-
Warum die Impfung gegen Malaria schnell ihre Schutzwirkung verliert
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) untersuchten die menschliche Immunantwort nach Immunisierung mit dem Malariaerreger Plasmodium falciparum. Ihr Ziel war herauszufinden, gegen welche Proteinbestandteile sich die so induzierten T-Helfer-Zellen richten. Zur Überraschung der Forscher reagierten die T-Helfer-Zellen ausschließlich auf die Proteinsequenz des Impfstamms und wiesen kaum Kreuzreaktivität mit den natürlich vorkommenden Erregervarianten auf. Das könnte erklären, warum natürliche Infektionen, denen Menschen in endemischen Gebieten ständig ausgesetzt sind, kaum Schutz vor neuen Erkrankungen mit anderen Stämmen bieten, und warum die Wirkung der bisher verfügbaren Impfung nur kurz anhält. Trotz eindrucksvoller Erfolge bei der Eindämmung der Malaria sterben laut Weltgesundheitsorganisation weltweit immer noch jährlich über 600.000 Menschen an der Tropenkrankheit. Die…
-
Lücken im Kurzzeitgedächtnis können frühe Vorboten einer Demenz sein
Bei Problemen mit dem Kurzzeitgedächtnis im mittleren Lebensalter könnte es sich um frühe Vorboten einer späteren Demenz handeln. Das fanden Wissenschaftler vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ), der Universität Heidelberg sowie dem Krebsregister des Saarlands heraus. Die Forscher haben untersucht, ob Personen ab einem Alter von 50 Jahren, die über Schwierigkeiten mit dem Kurzzeitgedächtnis berichteten, später häufiger an Demenz erkranken. Für ältere Menschen gilt als belegt, dass das subjektiv wahrgenommene Nachlassen des Kurz- und Langzeitgedächtnisses (Subjectiv cognitive decline; SCD) einen Risikofaktor für Demenzerkrankungen darstellt. Forscher unter der Leitung des Epidemiologen Hermann Brenner vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg sind der Frage auf den Grund gegangen, ob dies auch für Jüngere zutrifft. Mithilfe…
-
Expertentreffen zu kindlichen Hirntumoren: Start der größten internationalen Fachtagung (ISPNO) in Hamburg
Das 20. Internationale Symposium zur Kinder-Neuroonkologie (ISPNO 2022) ist die weltweit größte Konferenz zu Tumoren des zentralen Nervensystems bei Kindern und Jugendlichen. Vom 12. bis 15. Juni findet die ISPNO erstmals in Deutschland statt. Die Gastgeber sind das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) sowie das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) als einer der Träger des Hopp-Kindertumorzentrums Heidelberg (KiTZ). Mehr als 1000 internationale Experten diskutieren in Hamburg neueste Erkenntnisse zur Diagnose, Behandlung, Versorgung und Rehabilitation von Kindern und Jugendlichen mit ZNS-Tumoren. In der Elternsession, die vom TV Arzt und Fernsehmoderator Dr. Johannes Wimmer moderiert wird, setzen sich betroffene Eltern und Wissenschaftler mit der immer wichtiger werdenden Rolle von Patientenvertretern in der Kinderkrebsforschung auseinander. In Deutschland…
-
Floristen in ganz Deutschland sammeln 58.378 Euro für bessere Behandlungschancen krebskranker Kinder
Auch in diesem Jahr verkauften mehr als 260 Floristen in ganz Deutschland vom 11. Mai bis 1. Juni Blumen zugunsten des Hopp-Kindertumorzentrums Heidelberg (KiTZ) und sammelten dabei 58.378 Euro. Die Spendensumme fließt in einen internationalen Forschungsfonds, mit dem das KiTZ den Zugang zu einer modernen Krebsmedizin für Kinder in Europa verbessern will. Prominente Unterstützer der Kampagne #füreineKindheitohneKrebs sind die Schauspielerin und KiTZ-Botschafterin Anja Kling, der Fußballnationalspieler Jonathan Tah und der TV Arzt und Moderator Dr. Johannes Wimmer. Unterstützt wurde die Spendenkampagne zudem vom Fachverband Deutscher Floristen (FDF) und der Fleurop AG. Das "Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg" (KiTZ) ist eine gemeinsame Einrichtung des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), des Universitätsklinikums Heidelberg (UKHD) und der Universität…
-
Helmholtz-Doktorandenpreis 2021 für Selina Jansky
Das Neuroblastom ist eine Krebserkrankung des Kindesalters, die im sich entwickelnden Nervengewebe entsteht. Selina Jansky hat in ihrer Doktorarbeit am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und am Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg (KiTZ) den entwicklungsbiologischen Ursprung der Erkrankung identifiziert. Die Helmholtz-Gemeinschaft würdigt diese exzellente Leistung mit dem Doktorandenpreis 2021 im Bereich Gesundheit. Mit den Doktorandenpreisen zeichnet die Helmholtz-Gemeinschaft jährlich in jedem ihrer sechs Forschungsbereiche Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler aus, die ihre Promotion an einem Helmholtz-Zentrum durchgeführt und mit hervorragendem Ergebnis abgeschlossen haben. Selina Jansky vom Deutschen Krebsforschungszentrum und vom Hopp-Kindertumorzentrum KiTZ ist die diesjährige Preisträgerin im Bereich Gesundheit. Sie erhält die Auszeichnung für ihre Identifizierung des entwicklungsbiologischen Ursprungs des Neuroblastoms. Jedes Jahr erkrankt etwa eines von…
-
Tumoren auf Entzug: Aminosäuremangel lässt kindliche Tumoren schrumpfen
Bestimmte kindliche Tumoren sind wahre Aminosäure-Monster. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg (KiTZ), des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), der Universität Heidelberg und der HI-STEM* gGmbH haben jetzt entdeckt, welche molekularen Mechanismen dem zugrunde liegen und wie man den Krebszellen den Hahn abdrehen könnte. Das „Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg“ (KiTZ) ist eine gemeinsame Einrichtung des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), des Universitätsklinikums Heidelberg (UKHD) und der Universität Heidelberg (Uni HD). Pro Jahr erkrankt etwa eines von 100.000 Kindern neu an einem Neuroblastom, oft schon im ersten Lebensjahr. Damit sind Neuroblastome eine bei Kindern relativ häufige Gruppe von Tumoren. Sie bilden sich bereits in der Embryonalentwicklung im unreifen Nervengewebe aus und kommen vor allem in der Nebenniere,…
-
Moderne Krebsmedizin für Kinder in Jordanien
Im Beisein der jordanischen Prinzessin und Schirmherrin, Ghida Talal, eröffnete das King Hussein Cancer Center (KHCC) in Jordanien gemeinsam mit dem Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg (KiTZ) seine neue Einheit zur molekularen Klassifikation von Hirntumoren und Bindegewebstumoren. Die Etablierung des neuen Verfahrens in Jordanien ist das Ergebnis der erfolgreichen Zusammenarbeit des KHCC mit Wissenschaftlern und Ärzten am KiTZ, am Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD) und am Deutschen Krebsforschungszentrum, das im Jahr 2019 die Kooperation initiierte. Das KHCC gilt als führendes Krebszentrum im Nahen Osten. Die Behandlung von Krebs im Kindesalter ist dort ein wichtiger Schwerpunkt, weil es in Jordanien vergleichsweise viele junge Krebspatienten gibt. Das "Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg" (KiTZ) ist eine gemeinsame Einrichtung des Deutschen Krebsforschungszentrums…
-
Krebsvorsorge: Wann ist der beste Zeitpunkt für die nächste Darmspiegelung?
Menschen, bei denen bereits Darmkrebsvorstufen entdeckt und entfernt wurden, sollten sich häufiger als andere Personen einer Darmspiegelung unterziehen. Um festzulegen, nach welcher Zeit die nächste Darmspiegelung bei diesen Patienten durchgeführt werden sollte, wurden bisher fast ausschließlich die Größe, Charakteristika und Anzahl der Adenome herangezogen. Künftig könnten auch weitere Informationen in die Bestimmung des geeigneten Zeitintervalls einfließen. So fanden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom DKFZ heraus, dass bestimmte Variationen im Erbgut der Patienten bei der Identifizierung eines individuellen Nachsorgeintervalls wertvolle Zusatzinformationen liefern können. Viele Menschen entwickeln im Laufe des Lebens im Innern des Dickdarmes Schleimhautvorwölbungen (Polypen). Bei rund 70 Prozent dieser Wucherungen handelt es sich um so genannte Adenome, die zu Krebs…
-
ERC-Förderung: Wie Muskeln die antivirale Immunität unterstützen
Mit seinen "ERC-Consolidator Grants" unterstützt der Europäische Forschungsrat (ERC) exzellente Wissenschaftler beim Ausbau ihrer unabhängigen Karriere. Guoliang Cui vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) kann sich nun über diese prestigeträchtige ERC-Förderung freuen. Mit den zwei Millionen Euro Fördermitteln will der Immunologe erforschen, wie die Skelettmuskulatur bei chronischen Virusinfekten das Immunsystem unterstützt. Cui leitet eine Forschungsabteilung, die am DKFZ als Träger des Helmholtz-Instituts für Translationale Onkologie* (HI-TRON) Mainz angesiedelt ist. Die Skelettmuskulatur gilt normalerweise nicht als Teil des Immunsystems. Doch Wissenschaftler beobachten bereits seit langem, dass der mit chronischen Virusinfektionen einhergehende Verlust an Muskelmasse oft von einem Verlust der T-Zell-Funktionen begleitet wird. Auf welche Weise die Muskeln die T-Zellen dabei beeinflussen, ist bislang…
-
Darmkrebsrisiko steigt mit jedem übergewichtigen Lebensjahr
Die Anzahl an Lebensjahren, in denen ein Mensch Übergewicht auf die Waage bringt, hat höhere Aussagekraft für das Darmkrebsrisiko als eine einmalige Messung des Körpergewichts. Dies veröffentlichen nun Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ). Im Vergleich zu Menschen, die ihr Leben lang Normalgewicht gehalten haben, erkranken dauerhaft Übergewichtige sogar bis zu zweieinhalbmal häufiger an Darmkrebs. Damit kommt der Vermeidung des Übergewichts eine noch wichtigere Rolle in der Krebsprävention zu als bislang angenommen. Zahlreiche Krebsarten treten bei übergewichtigen Menschen häufiger auf als bei Normalgewichtigen. Dazu zählen unter anderem Brustkrebs, Krebs der Gebärmutter, der Niere oder der Speiseröhre – und auch Darmkrebs. Das belegen inzwischen zahlreiche Studien. Doch bei den meisten…