quang Vinh Giang interaktive Erfahrungen ermöglichen. Er experimentiert mit hybriden Formen aus 3D-Technologie sowie analogen und digitalen Medien. Um mit seinem Publikum zu kommunizieren, entwickelt er immer neue Schriftzüge und Zeichensysteme. In dem er diese verdreht, neu zusammensetzt, transformiert und materialisiert, generiert er vielschichtige Bedeutungsebenen. So hat Quang Vinh Giang beispielsweise mit seiner Arbeit „Our Soil Or Your Soil“ im Humboldt Forum die verschiedenen Definitionen von Erde thematisiert: Im Schlüterhof legte er Wörter, die in postkolonialen Texten vorkommen, als Ambigramme auf den Boden. Die Besucher_innen konnten die Installation aus Erde begehen, trugen damit aber auch zu deren Zerstörung und Deutung bei.

Kunst dient Quang Vinh Giang – wie er selbst sagt – als „Tor zur Erforschung der verschiedenen Dimensionen des Lebens“.  Diese Erfahrung möchte er auch an Jugendliche weitergeben. In seinem Bewerbungsportfolio für den DAAD-Preis hat er u.a. eine Serie an Kunstworkshops für Jugendliche vorgestellt. „In jeder Workshop-Idee steckt auch etwas Persönliches von mir, weil jeder Workshop mit einem anderen Aspekt meiner künstlerischen Praxis zusammenhängt und den Schüler_innen eine neue Technik näherbringt. Ich fühle mich geehrt, dass mein Vorschlag den DAAD-Preis erhalten hat. Das beweist, dass die Jury ein Potenzial in meiner Idee sieht, und das motiviert mich, sie weiterzuentwickeln und in ein interessantes Konzept der Kunsterziehung zu überführen." (Quang Vinh Giang)

Der mit 1.000 € pro Hochschule dotierte DAAD-Preis wird seit mehr als zehn Jahren vergeben. Er soll dazu beitragen, „den großen Zahlen internationaler Studierender an deutschen Hochschulen Gesichter zu geben und sie mit Geschichten zu verbinden“.  

Über weißensee kunsthochschule berlin

Als Gegenentwurf zur traditionellen Akademie wurde die weißensee kunsthochschule berlin 1946 gegründet. Aus der Lehre und Idee des Bauhauses hervorgehend, zeichnet sich die Hochschule durch ihr einzigartiges Profil aus: Sie bietet mehr als 800 Studierenden aus dem In- und Ausland ein einjähriges interdisziplinäres Grundlagenstudium. Den künstlerisch-gestalterischen Grundlagen folgen Diplomstudiengänge in der Freien Kunst sowie Bachelor- und Master-Studiengängen im Design. Das klassenfreie System wird flankiert von der vertiefenden, forschungsbasierten Lehre in Theorie und Geschichte. Abschließen können Studierende in den Studienrichtungen Bildhauerei, Bühnen- und Kostümbild, Malerei, Mode-Design, Produkt-Design, Textil- und Flächendesign und Visuelle Kommunikation. Komplettiert wird das Lehrangebot von den zwei weiterbildenden Masterstudiengängen Kunsttherapie und Raumstrategien.

Die Designstudiengänge arbeiten in zahlreichen überregionalen Forschungs- und Kooperationsprojekten an zukunftsweisenden und innovativen Gestaltungsprozessen und Lösungsansätzen zu den Themen Klima, Umwelt, Nachhaltigkeit, Textil, Mode, Wohnen und Mobilität. Angesichts der Optimierung unserer Lebens- und Arbeitswelt und einer radikalen Kultur des Algorithmus adressieren die Freien Künste gesellschaftliche, kulturelle und kunstimmanente Themen, produzieren widerständiges Denken und entwickeln alternative Strategien und Visionen. Durch Förderinitiativen für Alumni, dazu gehören Existenzgründung, das Atelierprogramm und Stipendien der Mart Stam Gesellschaft, eröffnet die Hochschule beste Voraussetzungen für den Übergang vom Studium in den Beruf. Sie trägt damit maßgeblich zur Stärkung des kreativen Nachwuchses bei und zur Entwicklung der Kunst- und Kulturlandschaft der Wissenschaftsstadt Berlin.

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