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Internationaler Kinderkrebsmonat September: Neue Hoffnung, wenn der Krebs zurückkehrt
Jedes Jahr erkranken etwa 2.000 Kinder in Deutschland an Krebs. Die Heilungschancen sind mittlerweile gut, doch bei Rückfällen liegen die Therapiemöglichkeiten immer noch deutlich hinter denen von Erwachsenen zurück. Krebsmedikamente speziell für Kinder gibt es bislang kaum. Bei der Konferenz "Improving cancer care in Europe" am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) stellte Olaf Witt, Direktor des Hopp-Kindertumorzentrums Heidelberg (KiTZ) vor, welche Möglichkeiten die Kinderkrebsforschung heutzutage hat, auch diesen jungen Patienten zu helfen. Das "Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg" (KiTZ) ist eine gemeinsame Einrichtung des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), des Universitätsklinikums Heidelberg (UKHD) und der Universität Heidelberg (Uni HD). Krebs bei Kindern ist mittlerweile in vielen Fällen zu einer heilbaren Krankheit geworden. Vor 60 Jahren ließen sich…
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Krebsrisiko senken mit Messer und Gabel
Rund 40 Prozent der Krebsneuerkrankungen in Deutschland könnten durch eine gesunde Lebensweise vermieden werden, knapp 8 Prozent allein durch eine vielseitige und ausgewogene Ernährung. Auf dieses ungenutzte Potenzial der Krebsprävention machen das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) und die Deutsche Krebshilfe mit der diesjährigen Nationalen Krebspräventionswoche vom 14. bis 18. September aufmerksam. Der Berliner Meisterkoch Thomas Kammeier unterstützt die Aktion „Krebsrisiko senken mit Messer und Gabel“ mit Rezepten für fünf gesunde Gerichte, die Betriebskantinen in ganz Deutschland während der Aktionswoche auf den Speiseplan setzen. Ein ausgewogener und vielfältiger Speiseplan, ein normales Körpergewicht und wenig bis kein Alkohol: Auf diese Weise trägt die Ernährung dazu bei, das Krebsrisiko zu verringern. „Das Schöne ist:…
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Brustkrebs-Sterblichkeit bei älteren Frauen in Deutschland höher als in den USA
Wie haben sich die Neuerkrankungs- und Sterblichkeitsrate von Brustkrebs sowie das Fünf-Jahres-Überleben während der letzten Jahrzehnte entwickelt? Dies untersuchten Wissenschaftler vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und von der Gesellschaft der Epidemiologischen Krebsregister in Deutschland (GEKID) für Deutschland und für die USA. Die altersstandardisierte Brustkrebs-Neuerkrankungsrate war in den USA während des gesamten Zeitraums höher als in Deutschland, die Sterblichkeit dagegen deutlich niedriger. Die größten Unterschiede beobachteten die Forscher bei Patientinnen im Alter von über 70 Jahren: Hier lag die Neuerkrankungsrate in den USA um 19 Prozent über der deutschen – bei einer 45 Prozent geringeren Sterblichkeit. Mit knapp über zwei Millionen neu diagnostizierten Fällen im Jahr 2018 ist Brustkrebs weltweit die häufigste…
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Gesundheitsexpertinnen fordern spürbare Erhöhungen der Tabaksteuern
Eine Überarbeitung der EU-Tabaksteuerrichtlinie ist dringend notwendig, um auch in Deutschland wirksam zur Eindämmung des Tabakkonsums beizutragen und um neue Tabak- und Nikotinprodukte angemessen zu besteuern. Um die Gesundheit der Bevölkerung besser zu schützen, forderten Experten, darunter auch vom Deutschen Krebsforschungszentrum, bei der öffentlichen Anhörung im Finanzausschuss des Deutschen Bundestages am 7. September eine deutliche Erhöhung der Tabaksteuern. Die Anhörung fand statt auf Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zur Weiterentwicklung der EU-Tabaksteuerrichtlinie. Spürbare und regelmäßige Tabaksteuererhöhungen sind die wirksamste Maßnahme der Tabakkontrolle. "Tabaksteuererhöhungen senken besonders wirkungsvoll den Tabakkonsum – und das bei steigenden Einnahmen", sagt Ute Mons vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ), die als Sachverständige an der Anhörung teilnahm. Denn…
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Zwei ERC Starting Grants an DKFZ-Nachwuchswissenschaftler
Die Fördermittel des Europäischen Forschungsrats (ERC) gelten als "Ritterschlag" für Wissenschaftler aller Karrierestufen. Mit seinen "Starting Grants" will der ERC exzellenten Nachwuchswissenschaftlern den Weg in eine unabhängige Karriere ebnen. Dieses Jahr erhalten gleich zwei Wissenschaftler am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) die renommierte Förderung: Pei-Chi Wei will erforschen, welche Rolle Brüche in der DNA bei der Entwicklung des Gehirns spielen. Darjus Tschaharganeh plant, mit den Fördermitteln die Bedeutung von veränderten Chromosomenzahlen in der Krebsentstehung und Krebstherapie zu entschlüsseln. Mit seinen ERC Starting Grants fördert der Europäische Forschungsrat (European Research Council, ERC) talentierte junge Wissenschaftler. Die Mittel von 1,5 Millionen Euro für bis zu fünf Jahre sollen beim Aufbau einer eigenen Arbeitsgruppe an…
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Gemeinsam für eine bessere Versorgung von Krebspatienten in Europa
Steigende Krebsneuerkrankungsraten stellen die europäischen Gesundheitssysteme vor große Herausforderungen. Was ist zu tun, um die Versorgung von Krebspatientinnen und Krebspatienten in Europa zu verbessern? Wie lässt sich erreichen, dass Menschen in allen EU-Staaten im gleichen Maße Zugang zu innovativer Krebsmedizin erhalten? Was haben wir aus der COVID-19-Krise gelernt, um die Versorgung von Krebspatienten während möglicher künftiger Pandemien sicherzustellen? Diese Fragen diskutierten Politiker, Ärzte und Wissenschaftler bei dem vom Deutschen Krebsforschungszentrum und vom Bundesgesundheitsministerium veranstalteten internationalen Expertentreffen "Improving Cancer Care in Europe" am 3. September in Heidelberg. Im Jahr 2020 werden voraussichtlich etwa 2,7 Millionen EU-Bürger an Krebs erkranken und 1,3 Millionen an der Krankheit versterben. Bereits heute leben in Europa…
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Gendefekt beeinflusst Tumorentwicklung in kindlichen Hirntumoren
Medulloblastome sind die häufigsten bösartigen Hirntumoren bei Kindern. Die größte Gefahr ist, dass die Krebszellen rasch in die umliegenden Gewebe streuen können. Zwei Gendefekte tragen entscheidend zur Entstehung dieser Tumoren bei, wie Wissenschaftler am Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg (KiTZ), am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und am National Institute of Neuroscience in Tokio herausfanden. Die Erkenntnisse sollen helfen, personalisierte Behandlungsstrategien für die jungen Patienten zu entwickeln. Das "Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg" (KiTZ) ist eine gemeinsame Einrichtung des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), des Universitätsklinikums Heidelberg (UKHD) und der Universität Heidelberg (Uni HD). Medulloblastome, bösartige Tumoren des Kleinhirns, machen beim Erwachsenen nur etwa ein Prozent aller Hirntumoren aus, sind aber die häufigsten bösartigen Hirntumoren bei Kindern. Vom Kleinhirn aus…
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Ein Stoffwechselenzym als neuer Ansatzpunkt für Immuntherapien bei Krebs
Das Stoffwechselenzym IL4I1 (Interleukin-4-Induced-1) fördert die Ausbreitung von Tumorzellen und unterdrückt das Immunsystem. Das haben Wissenschaftler am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und am Berlin Institute of Health (BIH) herausgefunden. IL4I1 wird in Tumoren verstärkt gebildet und aktiviert den Dioxin-Rezeptor. Wirkstoffe, die IL4I1 hemmen, könnten künftig neue Chancen für die Krebstherapie eröffnen. Ihre Ergebnisse haben die Wissenschaftler nun in der Fachzeitschrift Cell veröffentlicht. Immuntherapien aktivieren die körpereigene Abwehr gegen Tumoren und revolutionieren gegenwärtig die Krebstherapie. Trotz teilweise bahnbrechender Erfolge profitiert jedoch nur eine geringe Anzahl der Patienten von den derzeit zur Verfügung stehenden Medikamenten. Die Teams um Christiane Opitz und um Martina Seiffert, beide am DKFZ, und um Saskia Trump vom BIH…
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ELLIS Life Heidelberg: Eine Brücke zwischen KI und den Lebenswissenschaften
Das große Potenzial von künstlicher Intelligenz (KI) und maschinellem Lernen für die Lebenswissenschaften – von der biologischen Grundlagenforschung bis zur medizinischen Anwendung – ist bislang weitgehend ungenutzt. Eine neu gegründete Forschungseinheit will die KI-Forschung in den Lebenswissenschaften unterstützen und die Aktivitäten in Heidelberg international verknüpfen. Die Einheit ist Teil des "Europäischen Laboratoriums für Lernen und Intelligente Systeme", kurz ELLIS. ELLIS Life Heidelberg wurde von Wissenschaftlern aus dem Deutschen Krebsforschungszentrum, dem Europäischen Laboratorium für Molekularbiologie und der Universität Heidelberg gegründet und wird von den Gründungsinstitutionen für zunächst fünf Jahre getragen. Der technische Fortschritt ermöglicht es, in den Lebenswissenschaften und in der Medizin immer detailliertere und größere Datensätze zu erzeugen. Doch aus…
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Europäischer Aktionsplan zur Krebsbekämpfung vorgestellt
Wie können wir erreichen, dass bis 2030 75 Prozent aller Patienten in EU-Ländern mit hochentwickelten Gesundheitssystemen ihre Krebserkrankung mindestens zehn Jahre überleben? Die European Academy of Cancer Sciences (EACS) hat mit Experten aus verschiedenen Disziplinen – Krebstherapeuten, Krebsforscher, Patienten und Politikern – Empfehlungen erarbeitet, um dieses Ziel zu erreichen. Experten erwarten, dass die Krebs-Neuerkrankungsrate in den Ländern der Europäischen Union von etwa drei Millionen in 2018 auf über vier Millionen im Jahr 2040 ansteigen wird. Bereits heute leben in Europa rund zwölf Millionen Menschen mit oder nach einer Krebserkrankung. „Die direkten und indirekten Kosten, die diese Krankheit verursacht, sind schon heute enorm und übersteigen die Leistungsfähigkeit der Gesundheitssysteme mancher…