• Energie- / Umwelttechnik

    Schutz der Weltmeere braucht mehr Tempo und internationale Kooperation

    Die Bundesregierung hat heute dem historischen UN-Abkommen „Biodiversität jenseits nationaler Gesetzgebung“ (BBNJ) offiziell zugestimmt. Das Abkommen soll fast 60 Prozent der Weltmeere abseits von Staatsgrenzen schützen. Die Verhandlungen über den ersten internationalen Vertrag zum Schutz der Hohen See hatten mehr als 15 Jahre gedauert. Gleichzeitig zeigt ein neuer Bericht, wie schlecht es um die Nordsee und den angrenzenden Atlantik steht.NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger: „Die Bundesregierung sendet mit der Zustimmung zum UN-Hochseeabkommen ein wichtiges Signal. Weite Teile der Meere waren bisher ein nahezu rechtsfreier Raum, ihre Nutzung alles andere als nachhaltig. Mit dem Abkommen besteht die berechtigte Hoffnung, dass die internationale Staatengemeinschaft beim Meeresschutz künftig besser kooperiert und rechtsverbindliche Meeresschutzgebiete auf der…

  • Energie- / Umwelttechnik

    Gebäudeenergiegesetz: Erwartungen nicht erfüllt

    Nach heftigen, teils polemischen Auseinandersetzungen in Regierung und Bundestag beschließt das Parlament am Freitag ein entkerntes Gebäudeenergiegesetz (GEG). Angesichts des hohen Anteils des Gebäudesektors an den CO2-Emissionen waren die Erwartungen hoch. Sie wurden nicht erfüllt. NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger ist enttäuscht:   “Ein Gesetz, das das Problem nicht löst, für das es gemacht wurde, ist kein gutes Gesetz – ein zahnloser Tiger. Beim GEG wird viel Verantwortung auf die chronisch klammen Kommunen abgewälzt, bei der Biomasse werden falsche Klimaschutzeffekte unterstellt und die Regierung setzt dauerhafte Fehlanreize für den Einsatz von Wasserstoff- und Biomasseheizungen. Und das Thema Gebäudesanierung wird weiter auf die lange Bank geschoben, Mindesteffizienzstandards für die energetisch schlechtesten Gebäude müssen…

  • Energie- / Umwelttechnik

    Wolfsdebatte: Viel Getöse, wenig tragfähige Lösungen

    Mit großer Emotionalität wird derzeit auf allen politischen Ebenen über den Wolf diskutiert. Dabei geht es nicht immer um den Wolf. Im Wahlkampf in den Bundesländern und im Machtkampf in der europäischen EVP-Fraktion werden eher Stellvertreterkonflikte auf dem Rücken des Wolfs ausgetragen. Anders die Bundesminister Lemke und Özdemir, die ganz konkret über die Entnahme von den wenigen Wölfen sprechen, die den Herdenschutz überwunden haben. NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger wünscht sich eine sachlichere Debatte über den Wolf:   “Manchmal habe ich den Eindruck, dass der Wolf im Wahlkampf stellvertretend für vieles herhalten muss, was in der Politik schief läuft. Reale Konflikte mit Wölfen gibt es dort, wo Wölfe Weidetiere reißen. An diesen…

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    So wenig Schmetterlinge wie nie beim Insektensommer

    Beim Insektensommer ist die Erdhummel nach 2022 zum zweiten Mal an die Spitze gesummt – kein anderes Insekt wurde bei der Aktion von NABU und seinem Bayerischen Partner LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz) öfter gesichtet. Schmetterlinge machten sich dagegen rar.Knapp 14.000 Menschen haben bei den diesjährigen Zählungen im Juni und August insgesamt fast 7.000 Meldungen über ihre Sichtungen dem NABU gemeldet. „Das ist ein tolles Ergebnis, vor allem, wenn man bedenkt, dass es in diesem Sommer viele Regentage gab, an denen nur sehr eingeschränkt gezählt werden konnte“, so NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. „Es zeigt, dass die Aufmerksamkeit und das Interesse an dieser stark im Rückgang begriffenen Tiergruppe konstant hoch sind…

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    Marine Hitzewellen: Ozeane mit Fieber

    Pazifik, Atlantik und Mittelmeer werden immer öfter von Hitzewellen heimgesucht. Anfang August erreichte die Durchschnittstemperatur der Ozeane mit fast 21 Grad Celsius einen traurigen Rekord. Das Klimaphänomen El Niño tritt häufiger und intensiver auf. Auch daraus resultierende Extremwetterereignisse nehmen zu, mit fatalen Folgen für Mensch und Natur. Der NABU fordert die Bundesregierung deshalb auf, dem Klima- und Meeresschutz endlich Vorrang einzuräumen.„Die Ozeane sind die stabilisierende Kraft unseres Klimasystems: Ein Drittel des von uns ausgestoßenen Kohlendioxids und 90 Prozent der Wärmestrahlung der Sonne werden von ihnen aufgenommen. Doch sie stoßen an ihre Kapazitäts- und Belastungsgrenzen. Klimastress, zunehmende Übernutzung und Industrialisierung führen zu ökologischen Kipp-Punkten und Artensterben, auch an unseren Küsten. Das…

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    NABU: Pestizid-Datenbank notwendig, um Belastungs-Hotspots zu identifizieren

    Je mehr Pflanzenschutzmittel ausgebracht werden, desto höher ist die Belastung von Gewässern. Insbesondere Kleingewässer sind nicht ausreichend geschützt – das zeigt ein heute veröffentlichter Abschlussbericht des Kleingewässermonitoring-Projekts im Auftrag des Umweltbundesamts (UBA). Dabei wurden erstmalig bundesweit Pestizidrückstände in Kleingewässern erfasst und im Zusammenhang mit Einsatzdaten ausgewertet. Diese Daten hat der NABU per Antrag bei den Bundesländern zugänglich gemacht und fordert, den Pestizideinsatz künftig flächendeckend durch Einführung einer digitalen Datenbank transparent zu machen. Zudem sollten auch Kleingewässer künftig im behördlichen Monitoring berücksichtigt und Schutzmaßnahmen verbessert werden. NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger: “Über Jahre hinweg werden Kleingewässer in ganz Deutschland unbemerkt mit hohen Mengen an Pflanzenschutzmitteln belastet. Erstmals wurde jetzt nachgewiesen, dass diese Belastung…

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    Auf Regen folgt Sonnenschein: Erlebnis Insektenzählen

    Regenjacke, Gummistiefel und Regenschirm waren in den vergangenen Wochen wichtige Utensilien. Auch für Insekten bedeutet dieses nasse Wetter eher Rückzug als Umherfliegen. Nun hat sich für die kommenden Tage der Sommer wieder angekündigt. Fürs Insektenzählen sind das beste Vorrausetzungen. Jetzt heißt es also: Raus in den Wald, auf die Wiese oder zum See. Auch im eigenen Garten lassen sich Hummel, Feuerwanze, Wildbiene und Co. wunderbar beobachten und zählen. In einem Radius von etwa zehn Meter vom eigenen Standpunkt aus werden alle Insekten erfasst. Gezählt werden kann bis zu einer Stunde. Gemeldet werden die Beobachtungen per Online-Formular oder mit der kostenlosen Web-App NABU Insektensommer. Beide Meldewege sind unter www.insektensommer.de abrufbar. NABU-Insektenexpertin…

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    Kein Windkraft-Ausbau auf Kosten der Natur!

    In Berlin sollen nach dem neuen Windenergie-Gesetz (WindBG) bis Ende 2027 0,25 Prozent der Landesfläche für Windenergieanlagen (WEA) genutzt werden, bis 2032 sollen es sogar 0,5 Prozent sein. Das entspricht etwa 446 Hektar – einer Fläche so groß wie der ehemalige Flughafen Tegel. „Die Flächen für eine konfliktfreie Errichtung von Windenergieanlagen sind in einem Stadtstaat wie Berlin äußerst begrenzt”, sagt Rainer Altenkamp, 1. Vorsitzender des NABU Berlin, „wir befürchten daher, dass der Ausbau der Windkraft zu massiven Schäden an der Berliner der Hauptstadt führt.” Deshalb hat der NABU Berlin sieben Forderungen zum Ausbau der regenerativen Energien in einem Positionspapier zusammengefasst. „Wir fordern einen naturverträglichen Ausbau der Windkraft in Berlin. Das…

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    Brand der Fremantle Highway muss Konsequenzen für Schutz des Wattenmeers haben

    Der noch immer brennende Frachter “Fremantle Highway” mit rund 3.800 Autos an Bord hat seinen vorläufigen Ankerplatz rund 16 Kilometer nördlich der Wattenmeerinsel Schiermonnikoog erreicht. Dort soll er zunächst einige Tage bleiben, bevor er in einen Hafen geschleppt wird. Nach wie vor besteht die Gefahr, dass das Schiff unkontrolliert sinkt und 1,6 Millionen Liter Schweröl ins Wattenmeer fließen. NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller kommentiert die Ereignisse der letzten Tage wie folgt: “Wir können durchatmen, doch die konkrete Gefahr für das Weltnaturerbe Wattenmeer ist noch nicht gebannt. Es gilt, weiter die Umweltkatastrophe zu verhindern. Wir vertrauen auf die Rettungskräfte und gleichzeitig braucht es jetzt politische Konsequenzen. Es ist fahrlässig, eine der meistbefahrenen Schifffahrtstraßen…

  • Energie- / Umwelttechnik

    Earth Overshoot Day: Wo bleibt die ökologische Schuldenbremse?

    Mit dem morgigen Erdüberlastungstag ("Earth Overshoot Day") sind weltweit die nachwachsenden natürlichen Ressourcen verbraucht, die eigentlich bis zum Ende des Jahres reichen müssen. Deutschland hat die Grenze seines Ressourcenverbrauchs bereits vor knapp drei Monaten, am 4. Mai, überschritten. Dazu erklärt NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger:   “Grenzenloses Wachstum ist nicht nur ein Trugschluss, sondern auch höchst ungerecht. Denn unser Wohlstand geht nicht nur auf Kosten der Erde, sondern auch auf Kosten künftiger Generationen und ärmerer Länder. Sie müssen die Hauptlast der Übernutzung des Planeten tragen, die wir heute mitverursachen. Wo bleibt die ökologische Schuldenbremse? Politik und Wirtschaft müssen endlich einen Rahmen für den verantwortungsvollen Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen und Ökosystemen setzen. Wenn…