DBU fördert Vorhaben für klimafreundliche Mobilität
Leise Städte, frische Luft und weniger klimaschädliche Emissionen – dazu muss auch der Verkehrssektor einen großen Beitrag leisten. „Neben dem Ausbau öffentlicher Verkehrsmittel und einer guten Infrastruktur für Mobilität per Rad und zu Fuß brauchen wir mehr Elektromobilität“, sagt Dr.-Ing. Jörg Lefèvre, DBU-Referent für Umwelt- und gesundheitsfreundliche Verfahren und Produkte. Aktuell sei der Verkehr in Deutschland für etwa 20 Prozent der gesamten Treibhausgas (THG)-Emissionen verantwortlich. Nach den Worten des DBU-Experten sind kreative Ideen junger Unternehmen wie Neomium gefragt, die zur Entlastung der Umwelt beitragen.
Startup Neomium entwickelt innovativen Motorcontroller
Das Team aus Weßling bei München arbeitet im DBU-Projekt an einem Motorcontroller für Elektromotoren. „Das ist eine elektrische Vorrichtung, die zum Beispiel die Drehzahl steuert“, erklärt Tobias Salbaum, Neomium-Mitgründer und Geschäftsführer. Das Besondere: „Wir modifizieren Hard- und Software aus dem Modellbau für Anforderungen mit höherer Spannung, konkret für 200 Volt.“ Diese Entwicklung schließe die Lücke zwischen Fahrzeugen mit niedriger elektrischer Spannung wie E-Bikes mit rund 36 Volt und Elektroautos mit 400 bis 800 Volt. „Der Controller eignet sich zum Beispiel für Boote, Motorräder und Leichtflugzeuge – also für kleinere Fahrzeuge im Individualverkehr und für den industriellen Transport – und kann so den bisher überwiegenden Betrieb mit fossilem Brennstoff ersetzen“, sagt Salbaum.
Batterie für elektrische Fahrzeuge und Energiespeicher
Schon im kommenden Sommer sollen die Motorcontroller über den Online-Shop des Startups angeboten werden. Zudem arbeitet das Team an einem Akku für Elektrofahrzeuge: „Die Batterie kommt ohne Schweißnähte aus, bei einem Defekt sind die einzelnen Zellen leicht auszutauschen“, sagt Salbaum. Außerdem sei der Akku auch als Energiespeicher zu nutzen, etwa für Strom der eigenen Solaranlagen. Eine Batterie-Serienproduktion ist laut Angaben des Startups bis Ende 2024 geplant.
Langfristiges Ziel: Entwicklung einer unbemannten Gleitschirm-Lastendrohne
Beide Komponenten – der Motorcontroller sowie die Batterie – sollen darüber hinaus in einer von Neomium entwickelten gleitschirmbasierten Frachtdrohne zum Einsatz kommen, die laut Salbaum bis zu 600 Kilogramm Last befördern kann. Die Drohne sei durch die Kombination des elektrischen Antriebs mit dem Gleitschirm etwa 85 Prozent energieeffizienter als ein Hubschrauber mit Verbrennungsmotor. „Außerdem sind Herstellung und Betrieb im Vergleich zum Helikopter kostengünstiger“, sagt Salbaum. „Durch das geringe Gewicht und das kleine Packvolumen des Systems kann dieses sogar in einem Pkw zum Startort transportiert werden.“ Ziel des Startups: innerhalb des zweijährigen DBU-Projekts einen vollständig funktionsfähigen Prototyp bauen.
Über die Green Startup Förderung
Mit der Green Startup-Förderung unterstützt die Deutsche Bundesstiftung Umwelt junge Gründer*innen, die auf innovative und wirtschaftlich tragfähige Weise Lösungen für Umwelt, Ökologie und Nachhaltigkeit entwickeln. Mehr Informationen unter https://www.dbu.de/startup.
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