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Forschungszulage 2025: Viel heiße Luft oder schnelle Reformen?
Die Forschungszulage wurde in den vergangenen Jahren mehrfach aktualisiert und die Fördersätze ebenso wie die Bemessungsgrundlage angehoben – zuletzt 2024 für KMUs und Großunternehmen. Nun könnten schon bald weitere Änderungen bevorstehen. Im Koalitionsvertrag (CDU/CSU/SPD) steht unter dem Punkt Bildung, Forschung und Innovation: “Bei der steuerlichen Forschungszulage heben wir den Fördersatz und die Bemessungsgrundlage deutlich an und vereinfachen das Verfahren” (Zeile: 2591, 2592). Die Fördersätze für KMUs liegen bei 35 Prozent der Personalkosten, 24,5 Prozent bei Aufträgen an Dritte und insgesamt bis zu 3,5 Millionen Euro Förderung pro Wirtschaftsjahr. Für Großunternehmen liegen die Fördersätze für Personalkosten bei 25 Prozent, bei Aufträgen an Dritte bei 17,5 Prozent und die maximale jährliche Förderung…
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Forschungszulage-Experte Robert Schwertner berichtet aus der Antragspraxis und gibt wertvolle Tipps
Nach vier Jahren Beratung zur Forschungszulage mit Kunden aus sämtlichen Industriebereichen zählt Robert Schwertner zu den gefragten Experten in Deutschland. Er hat mehr als 150 Unternehmen zum Erstantrag sowie zum Einspruchsantrag beraten. Seine Expertise basiert auf mehr als 15 Jahren Beratungserfahrung für die Forschungsprämie – dem Vorbild aus Österreich. Herr Schwertner, mit welchen Erwartungen kommen Kunden zu Ihnen? Robert Schwertner: "Es gibt ganz unterschiedliche Anfragen. Sie reichen von: Was ist die Forschungszulage, bis hin zu ganz konkret: Ist mein Projekt förderfähig? Dieser Frage geht meistens voraus, dass ich mir hierfür das Forschungskonzept angeschaut und mich intensiv mit dem Thema beschäftigt habe, denn die Forschung muss über den Stand der Technik…
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Hohe Erfolgsaussichten bei der Forschungszulage: Welche Branchen überzeugten die Bescheinigungsstelle Forschungszulage?
Bisher wurde für über 30.000 FuE-Projekte die steuerliche Forschungszulage beantragt. Immerhin 70 % der Anträge bekamen einen positiven Bescheid von der Bescheinigungsstelle Forschungszulage (BSFZ) und die Unternehmen konnten einen Teil der Personalkosten für FuE oder für Auftragsforschung in ihrer Steuererklärung ansetzen. In den vergangenen vier Jahren – seit der Einführung der Forschungszulage – lag die Erfolgsquote stets über 70 Prozent. Mit 78,8 Prozent war das Jahr 2021 bislang Spitzenreiter, gefolgt von 76 Prozent im Jahr 2020 und 74,54 Prozent in 2023. Die Erfolgsquote ist relativ hoch und Einsprüche durchaus erfolgreich. Gleichzeitig müssen Antragsteller immer häufiger mit Rückfragen von der BSFZ rechnen. Beliebte Fragen beziehen sich auf Risiken und zur Abgrenzung…
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Jetzt Forschungsbudget sichern
Die Forschungszulage ist im Gegensatz zu vielen anderen Förderprogrammen eine Förderung, die rückwirkend beantragt werden kann. Und genau maximal 4 Jahre nachdem die Forschungskosten angefallen sind. Somit können Unternehmen noch bis Ende 2024 für 2020 ihre Kosten darstellen, die Forschungsleistung darlegen und mit der Anerkennung die Einreichung beim Finanzamt bis zum 31.12.2024 machen. Die Forschungszulage ist ein noch recht junges Förderinstrument – gestartet am 1. Januar 2020. Alle F&E-Projekte von in Deutschland ansässigen steuerpflichtigen Unternehmen, die 2020 gestartet sind, sind förderfähig. Die Unternehmensgröße und Branche spielen für die Forschungszulage keine Rolle. Es geht in erster Linie um den Innovationsgehalt der durchgeführten Forschung, um die Dokumentation der Forschungsschritte und die angefallenen…
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Forschungszulage: Die 5 wichtigsten Änderungen aus dem Wachstumschancengesetz
Das Forschungszulagengesetz (FZuIG) ist ein wichtiger Bestandteil des am 22. März 2024 beschlossenen “Gesetz zur Stärkung von Wachstumschancen, Investitionen und Innovation sowie Steuervereinfachung und Steuerfairness”. Die Änderungen zur Forschungszulage sollen die Aktivitäten von F&E-betreibenden Unternehmen unterstützen und fördern. Jedes Unternehmen mit eigener Forschung und/oder Kooperation zu Forschungsdienstleistern hat, soweit nicht bereits andere Forschungsförderprogramme genutzt werden, Anspruch auf die steuerliche Forschungsförderung. Was gilt es jetzt zu beachten? Bemessungsgrundlage mehr als verdoppelt Generell umfasst die Bemessungsgrundlage die im Wirtschaftsjahr entstandenen förderfähigen Aufwendungen. Die maximale Bemessungsgrundlage beträgt nun 10 Millionen Euro. Kleine und mittlere Unternehmen profitieren von 25 % PLUS 10 % Die Forschungszulage beträgt 25 % der Bemessungsgrundlage. Jetzt wurde für kleine…
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Countdown läuft: Kommt jetzt die zweite Erhöhung der Forschungszulage?
Die Forschungszulage ist fester Bestandteil des Wachstumschancengesetzes (Wachstumspaket zur Entlastung der Wirtschaft). Einen Schritt zu mehr Entlastung für Unternehmen nahm das geplante Gesetz in der vergangenen Woche. Nun muss am 22. März 2024 der Bundesrat zustimmen. Dies könnte für die Forschungszulage bedeuten: die maximale Bemessungsgrundlage wird von ursprünglich 2 Mio. Euro und vormals 4 Mio. auf nun 10 Mio. Euro angehoben – mehr als verdoppelt. Die Bemessungsgrundlage im Zusammenspiel mit dem exakten Zeitpunkt der entstandenen Kosten bzw. den anrechnungsfähigen Kosten ist die zentrale Bezugsgröße für die steuerliche Forschungsförderung. Sie kann zukünftig bis zu 10 Mio. Euro betragen, damit davon 25 bzw. 35 Prozent als Steuergutschrift gefördert werden. Konkret sieht es…
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Österreichs Forschungsprämie: Steuerliche Forschungsförderung setzt Erfolgsbilanz 2023 fort und war so beliebt wie nie zuvor
Im Jahr 2023 haben 2.625 Unternehmen für 9.328 sowohl eigenbetriebliche Projekte als auch in Auftrag gegebene Forschungsprojekte ein Jahresgutachten der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) zum Erhalt der Forschungsprämie beantragt. Sie haben F&E-Investitionen in Höhe von 8,6 Mrd. EUR angegeben und somit ein Fördervolumen von 1,2 Mrd. EUR beantragt. Bekannt aus 2022 ist, dass von damals 1,18 Mrd. EUR die Ausschüttung 759 Mio. EUR betrug. In Österreich beantragte 2023 circa 2.100 KMUs die Forschungsprämie. Die durchschnittliche Bearbeitungsdauer lag bei rund 40 Tagen. Die erste Bilanz 2023 zeigt, dass dieses Unterstützungsinstrument von den Unternehmen geschätzt und umfangreich in Anspruch genommen wurde. Insgesamt setzte die Forschungsprämie 2023 ihre Erfolgsstory fort. Abzuwarten bleibt, wie die…
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Forschungszulage ist für Betriebe in Ostdeutschland kaum interessant
Vom 16.09.2020 bis zum 30.09.2023 wurden bei der Bescheinigungsstelle Forschungszulage 17.577 Anträge mit 22.654 Vorhaben eingereicht. Fast ein Drittel der Anträge kamen von Unternehmen in Bayern. Damit zeigt das südlichste deutsche Bundesland auch im Bereich Forschung seine Stärke. Den zweiten Platz teilen sich Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen mit jeweils 17 Prozent. Interessant ist, dass ganz Ostdeutschland – einschließlich der Hauptstadt Berlin – nur auf 13 Prozent der Anträge kommt. Ein Grund dafür nannte die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig (SPD), auf einer Sonderkonferenz in Berlin im Oktober 2023. Laut Schwesig kämen im Westen zwei Drittel der Forschungsmittel aus dem privaten Bereich und ein Drittel aus dem öffentlichen. In Ostdeutschland sei es…
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Österreichs Forschungs- und Technologiebericht 2023 im Check: KI und neue Herausforderungen der Grünen Transformation
Laut dem Forschungs- und Technologiebericht 2023 liegt Österreichs Forschungsquote weiter im internationalen Spitzenfeld. Mit voraussichtlich 3,22 Prozent bescheinigt sie dem Land einen neuen Höchststand. Und Österreich erreicht und übertrifft zum zehnten Mal in Folge den europäischen Zielwert von 3 Prozent. Trotzdem gibt es einige Herausforderungen. Teil der österreichischen Forschungsförderung ist die Forschungsprämie – ähnlich der in Deutschland seit 2020 gültigen Forschungszulage. Die Forschungsprämie 2023 wird vom Bundesministerium für Finanzen auf ca. 1,1 Mrd. € geschätzt, somit 7,1 Prozent der gesamten F&E-Ausgaben. Laut Globalschätzung liegen diese 2023 bei 15,5 Mrd. €. Den größten Anteil davon tragen die Unternehmen mit 43,3 Prozent, gefolgt von Bund & Bundesländern (32,9 Prozent) sowie dem Ausland…
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Forschungszulage: Gutachter beurteilen strenger, vermehrt Nachforderungen und Rückfragen
Die Forschungszulage findet zunehmend Anklang bei Unternehmen. Durch die schwache Wirtschaftskonjunktur und damit geringere Umsätze beantragen deutsche Unternehmen vermehrt die steuerliche Förderung. Bei unserer Beratungspraxis stellen wir fest, dass sich Nachforderungen und Rückfragen der Bescheinigungsstelle Forschungszulage (BSFZ) in letzter Zeit häufen. Offenbar trat ein Lernprozess bei den Gutachtern ein: Anträge werden genauer geprüft und bei unklaren Angaben werden von der BSFZ umfangreiche Fragen zum Antrag gestellt. Worum geht es bei einer Nachforderung der BSFZ: Gutachter prüfen Projekte auf ihren Forschungsgehalt. Es muss aus den Anträgen klar hervorgehen, dass es sich bei Vorhaben um Forschung und experimentelle Entwicklung handelt. Projekte, die einen Engineering-Fokus haben, werden abgelehnt. Auch klassische Software-Entwicklung wird nicht…