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Lebenswichtiger Begleiter: Leitfaden für Erwachsene mit angeborenem Herzfehler (EMAH)
Noch vor etwa 80 Jahren verstarben fast alle Kinder mit komplexen angeborenen Herzfehlern (AHF) in den ersten Lebensjahren. Heute erreichen dank der Behandlungsfortschritte mehr als 95 Prozent von ihnen das Erwachsenenalter. So leben heute etwa bis zu 330.000 Erwachsene mit einem angeborenen Herzfehler (EMAH) in Deutschland. Allerdings erfordert ein AHF für die Betroffenen eine lebenslange regelmäßige Nachsorge bei einem Spezialisten. „EMAH-Patienten müssen wissen, dass alle Behandlungen Rest- und Folgezustände hinterlassen können und dass im Langzeitverlauf durchaus auch Komplikationen auftreten. Umso wichtiger ist es für die Betroffenen, dass sie ihren Körper und vor allen Dingen ihren Herzfehler gut kennen und ihren Gesundheitszustand immer wieder, und zwar lebenslang, überprüfen lassen“, betont der Herzspezialist…
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Lebenswichtig, nur viel zu wenig genutzt: Reha-Angebote für Jugendliche und Erwachsene mit angeborenem Herzfehler
„Gerne hätte ich in meiner Jugendzeit schon ein passendes Reha-Angebot für mich gehabt. Dann hätte ich mich sicherlich früher mit meiner chronischen Erkrankung auseinandergesetzt und mir wäre so mancher Besuch in einer Notaufnahme erspart geblieben. Aber Reha-Programme dieser Art gab es – im Gegensatz zu heute – damals leider noch nicht.“ So wie Tobias Biermann, einer von 330.000 Erwachsenen mit angeborenem Herzfehler in Deutschland, kurz EMAH, dürften es viele Betroffene empfinden. Denn nicht selten müssen Menschen wie Biermann, der als Vorstandsmitglied des Bundesvereins Jugendliche und Erwachsene mit angeborenem Herzfehler (BV Jemah e.V.) aktives Mitglied im Aktionsbündnis Angeborene Herzfehler (ABAHF) ist, im Verlauf ihres Lebens erneut mittels Herzkathetereingriff oder Operation behandelt…
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Herz-Bypässe aus dem Biodrucker: Kieler Forscher drucken 3D-Blutgefäße
Ein Hoffnungsschimmer für Bypass-Patienten: Gemeinsam mit einem Wissenschaftler-Team gelang es dem Kieler Gefäßchirurgen Dr. med. Rouven Berndt den Prototypen eines neuartigen 3D-Biodruckers zu entwickeln, um feine Blutgefäße für Bypass-Implantate zu erzeugen. Der Oberarzt an der Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Kiel, erhält für sein Forschungsprojekt die von der Deutschen Stiftung für Herzforschung (DSHF) finanzierte Dr. Rusche-Forschungsförderung von 53.000 Euro. „Insbesondere bei Herzpatienten, die keine geeigneten körpereigenen Venen für die Gewinnung eines Bypass-Gefäßes aufweisen, könnte dieses neue Verfahren ein enormer Fortschritt für die Herz-Bypass-Chirurgie bedeuten, besonders in punkto Patientensicherheit“, betont Prof. Dr. med. Armin Welz, Herzchirurg und Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats der DSHF, die von der…
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Tattoos bergen Risiken – auch fürs Herz
Mindestens jeder fünfte Bundesbürger ist tätowiert, schätzt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). Doch auch wenn Tattoos inzwischen alltäglich erscheinen: Harmlos sind die Farbinjektionen nicht. Bei 0,5 bis 6 Prozent aller Tätowierten kommt es epidemiologischen Studien zufolge zu einer Infektion – mit mehr oder weniger schweren Folgen. Schwerwiegend können die Auswirkungen für Herzpatienten sein: Werden die Keime in die großen Blutbahnen gespült, können sie auch andere Organe wie das Herz angreifen. „Besonders leicht befallen die auf solche Weise eingeschleppten Bakterien erkrankte oder operierte Herzklappen”, sagt Prof. Dr. med. Thomas Meinertz vom Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung. Über die Risiken, die Tätowierungen insbesondere für Herzpatienten bergen können, klärt die Herzstiftung in der…
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Covid-19: Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen mit angeborenem Herzfehler berücksichtigen
"Die aktuelle Situation für chronisch herzkranke Kinder und Jugendliche und deren Familien ist nach über einem Jahr in der Corona-Pandemie aufgrund der fehlenden Impf-Perspektive nach wie vor unbefriedigend. Bis ein zugelassener Impfstoff für diese vulnerable Gruppe zur Verfügung steht, müssen ihre besonderen Bedürfnisse bei der Ausgestaltung und Umsetzung von Schutz-, Test-, und Impfkonzepten verstärkt in den Blick genommen werden. Das Ziel muss es sein, ihre Teilhabe am sozialen Leben durch einen bestmöglichen Schutz zu ermöglichen", erklärt die Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Frau Prof. Dr. Claudia Schmidtke, anlässlich eines Austausches mit Vertreterinnen und Vertretern des Aktionsbündnisses Angeborene Herzfehler, einem Zusammenschluss aller bundesweit agierenden Organisationen für Menschen mit angeborenem Herzfehler. "Wenn chronisch kranke…
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Vorhofflimmern: Alkohol kann Herzrhythmusstörung auslösen
Regelmäßiger Alkoholkonsum erhöht das Risiko für Vorhofflimmern, und zwar auch bei gesunden Menschen ohne Vorerkrankungen. Das zeigt eine aktuelle Studie des Universitären Herz- und Gefäßzentrums am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) (1). „Dass übermäßiger Alkoholkonsum dem Herzen schadet, ist zwar längst bekannt“, betont der Kardiologe Prof. Dr. med. Andreas Götte vom Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung und Chefarzt der Medizinischen Klinik II: Kardiologie und internistische Intensivmedizin am St. Vincenz-Krankenhaus Paderborn. Doch diese neue Studie zeige, so Götte, dass das Organ schon bei einem kleinen Glas Wein oder Bier am Tag aus dem Takt kommen könne. „Mit der neuen Studie müssen wir erkennen, dass auch schon kleine Mengen Alkohol das Flimmern auslösen können“, so der Spezialist für…
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Dramatischer Rückgang der Patientenzahlen im Corona-Lockdown
Diese Kampagne ist der DGK ein besonders wichtiges Anliegen, weil wir im ersten Lockdown im Frühjahr 2020 beobachten mussten, dass deutlich weniger Menschen mit akuten Herzproblemen in die Krankenhäuser kamen. Die rasche Behandlung von akuten Herzerkrankungen, aber auch Ver-schlechterungen von bekannten Herzerkrankungen ist essenziell für die erfolgreiche Behandlung und eine Vermeidung von Spätfolgen. Wir haben inzwischen verlässliche Zahlen vorliegen, die uns zeigen, wie dramatisch der Rückgang des Patientenaufkommens während des ersten Lockdowns war. Eine Untersuchung aus Hessen zeigte, dass im März und April des vergangenen Jahres 40 % weniger Patienten mit akutem Koro-narsyndrom in den Notaufnahmen und Kliniken vorstellig wurden (1). Es ist ausgeschlossen, dass die Rate dieser Erkrankungen tatsächlich…
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Herz- und Gefäßkomplikationen in der Pandemie: Wie sich Herzpatienten davor schützen
Die Corona-Pandemie und ihre Dynamik mit steigenden Infektionsraten und SARS-CoV-2-Mutationen stellt den Alltag von Millionen Herz-Kreislauf-Patienten in Deutschland vor enorme Herausforderungen mit vielen Ängsten und offenen Fragen. Wie gefährlich eine Covid-19-Ansteckung bei bestehender Herz-Kreislauf-Erkrankung werden kann, variiert von Fall zu Fall. Die Häufigkeit von Herz-Kreislauf-Komplikationen bei schweren Covid-19-Verläufen beläuft sich nach Schätzungen derzeit auf fünf bis zehn Prozent der Covid-19-Erkrankten. „Bei einer massiven Herzschwäche kann es gefährlich werden“, warnt der Herzspezialist Prof. Dr. med. Thomas Voigtländer, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung. Jüngere Untersuchungen von Krankenhausdaten zeigen außerdem, dass bei den beatmungspflichtigen Covid-19-Patienten, d. h. mit schweren Verläufen, der Anteil von Patienten mit Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen, Diabetes und Herzinsuffizienz deutlich höher liegt…
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Ein krankes Herz kann niemals warten – Trotz Corona: Warnsignale des Herzens nicht ignorieren
Mit der dritten Corona-Welle und steigenden Covid-19-Infektionen befürchten Herzspezialisten, dass in den kommenden Wochen der Pandemie Herzkranke mit akuten Herzbeschwerden erneut Kliniken und Praxen meiden könnten. Besonders fatal zeigte sich das bereits im ersten Lockdown: Menschen scheuten bei Verdacht auf Herzinfarkt und anderen notfallartigen Herzbeschwerden den lebensrettenden Notruf 112 oder den Weg in die Notfallambulanz – aus Angst vor Ansteckung mit SARS-CoV-2 oder wegen befürchteter pandemiebedingter Kapazitätsengpässe in den Kliniken im Zuge von Verschiebungen vieler elektiver Eingriffe am Herzen. „Mit jeder Minute, die man mit Symptomen eines Herzinfarkts abwartet ohne den Notarzt unter der 112 zu alarmieren und den Herzinfarkt sofort medizinisch versorgen zu lassen, verlässt man das optimale Zeitfenster…
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Ein krankes Herz kann niemals warten – Trotz Corona: Warnsignale des Herzens nicht ignorieren (Pressetermin | Online)
Gemeinsames Online-Pressegespräch der Deutschen Herzstiftung, der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) und der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e. V. (DGK) (Live-Stream mit Chat-Möglichkeit) – Termin: Mittwoch, 31. März 2021, 11:00 – 11:30 Uhr (plus 15 Minuten Fragen an die Experten), Online-Zugang unter: https://www.herzstiftung.de/live/ Mit der dritten Welle und steigenden Covid-19-Inzidenzen befürchten Herzspezialisten in den kommenden Wochen der Pandemie, dass erneut Herzkranke in hoher Zahl mit akuten Beschwerden die Kliniken und Praxen meiden könnten. Besonders fatal zeigte sich das bereits im ersten Lockdown: Menschen scheuten bei Verdacht auf Herzinfarkt oder anderen notfallartigen Herzbeschwerden aus Angst vor Ansteckung mit dem Coronavirus oder wegen befürchteter Kapazitätsengpässe in den Kliniken…