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Rechtsextreme instrumentalisieren Corona und Flutkatastrophe für Hasspropaganda
Die Pandemie hat das Internet noch stärker als ohnehin zu einem zentralen Teil der Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen gemacht. Das wissen auch Rechtsextreme einzusetzen, die gezielt jugendaffine Dienste für ihre Hassbotschaften und Propaganda nutzen. Dies zeigt der Bericht 2020/2021 „Rechtsextremismus im Netz“ von jugendschutz.net. So werden aktuelle Themen wie die Corona-Pandemie oder auch die Flutkatastrophe menschen- und demokratiefeindlich umgedeutet und instrumentalisiert. Dabei sind bei Kindern und Jugendlichen besonders beliebte Angebote wie Social Media, Livestreams und Games Teil der rechtsextremen Medienstrategie. Ziel ist eine möglichst hohe Reichweite und die Rekrutierung neuer Anhänger*innen. Der Bericht von jugendschutz.net unterstreicht die Bedeutung einer starken Aufsicht. Dies betont Dr. Marc Jan Eumann, Vorsitzender der…
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Gesamtkonferenz der Medienanstalten wählt Dr. Wolfgang Kreißig für weitere zwei Jahre als DLM-Vorsitzenden
Mit dem neuen Medienstaatsvertrag (MStV) haben die Medienanstalten neue Aufsichtsfelder zur Sicherstellung von Meinungs- und Medienvielfalt in der konvergenten Medienwelt übertragen bekommen. Dies zieht grundlegende systematische und rechtliche Veränderungen der Medienregulierung in Deutschland nach sich. Die Medienanstalten haben mit der Verabschiedung der den MStV konkretisierenden Satzungen und der Anpassung der Aufsichtsstrukturen wichtige Meilensteine für die praktische Umsetzung abgeschlossen. Um weiterhin eine nachhaltige Steuerung der Veränderungsprozesse zu gewährleisten, wählte die Gesamtkonferenz der Medienanstalten (GK) den aktuellen Vorsitzenden, Dr. Wolfgang Kreißig, Präsident der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK), für weitere zwei Jahre an die Spitze der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM) und der Kommission für Zulassung und Aufsicht (ZAK). Die stellvertretenden Vorsitzenden sind…
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Albrecht Bähr folgt Prof. Dr. Werner Schwaderlapp als Vorsitzender der Gremienvorsitzendenkonferenz der Landesmedienanstalten
Albrecht Bähr, Vorsitzender der Versammlung der Medienanstalt Rheinland-Pfalz übernimmt ab 1. Januar 2022 den Vorsitz der Gremienvorsitzendenkonferenz der Landesmedienanstalten (GVK). Er folgt auf Prof. Dr. Werner Schwaderlapp, den Vorsitzenden der Medienkommission der Landesanstalt für Medien NRW. Die GVK wählte in ihrer heutigen Sitzung auch Eva Brackelmann, Vizepräsidentin der Sächsischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien, zur neuen stellvertretenden Vorsitzenden. Die GVK dankte Herrn Professor Schwaderlapp für seinen konsequenten Einsatz für die Sicherstellung demokratischer und gesellschaftlicher Normen und Werte bei der Ausgestaltung der Medienaufsicht in Deutschland. Die Positionierung der GVK in Fragen zur Programmentwicklung privater Rundfunkangebote, aber auch bei der Entwicklung und Umsetzung von neuen Regelungsinstrumenten für eine konvergente Medienordnung…
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Fit in digitaler Selbstverteidigung
„Ich freue mich, dass wir auch unser zweites Ausbildungswochenende in diesem Jahr durchführen konnten“, so Antje Kaiser, Projektleiterin beim Landesbeauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit M-V. Mit dem 17. Ausbildungsdurchgang der Medienscouts MV wurden vom 19. bis 21. November 2021 im Bischof-Theising-Haus in Teterow 23 neue Medienscouts MV ausgebildet. Clickbaiting, Faktenchecks, rechtliche Grenzen im Netz und Tipps zum „Digital Wellbeing“ waren Themen an diesem Wochenende. Dazu lernten die neuen Medienscouts MV, wie sie Workshops und Vorträge für Schülerinnen und Schüler an ihren Schulen gestalten können. Kreativ wurden die Jugendlichen zudem in ihren eigenen Medienprojekten. Vom Film über Podcasts bis hin zum digitalen Zeichnen wurden spannende Ideen umgesetzt. In Zukunft können die…
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Informationen für Eltern über „Squid Game“
Die Netflix-Produktion „Squid Game“, in der hochverschuldete Menschen in Spielen gegeneinander antreten und die Verlierenden sofort exekutiert werden, sorgt derzeit für Diskussionen. Trotz expliziter Gewaltszenen wird die Serie von Kindern und Jugendlichen angeschaut. Die Serie ist jedoch nicht für Kinder geeignet, sondern erst für Jugendliche ab 16 Jahren. Manche Kinder spielen die brutalen Spiele auf dem Schulhof oder andernorts nach. Heranwachsende, welche die Serie nicht selbst gesehen haben, bekommen Einblicke durch YouTube-Videos, Social-Media-Posts oder auf dem Schulhof. Eltern und Lehrkräfte sind deshalb alarmiert und verunsichert. Eine pädagogische Einschätzung der Serie und Empfehlungen, wie Eltern mit dem Thema umgehen können, gibt darum FLIMMO, der Programmratgeber für Eltern, auf seiner Webseite. Begegnen…
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Aufsicht mit Weitsicht
Die MEDIENANSTALT Mecklenburg-Vorpommern hat gestern ihr 30-jähriges Bestehen mit einem Festakt und 70 geladenen Gästen in Schwerin begangen. Im November 1991 gegründet, nimmt die MEDIENANSTALT seitdem ihre umfangreichen Aufgaben als Medienaufsichtsbehörde wahr. Anlässlich des Jubiläums wurde an die vergangenen Jahre erinnert, aber auch die Gegenwart und Zukunft der MEDIENANSTALT wurden beleuchtet. Die Vorsitzende des Medienausschusses Mecklenburg-Vorpommern, Marleen Janew, sagte: „Die MEDIENANSTALT unterstützt viele Projekte finanziell, in denen Medienbildung und Medienkompetenz vermittelt werden. So hat sie seit dem Jahr 2000 etwa 350 Medienprojekte in Mecklenburg-Vorpommern mit insgesamt vier Millionen Euro gefördert. Dazu gehörten die Medienwerkstätten in Wismar, Rostock, Neubrandenburg, Waren (Müritz) und Stralsund – aber auch Schulen, Vereine und Senioreneinrichtungen.“ In…
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Make-up, Mode, Messerattacke: Flüchtige Social-Media-Formate enthalten extremistische Inhalte
Insta-Stories, Livestreams und Live-Chats: Flüchtige Social-Media-Inhalte sind im Trend. Allerdings nicht nur bei Kindern und Jugendlichen, sondern auch bei Extremist*innen. Diese nutzen die Funktionen, um Aufnahmen von terroristischen Anschlägen live zu übertragen oder Hass und Hetze in Live-Chats zu schüren. Wie breit sich diese Unterwanderung durch alle populären Social-Media-Plattformen zieht, die diese Funktionen anbieten, zeigt der aktuelle Report „Flüchtige Hasspropaganda“ von jugendschutz.net, dem Kompetenzzentrum von Bund und Ländern für den Schutz von Kindern und Jugendlichen im Internet. Dr. Marc Jan Eumann, Vorsitzender der KJM: „Wenn Extremist*innen sich bei Minderjährigen beliebte Formate wie Stories oder Livestreams zu eigen machen, ist das quasi ihr verlängerter Arm ins Kinderzimmer. Angesichts dieser Entwicklung ist…
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Lokal-TV und Bürgermedien in M-V steigern ihre Reichweiten
Die elf kommerziellen lokalen TV-Programme in Mecklenburg-Vorpommern werden von den Zuschauenden immer häufiger genutzt und sind für sie ein wichtiges Informationsmedium für Neuigkeiten aus der Region. Zu diesem Ergebnis kommt die „Funkanalyse Mecklenburg-Vorpommern 2021“ der INFO GmbH Markt- und Meinungsforschung aus Berlin, die von der MEDIENANSTALT Mecklenburg-Vorpommern (MMV) in Auftrag gegeben wurde. Die Ergebnisse wurden dem Medienausschuss Mecklenburg-Vorpommern auf seiner gestrigen Sitzung in Schwerin präsentiert. Nach 2012, 2013 und 2015 erfolgte die Ermittlung der Reichweiten und Akzeptanz der lokalen Fernsehprogramme zum vierten Mal. Im Frühjahr 2021 wurden 3.508 Personen in Mecklenburg-Vorpommern von dem Berliner Marktforschungsinstitut befragt. In Mecklenburg-Vorpommern können demnach 676.000 Personen (2015 = 576.000 Personen, Mindestalter: 14 Jahre) mindestens…
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Neue Studien belegen Notwendigkeit für mehr Transparenz bei Medienintermediären für Nutzende
Fast die Hälfte der Bevölkerung nutzt täglich Google, Facebook und Co., um sich über das aktuelle Zeitgeschehen zu informieren. Welche Informationen und Meinungen dabei die Nutzenden erreichen, hängt in erheblichem Maße von den (teil-)automatisierten Verfahren und Algorithmen ab, die Medienintermediäre anwenden. Über die zugrundeliegenden Funktionsweisen müssen die Anbieter daher seit Inkrafttreten des Medienstaatsvertrags im November 2020 transparent informieren. Die Kontrolle über die Einhaltung dieses Transparenzgebotes hat der neue Medienstaatsvertrag (MStV) den Medienanstalten übertragen. Als Grundlage für eine praxisorientierte Aufsichtstätigkeit führen die Medienanstalten kontinuierlich Forschungen durch. Heute stellte die Gremienvorsitzendenkonferenz (GVK) der Medienanstalten, anlässlich der Medientage München, Kernbefunde aus Studien zum Nutzungsverhalten bei Medienintermediären, zur Funktionsweise der Google-Schlagzeilen und zur Wahrnehmung…
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Stark im Kommen: Medienplattformen und Benutzeroberflächen immer wichtiger für die Auffindbarkeit von Bewegtbildangeboten
Die Nutzung von TV- und anderen Videoangeboten über das Internet erhält mit den Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung auch im zweiten Jahr einen Schub. Obwohl Kabel und Satellit weiterhin den traditionellen TV-Empfang in Deutschland dominieren, schließen immer mehr Nutzerinnen und Nutzer ihr TV-Gerät direkt an das Internet an. Die Zahl der TV-Cord-Cutter-Haushalte, die auf Kabel- oder Satellitenverbindung am TV verzichten, bewegt sich zwar noch im niedrigen einstelligen Millionenbereich, hat sich in den letzten vier Jahren jedoch fast verzehnfacht. Diese und weitere Befunde des Digitalisierungsberichts Video 2021 stellten die Medienanstalten heute anlässlich der Medientage München vor. „Der Bewegtbild-Markt ist durch ein sich ausdifferenzierendes Zusammenspiel von linearer- und On-Demand-Nutzung gekennzeichnet. Für Nutzerinnen und Nutzer…