• Gesundheit & Medizin

    „Niemand erwartet von der Feuerwehr, Profite zu generieren und ihr Handeln vordringlich an ökonomischen Kriterien auszurichten.“

    Eine repräsentative Umfrage des Hartmannbundes unter 1258 Ärztinnen und Ärzten in Weiterbildung macht deutlich, wie schwierig und unbefriedigend die Arbeitsverhältnisse im Gesundheitssektor vielfach noch immer sind. Über 70 Prozent der Befragten gaben an, trotz Tarifvertrages mindestens 45 Wochenstunden oder mehr zu arbeiten, bei fast jedem Zweiten werden die Überstunden dabei nach wie vor nicht angemessen dokumentiert. Die dadurch entstehende hohe Arbeitsbelastung hat zur Folge, dass etwa 36 Prozent der jungen Ärztinnen und Ärzte über einen Berufswechsel nachdenken, während fast 56 Prozent sich eine Teilzeitstelle wünschen – um auf eine normale 40 bzw. 42 Stundenwoche zu kommen. Neben Teilzeitmodellen, die die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erlauben, wünschen sich die Teilnehmerinnen…

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    Vor dem Start der Landarztquote

    Vor dem angekündigten Start der Landarztquote in Baden-Württemberg äußert sich Klaus Rinkel, Vorsitzender des Hartmannbund Baden-Württemberg kritisch: „Ich halte die Landarztquote nach wie vor für den falschen Weg, um dem prognostizierten Ärztemangel im ländlichen Raum zu begegnen.“ Auch die Landarztgesetz-Durchführungsverordnung zeige Schwachstellen. So ist nicht klar geregelt, welche Folgen der Abbruch des Studiums oder das Überschreiten der Regelstudienzeit in Bezug auf die drohende Vertragsstrafe haben. „Es ist wichtig, dass den Studierenden – etwa durch Auslandssemester oder Doktorarbeit – keine Nachteile entstehen und auch ein Studienabbruch darf keine Vertragsstrafe nach sich ziehen.“, so Jonathan Schmalzridt, Vertreter der Studierenden im Hartmannbund Baden-Württemberg. „Generell widerspricht die festgelegte Vertragsstrafe in Höhe von 250.000 Euro…

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    Reinhardt: Fatales Signal auch für die Generation künftiger Ärztinnen und Ärzte

    Der Hartmannbund hat die einseitige Kündigung der zwischen Kassenärztlicher Bundesvereinigung (KBV) und GKV-Spitzenverband (SpiBu) geschlossenen Rahmenvorgaben gem. § 106b SGB V für die Wirtschaftlichkeitsprüfung ärztlich verordneter Leistungen durch die Kassenseite scharf kritisiert. Die damit defacto verbundene erneute Verschärfung eines unkalkulierbaren Regressrisikos für die Praxen dokumentiere ein Maß an Misstrauen und Missachtung, das die Kolleginnen und Kollegen zu Recht als Affront betrachteten, sagte der Vorsitzende des Hartmannbundes, Dr. Klaus Reinhardt. „Es ist mehr als nur ein unfreundlicher Akt, wenn uns ein Verhandlungspartner nach gerade einmal gut einem Jahr einen Vertrag sang- und klanglos vor die Füße wirft“, so Reinhardt. Zwar gewährleiste das Terminservice- und Versorgungsgesetz grundsätzlich nach wie vor eine Zwei-Jahresfrist für Wirtschaftlichkeitsprüfungen…

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    Rinkel: Ärztinnen und Ärzte in den Praxen sollten rasch und eigenverantwortlich impfen dürfen!

    Der Vorsitzende des Hartmannbund Baden-Württemberg fordert eine Entbürokratisierung der Impfstrategie. Ziel muss die optimale Nutzung der zur Verfügung stehenden Impfstoffe sein. Angesichts der erneuten Freigabe der AstraZeneca Vakzine und einer deutlichen Verbesserung der Impfstoffressourcen sollten rasch die Ärztinnen und Ärzte in den Praxen grünes Licht für den Impfeinstieg und Handlungsspielräume bei den Impfungen bekommen. „Die Priorisierungsstrategie der Legislative soll eine optimale Verteilung knapper Güter ermöglichen, diese Priorisierung darf aber nicht machbare Impfungen verhindern. Ärztinnen und Ärzte werden nach bestem Wissen und Gewissen entscheiden und vorhandene Vakzine nach wissenschaftlichen Erkenntnissen und auf Basis ethischer Maßstäbe einsetzen“, betont Klaus Rinkel. “Sie werden keine Impfdosis aus regulatorischen Gründen verwerfen. Ein maximales Maß an…

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    Überflüssige Bürokratie darf nicht zum Nadelöhr in den Praxen werden!

    Der Hartmannbund hat davor gewarnt, überflüssige Bürokratie zum Nadelöhr für das effektive Impfen in den Praxen zu machen. „Andere Länder impfen, Deutschland schreibt erst einmal Regelbücher“, spitzt der Vorsitzende des Arbeitskreises „Ambulante Versorgung“, Dr. Marco Hensel, die Kritik am geplanten Bürokratismus für die anstehenden Impfungen in den Praxen zu. Die vom Gesetzgeber geforderten Abläufe vor und nach einer Corona-Schutzimpfung seien enorm zeitaufwendig. Sie verlangsamten, worauf es jetzt ankomme – eine zügige „Durchimpfung“ der Bevölkerung als einzigem Weg aus dem Lockdown. „Aufklärung vor Erstimpfung und Aufklärung vor Zweitimpfung, bis zu sechs Unterschriften auf Aufklärungs-, Anamnese und Einwilligungsbögen, jeder Schritt muss dokumentiert werden. Das gleicht dem Aufwand vor einer Operation“, macht Hensel…

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    Jetzt müssen auch Famulaturen und Pflegepraktika innerhalb des Semesters erlaubt werden

    Der Landesverband Niedersachsen begrüßt die Entscheidung des niedersächsischen Ministers für Wissenschaft und Kultur, Björn Thümler, studentische Corona-Dienste – auch nachträglich – als Famulaturen und Pflegepraktika anzuerkennen. „Die Studierenden leisten bei der pandemiebedingten Gesundheitsversorgung der Bevölkerung einen großen Anteil. Es ist schön, dass unserer Forderung endlich nachgekommen und die Leistung anerkannt wird, zumal durch diese Maßnahme auch Verlängerungen der Studiendauer vermieden werden können, sodass schneller mehr qualifizierte Ärztinnen und Ärzte zur Verfügung stehen,“ zeigt sich Frau Prof. Lesinski-Schiedat, Landesvorsitzende des Hartmannbund Niedersachsen erfreut. Wichtig sei jetzt, dass in einem zweiten Schritt auch Famulaturen und Pflegepraktika, die während des Semesters abgeleistet werden, vom NiZza anerkannt werden. „Seit Beginn der Pandemie wurden viele…

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    Hartmannbund fordert die sofortige Umsetzung des Paktes für den Öffentlichen Gesundheitsdienst

    Die Arbeitskreise III (Öffentliche Gesundheitsdienste) und V (Assistenzärzte) des Hartmannbundes fordern Bund, Länder und Kommunen aufgrund der deutlichen strukturellen Defizite des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD) auf, jetzt endlich die Reform der Infra-, Personal- und Tarifstruktur umzusetzen. Die aktuelle COVID-19-Pandemie verdeutliche eindrücklich die zentrale und tragende Rolle des ÖGD in der Sicherstellung der Bevölkerungsgesundheit in Deutschland. Als Konsequenz hatten Bund und Länder im Sommer 2020 im „Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst“ beschlossen, den ÖGD in Deutschland langfristig und substanziell auf allen Ebenen zu stärken. Inhalt des Paktes ist u. a. die Schaffung von bundesweit 5000 zusätzlichen Stellen in den ÖGD-Gesundheitsberufen. Seiner Schlüsselrolle werde der ÖGD auf Dauer aber nur gerecht werden können,…

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    Hartmannbund fordert Umsetzung von individuellem Mutterschutz für Ärztinnen und Medizinstudentinnen

    „Der Mutterschutz in Deutschland ist gut – aber nur dann, wenn Arbeitgeber ihn wirklich individuell gestalten. Mutterschutz nach Schema F hilft niemandem“, betont Dr. Dr. Galina Fischer, Sprecherin des Ausschusses Ärztinnen im Hartmannbund anlässlich des diesjährigen Frauentags. Arbeitgeber seien aus gutem Grund gesetzlich verpflichtet, eine individuelle Gefährdungsbeurteilung des Arbeitsplatzes durchzuführen. "Personenbezogene Maßnahmen wie Umsetzung, Freistellung oder Beschäftigungsverbot dürfen erst dann greifen, wenn technische oder organisatorische Maßnahmen nicht ausreichen“, so Fischer. Doch statt individuelle Schutzmaßnahmen zu treffen, würden Ärztinnen häufig schlicht von ihren eigentlichen Tätigkeiten befreit. Für Kolleginnen bedeute dies einen Karriereknick oder eine erhebliche Verzögerung der Weiterbildung. "Wir Ärztinnen im Hartmannbund fordern deshalb die Arbeitgeber auf, im Falle einer Schwangerschaft…

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    Lesinski-Schiedat: Gute Ansätze, aber wichtige Aspekte ausgeblendet!

    Die Vorsitzende des Hartmannbundes in Niedersachsen, Prof. Dr. Anke Lesinski-Schiedat, hat den Bericht der Enquete-Kommission des Niedersächsischen Landtages zur Sicherstellung der medizinischen Versorgung als geeignete Grundlage für die zu diesem Themenfeld notwendigen Diskussionen bezeichnet. „Das Ergebnis der Kommission bietet einige sehr vernünftige Lösungsansätze, verkennt aber gleichzeitig wichtige Faktoren und blendet zentrale Aspekte dezent aus“, sagte Lesinski-Schiedat. Zu begrüßen sei ganz grundsätzlich, dass man sich komplex und sektorenübergreifend mit der Struktur und Effizienz des Versorgungsgeschehens befasst habe. Strukturüberlegungen hin zu Grund-, Schwerpunkt-, und Maximalversorgern im Krankenhausbereich, so wie sie in anderen Bundesländern bereits gelebt werden, wiesen in die richtige Richtung, so Lesinski-Schiedat. „Auch die Einrichtung von ambulant-stationären Gesundheitszentren überall dort, wo…

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    Hartmannbund und Freier Verband verlangen Fairness und Planbarkeit

    Die Studierenden im Hartmannbund und im Freien Verband Deutscher Zahnärzte (FVDZ) haben ihre Forderung bekräftigt, dass dauerhafte Nachteile im Studium durch die Corona-Beschränkungen vermieden werden müssen – so wie es von politischer Seite zugesichert war. „In Hamburg wurden Kurse in diesem so genannten “Hybridsemester“ ersatzlos gestrichen, sodass Leistungen nicht erbracht werden konnten. Das UKE hat den betroffenen Studierenden daraufhin lapidar mitgeteilt, dass die Leistungen des vergangenen Semesters zwar bestehen bleiben, das akademische Semester aber nicht anerkannt wird. Damit wird deren Studium faktisch um ein Semester verlängert“, erklärt Konstantin Schrader, aus dem Vorstand des Studierendenparlament (StuPa) des FVDZ. “Das Aufschieben führt nur zu einer Verschärfung der Situation im nächsten Semester. Wir…