Finanzen / Bilanzen

US-Inflation verzeichnete stärksten Anstieg seit 2008

In den USA waren die Inflationsdaten für den Monat Juni mit Spannung erwartet worden, insbesondere nachdem im Vormonat bereits neue Rekordwerte erzielt worden waren. Entgegen dem erwarteten Rückgang stieg die Inflation, gemessen am Consumer Price Index (CPI) gegenüber dem Vormonat um 0,9 Prozent. Auf 12-Monats-Sicht ergab sich ein Zuwachs von 5,4 Prozent, nach fünf Prozent im Vormonat, was dem stärksten Anstieg seit 2008 entspricht, als der Ölpreis 150 US-Dollar pro Barrel kostete. Auch die Kerninflation verzeichnete einen monatlichen Zuwachs von 0,9 Prozent, was ebenfalls über der Konsensusprognose lag. Hier zog die Jahresrate auf 4,5 Prozent an, einem 29-Jahres-Hoch. Veröffentlicht wurden auch die ersten regionalen Einkaufsmanagerindizes. Der Empire State Index stieg deutlich von 17,4 auf 43,0 Punkte, der Philly Fed Index gab hingegen stärker als erwartet von 30,7 auf 21,9 Punkte nach. Auch die Industrieproduktion im Monat Juni enttäuschte mit einem schwächeren Zuwachs als erwartet von 0,4 Prozent gegenüber dem Vormonat. Für eine positive Überraschung sorgten hingegen die Einzelhandelsumsätze. Auch ohne Stimulus-Schecks konnten diese im Juni gegenüber dem Vormonat weiter zulegen – und zwar um 0,6 Prozent. Der Konsensus hatte hier einen Rückgang erwartet. Noch stärker stiegen die Einzelhandelsumsätze ohne die volatile Transportkomponente – und zwar um 1,3 Prozent. In China wurde Daten zum Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal veröffentlicht. Mit einer Jahresrate von 7,9 Prozent lag die Entwicklung nur leicht unter der Konsensusprognose. Gegenüber dem ersten Quartal ergab sich ein Zuwachs von 1,3 Prozent, der stärker war als erwartet, was auf eine gewisse Belebung der Wirtschaft hindeutete.

In diesem Umfeld entwickelte sich der globale Aktienmarkt leicht negativ. Den größten Verlust wies der europäische Aktienmarkt auf, dicht gefolgt von den USA. Der japanische Markt entwickelte sich positiv. Die Schwellenländer verzeichneten ein Plus. Hinsichtlich der Marktkapitalisierung entwickelten sich Small Caps sowohl in den USA als auch in Europa unterdurchschnittlich. Hinsichtlich der Entwicklung von Growth- und Value-Aktien war das Bild in Europa und in den USA vergleichbar. In beiden Regionen hatten Growth-Aktien die Nase vorn. Auf Sektorebene sah es in den USA wie folgt aus: Relative Stärke bewiesen Titel aus den Sektoren Versorger, nichtzyklischer Konsum und Gesundheit. Relative Schwäche zeigten die Sektoren Energie, zyklischer Konsum und Rohstoffe. In Europa ergab sich folgendes Bild: Am besten schnitten Aktien aus den Sektoren nichtzyklischer Konsum, Versorger und Telekom ab. Eine Underperformance kam aus den Sektoren Energie, zyklischer Konsum und Financials.

Im Rentenbereich wiesen Euro-Staatsanleihen angesichts weiter rückläufiger Zinsniveaus Kursgewinne auf. US-Staatsanleihen konnten ebenfalls kursseitig zulegen. Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating entwickelten sich etwas schwächer als Staatsanleihen. Hochzinsanleihen wiesen den geringsten Zuwachs auf. Auf der Währungsseite legte der US-Dollar gegenüber dem Euro um 0,47 Prozent zu. Der japanische Yen zeigte sich 0,50 Prozent stärker. Der Preis für ein Barrel Öl der Sorte Brent gab rund zwei US-Dollar nach und schloss bei 73,59 US-Dollar.

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