-
Krebs-Erbgut im Blut: ein Frühwarnsystem für zurückkehrende Tumoren bei Kindern
Neuroblastome entlassen DNA-Fragmente ins Blut und den Liquor der Patientinnen und Patienten. Diese Erbgutschnipsel können einen möglichen Krankheitsrückfall frühzeitig anzeigen. Außerdem geben sie Hinweise auf Veränderungen in bestimmten krebstreibenden Genen. Das haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK), Partnerstandort an der Charité Berlin, mit Hilfe modernster molekularbiologischer Verfahren herausgefunden. Sie gehen davon aus, dass sich dieses Prinzip als schonendes Verfahren zur Früherkennung zurückkehrender Tumoren in der klinischen Praxis einsetzen lässt. Im DKTK verbindet sich das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg als Kernzentrum langfristig mit onkologisch besonders ausgewiesenen universitären Partnerstandorten in Deutschland. Neuroblastome sind bösartige Tumoren, die vorwiegend bei Säuglingen und Kleinkindern auftreten. Sie entstehen aus Zellen…
-
Uǧur Șahin baut Abteilung am HI-TRON Mainz auf
Der Immunologe, Krebsforscher und Unternehmer Uǧur Șahin baut am Helmholtz-Institut „HI-TRON Mainz“ eine wissenschaftliche Abteilung für mRNA-basierte Krebs-Immuntherapie auf. Im HI-TRON Mainz kooperieren das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ), die TRON gGmbH als eine Tochtergesellschaft der Universitätsmedizin Mainz, die Universitätsmedizin Mainz und die Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Ziel der Partnerschaft ist es, wirksame Immuntherapien zu entwickeln, neue Biomarker für die Behandlung von Tumorerkrankungen zu identifizieren und so die personalisierte Krebstherapie weiter voran zu bringen. Die bestechende Idee hinter dem Konzept der mRNA-basierten Krebs-Immuntherapien: Mit Boten RNA-Molekülen (mRNA) bringt man den Körper dazu, selbst Tumorproteine zu produzieren, die das Immunsystem dazu anregen, den Krebs zu bekämpfen. Der große Vorteil dieses Ansatzes ist, dass er…
-
Beeinflussen Darmbakterien den Behandlungserfolg von CAR-T-Zelltherapien?
Mit den Endeavour-Awards unterstützt die Mark-Foundation Forschungsprojekte, die Wissenschaftler aus unterschiedlichen Disziplinen zusammenbringen, um die Prävention, Diagnose und Behandlung von Krebserkrankungen voranzubringen. Einer der nur vier in diesem Jahr vergebenen Endeavour Awards geht an ein von Wissenschaftlern aus dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) koordiniertes Vorhaben. Gemeinsam mit US-amerikanischen Kollegen wollen DKFZ-Forscher untersuchen, welche Rolle das Darmmikrobiom für die Wirksamkeit von zellulären Immuntherapien spielt. Das Mikrobiom, also die Gesamtheit aller Mikroorganismen in unserem Darm, hat erheblichen Einfluss auf Körperfunktionen und ist mit zahlreichen Erkrankungen assoziiert. In den letzten Jahren konnten Forscher zeigen, dass es Zusammenhänge zwischen Mikroben im menschlichen Darm und der Wirksamkeit von Immuntherapien gegen Krebs gibt. Seit einigen Jahren erzielen…
-
Durchbruch bei Farbstoffentwicklung für die fluoreszenzgeführte Krebschirurgie
Fluoreszenzbildgebung mit kurzwelligem Infrarotlicht hat das Potenzial, die Präzision und Sicherheit in der Krebschirurgie deutlich zu erhöhen. Bislang gibt es hierfür jedoch nur sehr wenige klinisch einsetzbare Farbstoffe. Ein internationales Forscherteam unter Leitung von Wissenschaftlern am National Cancer Institute (Bethesda, Maryland, USA) und am Helmholtz Zentrum München hat nun zwei neue Fluoreszenzfarbstoffe für den Kurzwelleninfrarot-Bereich und ein zugehöriges Bildgebungssystem entwickelt. Damit eröffnet sich erstmals die Möglichkeit, während einer Operation bestimmte Strukturen – wie den Tumor, das umliegende gesunde Gewebe sowie ableitenden Lymphgefäße – gleichzeitig in einem flüssigen Videobild sichtbar zu machen. Nach seiner Berufung ans Nationale Centrum für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC) wird Prof. Oliver Bruns die innovative Bildgebungsmethode für die…
-
Alzheimer Risiken erkennen – bereits 17 Jahre vor der Diagnose
Um Ansätze zur Prävention und Behandlung der Alzheimer-Demenz in klinischen Studien weiterzuentwickeln, wäre es hilfreich, Menschen mit einem besonders hohen Erkrankungsrisiko identifizieren zu können. Doch welche Biomarker können bei symptomfreien Menschen, die später tatsächlich Alzheimer entwickeln, schon früh auf eine erhöhte Erkrankungswahrscheinlichkeit hinweisen? Dies untersuchten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ), von der Universität Heidelberg und der Ruhr-Universität Bochum, sowie vom Krebsregister des Saarlands. Das Team identifizierte nun das Protein GFAP, dessen Konzentration im Blut bereits bis zu 17 Jahre vor der klinischen Diagnose der Demenz erhöht ist, als potenziell vielversprechenden frühen Biomarker. Eine Alzheimer-Demenz wird in der Regel erst dann diagnostiziert, wenn charakteristische Symptome wie etwa Vergesslichkeit auftreten.…
-
HPV-Impfung: Schutz vor Gebärmutterhalskrebs inzwischen eindrucksvoll belegt
Immer mehr Daten aus verschiedenen europäischen Ländern belegen: Die Impfung gegen humane Papillomviren verhindert nicht nur Krebsvorstufen, sondern schützt auch zuverlässig vor Gebärmutterhalskrebs. Anlässlich des Welt-HPV-Tags am 4. März wünscht sich Nobelpreisträger Harald zur Hausen, dass noch deutlich mehr Eltern diese einmalige Chance erkennen, ihre Kinder durch eine Impfung gegen HPV vor vermeidbaren Krebserkrankungen zu schützen. Bereits 2006 wurde der erste Impfstoff gegen Humane Papillomviren (HPV) in Europa zugelassen. Die Vakzine wurde auf den Markt gebracht, um Frauen gegen Gebärmutterhalskrebs zu schützen. Doch bis die Wirksamkeit dieser ersten, gezielt gegen Krebs entwickelten Impfung durch harte Studienergebnisse belegt werden konnte, mussten viele Jahre vergehen. Der Grund dafür ist, dass es bis zu…
-
Krebsrisiko Alkohol – auch in geringen Mengen nicht unbedenklich
Alkohol ist erwiesenermaßen ein Risikofaktor für Brustkrebs. Bereits geringe Mengen erhöhen das Erkrankungsrisiko, das mit steigendem Konsum zunimmt. Das Feierabendbier oder ein Glas Wein unter Freunden, muss darauf verzichtet werden? Ein Leben ohne Alkohol ist unter gesundheitlichen Aspekten empfehlenswert. Ein erster Schritt kann sein, seinen Alkoholkonsum bewusst zu reduzieren, um so dazu beizutragen, das Krebsrisiko zu senken. Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen: Jedes Jahr erhalten rund 70.000 Frauen in Deutschland die Diagnose. Neben dem Alter und hormonellen Einflüssen sowie erblichen Faktoren spielt der Lebensstil und damit auch der Alkoholkonsum eine Rolle. Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft Alkohol und sein Abbauprodukt Acetaldehyd als krebserregend…
-
Die neue Ausgabe des „einblick“ ist erschienen
Sie gelten gemeinhin als gesundheitsschädlich: Reaktive Sauerstoffverbindungen stehen unter dem Verdacht, das Altern oder auch die Entstehung von Krebs zu fördern. Doch das ist nur die eine Seite der Medaille. Zellen nutzen Wasserstoffperoxid und andere Oxidantien als Signalmoleküle und steuern damit unter anderem ihr Wachstum. Wie genau sie das tun und welche Rolle diese Signalwege bei Krebs spielen, untersuchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am DKFZ. Mehr dazu und viele weitere Themen finden Sie in der neuen Ausgabe des einblick. Von der Zahl zur Information Daten alleine sind wertlos – erst durch eine sinnvolle Auswertung können Ergebnisse aus Laborexperimenten oder klinischen Studien wichtige Erkenntnisse liefern. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des DKFZ entwickeln neue…
-
Darmkrebs-Screening: Welche Strategie ist am wirksamsten?
Wissenschaftler vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) verglichen die Langzeiteffekte der derzeit in Deutschland angebotenen Strategien zur Darmkrebsvorsorge mit möglichen Alternativen. Mithilfe eines Simulationsmodells fanden sie heraus, dass sich das Darmkrebsrisiko zwar mit dem aktuellen Vorsorge-Angebot deutlich senken lässt, es aber ein erhebliches Potenzial gibt, die Vorsorge zu optimieren. So könnten neben Männern auch Frauen stark davon profitieren, wenn das Anspruchsalter für die Vorsorge-Darmspiegelung von 55 auf 50 Jahre herabgesetzt würde. Außerdem könnten ergänzende Vorsorge-Angebote in höherem Alter erheblich dazu beitragen, die Zahl der Neuerkrankungen und der Sterbefälle zu senken. Vorsorgeuntersuchungen reduzieren nachweislich das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken oder daran zu versterben. In Deutschland werden derzeit verschiedene Möglichkeiten zur Darmkrebsvorsorge…
-
Neuer Professor am NCT/UCC Dresden: Oliver Bruns entwickelt hochpräzise Bildgebungsmethode für die Krebschirurgie
Der Biochemiker Oliver Bruns will die Bildgebung in der Krebschirurgie mit einer neuartigen Methode revolutionieren. Mit kurzwelligem Infrarotlicht, fluoreszierenden Farbstoffen und modernsten Kameras könnte es zukünftig möglich sein, während einer Operation einzelne Krebszellen an Tumorrändern und in Lymphknoten zu erkennen. Der Wissenschaftler und sein Team forschen im Grenzbereich von Biologie, Chemie, Ingenieurwissenschaften und Medizin und integrieren modernste Technik aus der Industrie, um die Therapie von Patientinnen und Patienten zu verbessern. Bei der Entfernung eines Tumors entscheiden oft wenige Millimeter über den Erfolg der Operation: Schneidet die Chirurgin oder der Chirurg zu nah am Tumor, können Krebszellen im Körper verbleiben. Wird ein größerer Abstand gewählt, können wichtige umliegende Strukturen wie Nerven…