„Die Oberlausitz hat sich kulinarisch geöffnet und dadurch eine ganz neue Vielfalt“
Herr Schulz, wie sind Sie im Erbgericht Tautewalde gelandet?
Ich bin in Löbau, hier in der Oberlausitz, aufgewachsen. Nach der Wende zog es mich zunächst in die Ferne – ich absolvierte meine Kochlehre in Baden-Württemberg, wo ich auch meine Frau kennenlernte. Danach folgten 16 Jahre, die wir auf Wanderschaft verbrachten: von Nord- und Süddeutschland über die Schweiz bis zu Stationen wie Norderney und im Catering für Mercedes-Benz. 2006 hat uns der Zufall zurück in die Oberlausitz geführt. Wir übernahmen zunächst das Erbgericht als Pächter und konnten es 2014 erwerben.
Was hat Sie letztlich dazu bewogen, zurückzukehren?
Es war vor allem die Familienplanung und der Wunsch nach Heimatverbundenheit. Wir waren damals in der Schweiz. Die soziale Absicherung in Deutschland und die Nähe zur Familie spielten eine Rolle. Hinzu kam das touristische Potenzial der Region, das uns begeistert hat – eine perfekte Grundlage für unsere Leidenschaft.
Wann haben Sie Ihre Leidenschaft fürs Kochen entdeckt?
Das Kochen begleitet mich seit meiner Kindheit. Meine Oma war Köchin in meiner Kita, meine Mutter und meine Tante waren ebenfalls talentierte Köchinnen. Doch Koch zu werden, war anfangs eine Notlösung. Nach der Wende zerplatzte mein Traum, Landmaschinenmechaniker zu werden, und meine Tante schlug vor, ich solle Koch werden. Das hat sich als die beste Entscheidung herausgestellt. Während meiner Wanderjahre habe ich viele kulinarische Facetten entdeckt: Von Fischküche auf Norderney bis hin zu mediterranen Einflüssen in der Schweiz – jede Station hat meinen Stil geprägt.
Wie schmeckt für Sie die Oberlausitz?
Früher war die Oberlausitz für mich Hausmannskost – Pellkartoffeln mit Quark und Leinöl, Knoblauchsuppe, selbst geerntetes Gemüse und Pilze aus dem Wald. Heute ist die Oberlausitz viel mehr. Sie hat sich geöffnet, und durch regionale Erzeuger und kulinarische Einflüsse von außen hat die Küche eine ganz neue Vielfalt. Für mich liegt der Reiz darin, Traditionelles wie Roulade oder Sülze mit modernen, leichten Einflüssen zu verbinden.
Welche Rolle spielen regionale Produkte in Ihrer Küche?
Eine sehr große! Unser Honig kommt vom Imker aus dem Dorf, und ein Nachbar baut Gemüse speziell für uns an. Wir beziehen Spargel aus dem Spreewald und Käse aus dem Vogtland – für mich zählt Heimat, und das schließt auch benachbarte Regionen mit ein. Wichtig ist, dass die Qualität stimmt und dass wir mit ehrlichen, frischen Zutaten arbeiten.
Haben Sie ein typisches Gericht, das Ihre Gäste besonders lieben?
Definitiv unsere Oberlausitzer Roulade, gefüllt mit Sauerkraut – ein Rezept aus einem alten Kochbuch, das ich nie von der Karte nehmen könnte. Auch die Knoblauchsuppe mit Gerste und Speck sowie unsere Ochsenbacken sind bei den Gästen sehr beliebt. Diese Klassiker bleiben, während wir die restliche Speisekarte saisonal anpassen.
Wie entstehen neue Gerichte für Ihre Speisekarte?
Das ist ein gemeinsamer Prozess im Team. Wir brainstormen, was die nächste Saison bringen könnte, und jeder bringt seine Ideen ein. Es gibt Klassiker, die wir aktualisieren, aber auch immer wieder neue Gerichte, die wir ausprobieren. Wichtig ist, dass die Köche hinter ihren Kreationen stehen – nur so kann man die Gerichte auch mit Überzeugung servieren.
Was ist Ihre Vision für die kulinarische Zukunft der Oberlausitz?
Ich wünsche mir, dass die Oberlausitz ihre Wurzeln nicht vergisst und gleichzeitig modern bleibt. Hausmannskost, ehrliche Küche und regionale Produkte sollten eine zentrale Rolle spielen. Es muss nicht immer alles verfügbar sein – Qualität steht für mich im Vordergrund, nicht Quantität. Wenn Gäste bei uns spüren, dass unsere Mitarbeiter gerne hier arbeiten und dass die Gerichte mit Leidenschaft zubereitet sind, dann haben wir vieles richtig gemacht.
Wenn Sie mal nicht selbst kochen, wo gehen Sie gerne essen?
Ich schätze meine Kollegen in der Region sehr. Wenn wir unterwegs sind, besuchen wir gerne Tina Weßollek, Küchenchefin des Restaurants L’Auberge „Gutshof“ in Bischofswerda, oder André Meier auf der Beckenbergbaude. Allerdings sind solche Gelegenheiten selten. Wenn wir frei haben, genießen wir die Zeit mit unseren Kindern, wir machen ein Feuer im Garten und rösten Würstchen. Da braucht es keine ausgefeilten kulinarischen Kreationen. Unseren Urlaub verbringen wir gern in Italien. Wir alle lieben das Essen dort, genießen dann in vollen Zügen die mediterrane Küche und kommen mit neuen Inspirationen nach Hause in die Oberlausitz.
Die Marketing-Gesellschaft Oberlausitz-Niederschlesien mbH arbeitet konsequent und gemeinsam für eine starke Region Oberlausitz. Im Auftrag der Landkreise Bautzen und Görlitz sowie mit Unterstützung der regionalen Sparkassen vermarktet sie die Ferienregion Oberlausitz und koordiniert als Destinationsmanagementorganisation (DMO) die touristischen Akteure der Region. Unter den Leitthemen „Aktiv.Sein!“, „Familien.Abenteuer“ und „Kultur.Schatz!“ entwickelt die MGO touristische Produkte und Kampagnen, die die Vielfalt und Einzigartigkeit der Oberlausitz erlebbar machen.
In der Urlaubsregion Oberlausitz, im Osten Sachsens, erwartet Gäste eine beeindruckende Vielfalt: sanfte Hügel, ausgedehnte Wälder, idyllische Teichlandschaften und traditionsreiche Städte wie Bautzen und Görlitz. Ob Naturerlebnis, kulturelle Entdeckungsreise oder kulinarischer Genuss – die Oberlausitz bietet für jede Altersgruppe und jeden Geschmack unvergessliche Urlaubserlebnisse.
Kontakt:
Elisa Hohlfeld
Leiterin Kommunikation | Projektmanagerin Tourismusmarketing
Telefon: +49 3591 487713
Mail: elisa.hohlfeld@oberlausitz.com
Marketing-Gesellschaft Oberlausitz-Niederschlesien mbH
Humboldtstraße 25
02625 Bautzen
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