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Reinhardt: STIKO-Empfehlung offenbart mangelnde Wertschätzung und fehlende Kenntnisse
Der Hartmannbund hat die Ständige Impfkommission (STIKO) mit Blick auf deren Empfehlungen zur Priorisierung bei den bevorstehenden Covid-19-Impfungen scharf kritisiert. „Versorgung und medizinische Verantwortung machen nicht an der Klinikpforte halt. Die Einordnung von Ärztinnen und Ärzten in der ambulanten Versorgung muss revidiert werden“, sagte der Vorsitzende des Hartmannbundes, Dr. Klaus Reinhardt. Wer diese Kolleginnen und Kollegen unter „ferner liefen“ einsortiere, der offenbare damit nicht nur mangelnde Wertschätzung, sondern belege vor allem auch gravierende Unkenntnis von Abläufen in der Praxis. „Diese offensichtliche Verkennung von Gefahren – gerade auch im Umgang mit alten Menschen in hoher Frequenz – macht schon ein bisschen fassungslos“, sagte Reinhardt. Wie paradox die Empfehlung der STIKO an…
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Hartmannbund fordert angemessenen Umgang mit Weiterbildungsinhalten ohne Qualitätsverluste
Die Arbeitskreise IV (Ärztliche Weiterbildung) und V (Assistenzärzte) des Hartmannbundes zeigen sich besorgt über die möglichen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Facharztweiterbildung. „Durch Quarantänebeschränkungen könnten Ausfallzeiten entstehen, die durch §4 Abs. 4 der Weiterbildungsordnung nicht abgedeckt werden“, ist Klaus-Peter Schaps, Vorsitzender des Arbeitskreis IV, überzeugt. Diese Unterbrechungen müssten den Ärztinnen und Ärzten unbedingt als Weiterbildungszeit anerkannt werden. „Die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben darf sich für unsere Kolleginnen und Kollegen nicht negativ auswirken“, mahnt auch der Vorsitzende des Arbeitskreises V, Dr. Sebastian Gassner. Dafür müssten entsprechende Ausnahmeregelungen ermöglicht werden. Die Ärzteschaft würde in der Pandemie besonders gefordert sein. Um den an sie gestellten Anforderungen gerecht werden zu können, bedürfe es eines…
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Priorisierungsdebatte braucht Leitplanken und am Ende klare Entscheidungen
Vor dem Hintergrund der aktuell geführten Diskussionen um eine Priorisierung der Zielgruppen in der ersten Phase der Impfung gegen Covid-19 hat die Vorsitzende des Hartmannbundes in Niedersachsen, Prof. Dr. Anke Lesinski-Schiedat, dazu aufgerufen, sich eng an den Empfehlungen der Gemeinsamen Arbeitsgruppe aus Mitgliedern der Ständigen Impfkommission, des Deutschen Ethikrates und der nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina zu orientieren. „Wenn wir hier eine große gesellschaftliche Akzeptanz erreichen wollen, und die halte ich für unverzichtbar, dann ist es dringend geboten, klare politische Entscheidungen auf Basis dieser Vorschläge zu treffen“, sagte Lesinski-Schiedat. Es sei völlig legitim, in Zeiten noch nicht ausreichender Impfstoffvorräte über die Frage der Impfreihenfolge einen politischen und auch gesellschaftlichen Diskurs…
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Qualität der Weiterbildung
Die neue Musterweiterbildungsordnung ist inzwischen in fast allen Kammern umgesetzt. Aber wie steht es eigentlich derzeit um die „gelebte“ Qualität der ärztlichen Weiterbildung? Ein Blick auf die Ergebnisse einer aktuellen Hartmannbund-Umfrage gibt diesbezüglich jedenfalls erheblichen Anlass zur Sorge. Das Zeugnis, das die rund 800 Ärztinnen und Ärzte der Weiterbildung ausstellen, ist alles andere als beruhigend. Etwa 40 Prozent der Befragten sind unzufrieden mit ihrer Weiterbildung. Ursache Nummer 1: Die Vorgaben der Weiterbildungsordnung werden nicht eingehalten. Über 30 Prozent der Ärztinnen und Ärzte geben an, dass das verpflichtende jährliche Weiterbildungsgespräch bei Ihnen nicht stattfindet. Fast die Hälfte der Umfrageteilnehmer (47 Prozent) berichten, dass die vorgesehene Kompetenzvermittlung (bzw. die Einhaltung der Richtzahlen…
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Auszeichnung für „Hiobsbotschaft – Wie Ärzte um die richtigen Worte ringen“
Ilka aus der Mark wird mit dem diesjährigen Film- und Fernsehpreis des Hartmannbundes für „Hiobsbotschaft – Wie Ärzte um die richtigen Worte ringen“ (WDR) ausgezeichnet. Aus 33 eingesandten Beiträgen wurde die durch ihre sensible Erzählart bemerkenswerte Dokumentation von einer Fachjury ausgewählt. In „Hiobsbotschaft“ geht es um ein hier und da verdrängtes Kernproblem der Medizin: Wird sie – trotz allen wissenschaftlichen und technischen Fortschritts und umfangreicher Qualitätsüberprüfungen – den Bedürfnissen der Patienten gerecht? Der Klinik- und Praxisalltag ist auf Effizienz getrimmt und bietet weder ausreichend Zeit noch Anreize für intensive Patienten-Gespräche. Der Film verdeutlicht dies anhand von Schicksalen und mutmachenden Projekten für eine bessere Kommunikation. Die Autorin hat dafür über ein…
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Medizinstudierende fordern gute Vorbereitung
Die Medizinstudierenden im Hartmannbund fordern die Fakultäten zu einer klaren Organisation des Wintersemesters auf. „Das Chaos an einigen Universitätsstandorten im vergangenen Semester darf sich nicht wiederholen“, erklären Anna Finger und Philip Simon, die Vorsitzenden des Studierendenausschusses. Die Qualität und der zeitliche Umfang der Lehre dürften durch digital stattfindende Lehrveranstaltungen nicht abnehmen. Wichtig seien eine gute Vorbereitung durch vertonte und aufgezeichnete Vorlesungen, ein kostenfreier Zugriff auf die Online-Bibliotheken der bekannten Fachliteraturanbieter und ein möglichst freies Zeitmanagement bei Vorlesungen und Präsenzveranstaltungen – gerade, wenn Studierende in der Krisensituation parallel zum Studium das Gesundheitssystem unterstützen. Auch aufgrund individueller Gesichtspunkte, wie z.B. der Zugehörigkeit zu einer Corona-Risikogruppe, müsse es faire Fehlzeitenregelungen bei Krankheitstagen geben.…
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Gemeinsame Seminarreihe von Hartmannbund, Spitzenverband Digitale Gesundheitsversorgung und Bündnis Junge Ärzte
Bisher wenig Informationen über DiGA in der Ärzteschaft vorhanden Neue Kooperation bringt E-Health-Anbieter, Ärzteverband und Ärzte zusammen Online-Seminarreihe startet im Herbst Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) kommen in die Regelversorgung. Umfragen zeigen jedoch, dass die Informationslage über die digitalen Helfer noch ausbaufähig ist: Die Mehrheit der Ärztinnen und Ärzte fühlen sich schlecht für die Beratung rund um die Apps gewappnet. Mit der Kooperation zwischen dem Hartmannbund, dem Spitzenverband Digitale Gesundheitsversorgung e.V. (SVDGV) und dem Bündnis Junge Ärzte soll eine Plattform für den gemeinsamen Austausch geschaffen werden. Eine gemeinsame Online-Seminarreihe geht im Herbst offiziell an den Start. Die ersten Genehmigungsverfahren beim Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) sind vor wenigen Tagen erfolgreich…
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Lesinski-Schiedat: Verschiebebahnhof zwischen ÖGD und Praxen ist vorprogrammiert
Der niedersächsische Hartmannbund sieht in der vom Gesundheitsministerium geplanten neuen Testverordnung „Potenzial für ein beträchtliches Zuständigkeits-Wirrwarr“. Der vorliegende Entwurf der Verordnung sieht vor, die bisherige Alleinstellung der Gesundheitsämter bei der Testverordnung von asymptomatischen Personen – insbesondere bei der Testung von Kontaktpersonen – aufzuheben. Dies soll künftig auch von Vertragsärztinnen und -ärzten vorgenommen werden können. „Es gehört nicht viel Fantasie dazu, sich den durch diese Kann-Bestimmung vorprogrammierten Verschiebebahnhof vorzustellen“, ist sich die Vorsitzende des Landesverbandes, Prof. Dr. Anke Lesinski-Schiedat, sicher. Die Tatsache, dass die Kassenärztlichen Vereinigungen im Entwurf als Abrechnungsstelle auch für solche Leistungen vorgesehen seien, mit denen der Öffentliche Gesundheitsdienst Dritte beauftragt hat, um sich die Kosten dann wiederum vom…
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Gemeinsames Manifest soll zum Dialog über bessere Zusammenarbeit anregen
Der Ausschuss der Assistenzärzte im Hartmannbund und die Junge Pflege im Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) haben gemeinsam ein Manifest für gute Zusammenarbeit im Krankenhaus erarbeitet. Die zehn Grundregeln dieses Papiers sollen die Eckpfeiler für einen besseren, angenehmeren und professionelleren Umgang miteinander – auch im Sinne der Patientinnen und Patienten – bilden. Theodor Uden und Dr. Dr. Galina Fischer, Sprecher des Ausschusses der Assistenzärzte, begründen die Motivation für die Veröffentlichung so: „Im Krankenhausalltag stehen alle Berufsgruppen unter großem Zeitdruck. Die Versorgung der Patienten steht dabei immer im Mittelpunkt. Deshalb ist es wichtig, dass sich alle Beteiligten wieder darauf besinnen, nicht aneinander vorbei, sondern miteinander zu arbeiten.“ Das Manifest soll ein…
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Medizinstudierende dringen auf Einheitlichkeit des M3
Die Medizinstudierenden im Hartmannbund fordern einheitliche Prüfungen zum dritten Staatsexamen auf Landes- und Universitätsebene. Wenn denn schon ein bundesweit einheitliches drittes Staatsexamen nicht umsetzbar sei, dann sollte dies zumindest auf Landes- oder wenigstens Universitätsebene gewährleistet sein, so Christian Wolfram, Vorsitzender des Ausschusses der Medizinstudierenden. Momentan sehe es zwar so aus, als würden alle Bundesländer das zweite Staatsexamen im Oktober gleichzeitig nach den Regularien der Approbationsordnung ermöglichen und sich das Chaos aus dem Frühjahr nicht wiederholen. Dies sei beim „M3“ aber ganz offensichtlich nicht der Fall. „Da variieren die Anzahl der Prüfungstage, der Prüfungsfächer und der Prüfer teilweise sogar innerhalb einer Universität“, kritisiert Wolfram. Je nach Prüfungsvorsitzendem finde das dritte Staatsexamen…