ELVIS Marktreport: Fachkräftemangel und Personalkosten belasten Transportbranche
„Die deutsche Wirtschaft tritt weiter auf der Stelle: Globale Krisen und unklare wirtschaftspolitische Entscheidungen verhindern derzeit jede Erholung“, sagt Nikolja Grabowski, Vorstand der ELVIS AG. Die Stagnation der deutschen Wirtschaft wird insbesondere am Bruttoinlandsprodukt (BIP) deutlich: Im dritten Quartal 2025 blieb dieses im Vergleich zum Vorquartal unverändert und legte im Vergleich zum Vorjahresquartal lediglich um 0,3 Prozent zu. Ähnlich zurückhaltend zeigt sich auch der Ifo Geschäftsklimaindex: Sowohl ifo-Geschäftsklima (+0,8 Prozent) als auch ifo-Geschäftslage (-0,5 Prozent) veränderten sich im Vergleich zum Vormonat (September 2025) kaum – lediglich die ifo-Geschäftserwartungen stiegen leicht um 2,0 Prozent.
Zudem verdeutlicht der Markreport, dass auch die Industrieproduktion schwächelt und bestenfalls durchwachsene Aussichten für das Jahresschlussquartal bietet: Im Vergleich zum Vormonat (August 2025) stieg die Leistung im Bereich Chemische Erzeugnisse um 1,3 Prozent, während sie im Maschinenbau um 1,1 Prozent leicht sank. Einzig der Automotive-Bereich verzeichnete ein starkes Plus von 12,3 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat (September 2024) sanken die Werte jedoch in allen Bereichen: In der Chemiebranche um 0,1 Prozent, im Maschinenbau um 3,7 Prozent und im Bereich Kraftwagen und Kraftwagenteile um 1,6 Prozent. Auch die Produktion im Baugewerbe ging sowohl im Vergleich zum Vormonat (-0,9 Prozent; August 2025) als auch zum Vorjahresmonat (-2,2 Prozent; September 2024) zurück.
Zum Jahresende ruhen die Hoffnungen daher größtenteils auf dem Handel und dem Konsumgüterbereich: Im September 2025 blieb der Umsatz im Einzelhandel im Vergleich zum Vormonat stabil, während er im Internet- und Versandhandel um 3,4 Prozent zurückging. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stiegen jedoch beide Werte geringfügig um 0,1 Prozent. Auch gesamtwirtschaftlich soll es wieder minimal bergauf gehen: „Aktuelle Prognosen rechnen für die kommenden Monate immerhin mit einem leichten Wirtschaftswachstum“, so Grabowski.
Im Lkw-Transportmarkt ist jedoch keine langfristige Erholung in Sicht. Zwar lag die Fahrleistung im Oktober 2025 saisonbedingt auf hohem Niveau – die Lkw-Maut-Kilometer stiegen im Vergleich zum Vormonat um 2,6 Prozent – dennoch blieben sie 1,1 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Gleichzeitig sorgen reduzierte Kapazitäten weiterhin für eine angespannte Marktlage. Das Transportbarometer, das das Verhältnis von Fracht- zu Laderaum im Spotmarkt misst, sank im Vergleich zum Vormonat um 5,8 Prozent und zum Vorjahresmonat um 1,2 Prozent. „Auch im Lkw-Transportmarkt bleiben die Perspektiven für die kommenden Wochen schwach“, fasst Grabowski zusammen. „Viele Kunden melden bereits verfrühte Betriebsschließungen zum Jahresende, sodass der Dezember voraussichtlich wenig Volumen bringen wird.“ Das spiegelt sich ebenfalls in den ifo-Konjunkturperspektiven für den Bereich Güterbeförderung im Straßenverkehr wider: Dort sind die Umsatzerwartungen im Oktober 2025 sowohl im Vergleich zum Vormonat (-4,2 Prozent) als auch im Vergleich zum Vorjahresmonat (-12,8 Prozent) deutlich gesunken.
Ein kleiner Lichtblick für die Branche: Die Kostenentwicklung hat sich in den letzten Monaten weitestgehend stabilisiert. Die Erzeugerpreise im Straßengüterverkehr sind im zweiten Quartal 2025 im Vergleich zum Vorquartal nur leicht gestiegen (+0,6 Prozent), in der Lagerei sind sie weitestgehend gleichgeblieben (+0,3 Prozent). Auch die Erzeugerpreise für Lkw (+0,2 Prozent), Sattelzug (0,0 Prozent) und Trailer (-0,1 Prozent) bleiben nahezu unverändert. Die Kosten für Dieselkraftstoff sind währenddessen im Vergleich zum Vormonat sogar um 1,4 Prozent gesunken.
Allerdings liegen die Personalkosten weiterhin deutlich über dem allgemeinen Teuerungsniveau. Im zweiten Quartal 2025 stieg der Index für den durchschnittlichen Bruttomonatsverdienst im Vergleich zum Vorquartal um 2,1 Prozent und im Vergleich zum Vorjahresquartal um 3,7 Prozent. Hinzu kommt der anhaltende Fachkräftemangel: Die Transport- und Logistikbranche kämpft speziell mit fehlenden Lkw-Fahrern. „Das fehlende Personal und die gleichzeitig steigenden Kosten in diesem Bereich gehören aktuell zu den größten Herausforderungen des Lkw-Transportmarktes“, warnt Grabowski.
Vor diesem Hintergrund betont der Speditionsverbund, dass aktuelle und transparente operative sowie finanzielle Kennzahlen für Transportbetriebe immer wichtiger werden: Sie ermöglichen den Unternehmen, schnell und gezielt auf die Marktbedingungen zu reagieren. „Auch im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung gewinnt eine umfassende und gut strukturierte Datenlage zunehmend an Bedeutung“, sagt Grabowski. „Sie schafft die Basis dafür, mit Hilfe von Automatisierung und Künstlicher Intelligenz effizienter zu arbeiten – ein klarer Wettbewerbsvorteil in wirtschaftlich unsicheren Zeiten.“
Weitere Informationen über die ELVIS AG gibt es unter:
www.elvis-ag.com
Den gesamten Marktreport zum Download gibt es unter:
https://www.elvis-ag.com/marktreport-2025-03
Die ELVIS AG (Europäischer Ladungs-Verbund Internationaler Spediteure) ist das größte Transportnetz Europas – und mit mehr als 100 Partnern an 176 Standorten in 20 Ländern ein internationales LKW-Komplettladungsnetzwerk. Gegründet im Jahr 2006 verfügt die ELVIS AG über eine Flotte von über 12.000 LKW, welche pro Monat rund 6 Millionen Tonnen Ladung bewegen. Neben dem Full Load Network und dem Volume Load Network mit über 2.500 Jumbo-Zügen, trägt auch das Teilladungssystem der ELVIS AG zu dieser Zahl bei. Es ist das erste Part Load Network Deutschlands, das Teilladungen wirtschaftlich, termingerecht und ohne aufwendige Ladungskombinationen innerhalb Deutschlands und dem benachbarten Ausland befördert. Die Flottensteuerung wird zentral über die Hauptdisposition im bayerischen Alzenau gesteuert und garantiert durch das flächendeckende Partnernetzwerk eine europaweite Laderaumsicherheit.
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