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Auch für herzkranke Kinder gilt: Jede Bewegung zählt!
Kein Sport in Schule und Verein, zu wenig Bewegung mit Freunden: Zu den unerfreulichen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie zählt für viele Kinder und Jugendliche ein ausgeprägter Bewegungsmangel und in Folge der Verlust der körperlichen Fitness. Besonders schwerwiegend können die Folgen für Mädchen und Jungen mit angeborenen Herzerkrankungen sein. „Die wahren Konsequenzen von zu wenig Bewegung und zu viel Sitzen während der Lockdown-Maßnahmen werden sich erst nach der Pandemie bemerkbar machen, vielleicht erst in Jahren oder Jahrzehnten“, warnt die Kinderkardiologin Prof. Dr. med. Renate Oberhoffer-Fritz vom Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift der Deutschen Herzstiftung und ihrer Kinderherzstiftung „herzblatt“. Darin schildert die Ärztin, wie stark nicht nur…
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Reisen mit Herzkrankheit: Was sollte man beachten?
Auch Menschen mit Herzkrankheiten wie koronare Herzkrankheit (KHK), Herzrhythmusstörungen und Herzklappenerkrankungen müssen in der Regel nicht aufs Reisen verzichten. Wenn viele Ältere und Menschen mit Herzerkrankungen den Spätsommer zum Verreisen nutzen, sollten sie allerdings ein paar Punkte beachten. „Wer herzkrank ist, sollte seine Reise gut planen, um seine Gesundheit nicht zu gefährden“, betont der Herzspezialist und Herzstiftungs-Experte Privatdozent Dr. med. Magnus Baumhäkel in einem Experten-Beitrag unter www.herzstiftung.de/urlaub-herzpatient „Grundsätzlich sollten Betroffene immer rechtzeitig mit ihrer Ärztin oder ihrem Arzt Rücksprache halten, ob und wann eine Reise möglich ist oder nicht“, so der niedergelassene Kardiologe und Gefäßspezialist in Saarbrücken. Herzkranke sollten sich bereits rund drei Wochen vor der Reise nochmals untersuchen zu lassen, damit…
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Herzinfarkt und Schlaganfall vor 35? Ohne mich!
Oft kommt die Diagnose erst, wenn es zu spät ist: nach Herzinfarkt, Schlaganfall oder plötzlichem Herztod. Mediziner beklagen, dass die Dunkelziffer der Personen mit der genetisch vererbbaren und lebensbedrohlichen Stoffwechselkrankheit Familiäre Hypercholesterinämie (FH) sehr hoch ist. Nach Schätzungen sind in Deutschland bis zu 270.000 Menschen Träger des Gendefekts für eine FH, eine angeborene Störung des Lipidstoffwechsels. „In Deutschland sind nur weniger als ein Prozent der Betroffenen mit dieser Erbkrankheit diagnostiziert, die zu massiv erhöhten LDL-Cholesterinspiegeln im Blut führt und unbehandelt noch vor Erreichen des 35. Lebensjahres zu Herzinfarkt und Schlaganfall führen kann“, betont Professor Dr. med. Heribert Schunkert, Direktor der Klinik für Herz- und Kreislauf-Erkrankungen am Deutschen Herzzentrum München und…
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Wetterempfindlich: Das sollten Herz-Kreislauf-Patienten beachten
Wetterextreme und kurzfristige Änderungen im Wetterablauf machen vielen Menschen schwer zu schaffen. Das gilt besonders für Alte und chronisch Kranke. „Wetterempfindlich sind meist Menschen, deren Körper durch Alter oder chronische Krankheiten wie Rheuma, Asthma sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen bereits geschwächt ist oder bei denen eine Abweichung von der normalen Regulation besteht, etwa ein zu niedriger oder ein zu hoher Blutdruck“, bestätigt der Medizin-Meteorologe Professor Dr. Andreas Matzarakis in der aktuellen Ausgabe 3/2021 der Herzstiftungs-Zeitschrift HERZ heute. Der Leiter des Zentrums für Medizin-Meteorologische Forschung (ZMMF) in Freiburg i. Br. weist ferner darauf hin, dass das Herz-Kreislauf-System „mit seinen komplexen vegetativen, hormonellen und biorhythmischen Regel- und Steuervorgängen für Wetterreize besonders sensibel“ ist. Wetterextreme wie…
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Seltene Schlaganfallgefahr bei Herzklappenersatz: Schützender Filter
Schlaganfälle gehören zu den seltenen, aber schwerwiegenden Komplikationen einer Transkatheter-Aortenklappenimplantation (TAVI). Bei diesem Klappenersatz-Verfahren wird die künstliche Ersatzklappe mit einem Katheter über der defekten Aortenklappe positioniert. Dabei besteht die Gefahr, dass Partikel aus der verkalkten Herzklappe oder der Körperschlagader (Aorta) freigesetzt werden, mit dem Blut ins Gehirn gelangen und dort einen Schlaganfall verursachen. In Deutschland wurden allein 2019 über 24.000 TAVI durchgeführt (Deutscher Herzbericht 2020). Mit den in den vergangenen Jahren verbesserten Implantationstechniken und der Wahl zwischen verschiedenen Klappentypen (selbst- beziehungsweise ballonexpandierbare Klappen) ist das nur noch selten der Fall. „Doch auch heute kommt es bei etwa zwei bis drei Prozent aller TAVI-Prozeduren zu Schlaganfällen mit bleibenden Folgen“, erklärt die…
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Herzklappenersatz: Besser chirurgisch oder per Katheter?
Herzklappenerkrankungen lassen sich heute gut therapieren. In Deutschland leiden rund 13 Prozent der über 75-Jährigen an einer undichten oder verengten Herzklappe. Seit knapp 20 Jahren stehen neben klassischen chirurgischen Eingriffen auch kathetergestützte Verfahren zur Verfügung. Sie gelten als schonender und sind insbesondere für Patienten geeignet, bei denen eine Operation am offenen Herzen als zu riskant erscheint. Doch auch kathetergestützte Eingriffe wie die Transkatheter-Aortenklappenimplantation (TAVI) bergen Risiken. Über 24.000 TAVI wurden allein im Jahr 2019 in Deutschland durchgeführt. „Ob ein klassisches chirurgisches Verfahren oder die Kathetertechnik für einen Patienten infrage kommt, hängt von den therapiespezifischen Risiken ab und davon, welche Therapieform für den Patienten das langfristig beste Ergebnis verspricht“, erklärt Professor…
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Herzoperation und offene Fragen? Patientenratgeber hilft
Eine Herzoperation ist für Betroffene oftmals mit Ängsten, Verunsicherung und mit Fragen zum chirurgischen Eingriff selbst verbunden: Wie steht es nach einer Herzoperation (z. B. Bypass- oder Herzklappenoperation) um die Belastbarkeit im Alltag? Welche Beschwerden danach sind normal und daher kein Anlass zur Sorge, welche hingegen müssen näher untersucht werden? Was kommt in der Nachsorge auf die herzoperierte Person zu? Allein im Jahr 2019 wurden nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Thorax,- Herz- und Gefäßchirurgie (DGTHG) über 175.000 operative Eingriffe am Herzen durchgeführt (1). Kurz, prägnant und für jedermann verständlich informiert die neue Broschüre „Auf einen Blick – Herzoperation“ der DGTHG in Zusammenarbeit mit der Deutschen Herzstiftung über den herzchirurgischen…
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Deutsche Herzstiftung und DGPR verleihen Wissenschaftspreis der Kurt und Erika Palm-Stiftung
Die Deutsche Herzstiftung hat gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauf-Erkrankungen (DGPR) den Wissenschaftspreis der Kurt und Erika Palm-Stiftung vergeben. Der Preis ist mit insgesamt 10.000 Euro dotiert (1. Platz: 6.000 Euro, 2. Platz: 3.000 Euro, 3. Platz: 1.000 Euro). Die Preisverleihung erfolgte im Rahmen der DGPR-Jahrestagung, die in diesem Jahr digital stattfand. Ausgezeichnet wurden Stephan Müller, Klinikum rechts der Isar, München, Julia Hock, Deutsches Herzzentrum München, Dr. phil. Barbara Reiner, TU München und Michael Meyer, TU München. Die Verleihung wurde durch Professor Dr. Bernhard Schwaab, Präsident der DGPR und Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung per Videokonferenz vorgenommen. Den ersten Preis erhielt Stephan Müller,…
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Herz- und Gefäßschäden durch COVID-19: Biomarker als „Frühwarnsystem“ entdeckt
SARS-CoV-2 ist eine Gefahr nicht für die Lunge und Nieren, sondern auch für andere Organe wie Herz und Gefäße. Besonders bei schwer kranken COVID-19-Patienten kommt es im Zuge einer überschießenden Immunreaktion („Zytokinsturm“) mit ausgeprägten Entzündungsprozessen im Atmungssystem zu krankhaften Veränderungen des Bindegewebes bis hin zur lebensgefährlichen Lungenfibrose. Patienten mit vorbestehenden Herzerkrankungen können besonders schwer von einer Lungenentzündung und einem akuten Atemnotsyndrom (Acute Respiratory Distress Syndrome, ARDS) im Zuge einer COVID-19-Erkrankung betroffen sein. Auch mit Unterstützung durch die Deutsche Herzstiftung im Rahmen einer Forschungsförderung (50.000 Euro) identifizierten jüngst Wissenschaftler des Instituts für Molekulare und Translationale Therapiestrategien (IMTTS) der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) mit sogenannten nicht kodierenden Mikro-RNAs (miRs) Biomarker mit Vorhersagepotenzial für kardiovaskuläre Schäden…
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Gesunder Schlaf gegen Herzinfarkt und Schlaganfall?
In Deutschland werden pro Jahr rund 212.000 Herzinfarkte vollstationär behandelt, über 44.000 Menschen versterben am Herzinfarkt. Einen Schlaganfall erleiden pro Jahr ca. 270.000 Menschen. Starke körperliche Belastungen, Stress, Ärger oder Drogenkonsum können akute Auslöser sein. Doch auch der Schlaf steht im Verdacht, einen Infarkt auslösen zu können. Denn Infarkte treten gehäuft in den Morgenstunden und nachmittags auf. Anlass für das Projektteam um Prof. Dr. med. Andreas Stang, MPH, Leiter des Instituts für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (IMIBE) am Universitätsklinikum Essen, den Schlaf von Patienten, die erstmals einen Herz- oder Hirninfarkt erlitten haben, im Rahmen der sogenannten ACROSSS-Studie (Acute Coronary Syndrome, Stroke and Sleep) zu untersuchen. Das mit knapp 70.000…