Möblierter Wohnungsmarkt: Starke Nachfrage drückt Angebot auf 10-Jahres-Tief

Die anziehende Dynamik auf dem Arbeits- und Ausbildungsmarkt macht sich mit Blick auf die Angebotsentwicklung bei Mr. Lodge bemerkbar. Seit Anfang des Jahres sinkt die Zahl der gelisteten möblierten Wohnungen und Häuser stetig und stürzt im September auf ein 10-Jahres-Tief. Im September 2021 sind bei Mr. Lodge über alle Segmente hinweg 67,5 Prozent weniger Objekte im Angebot als im Januar. „Der Nachfrageschub hat spürbar ab August eingesetzt“, sagt Verbücheln. In diesem Sommermonat hat sich das Wohnungsangebot um ein gutes Drittel (33,6 Prozent) verringert. Der entstandene Nachfrageüberhang hat im Folgemonat September abermals für eine beträchtliche Reduktion gesorgt – und ist um ein weiteres Drittel (35,4 Prozent) auf insgesamt 102 möblierte Wohnungen und Häuser gefallen. „Wir haben auf dem möblierten Wohnungsmarkt die von vielen so erhoffte V-förmige Entwicklung und lassen sogar das Vor-Corona-Niveau hinter uns. Wir könnten aktuell deutlich mehr vermitteln, wenn wir mehr Objekte hätten“, so der Experte.

Veränderte Wohnbedürfnisse: Je größer das Objekt, desto stärker die Nachfrage

Auch die Wünsche der Mieter haben sich im Zuge der Pandemie gewandelt. Einen Hinweis auf veränderte Wohnbedürfnisse gibt Mr. Lodge zufolge ein Blick auf die Nachfrageunterschiede bei verschiedenen Wohnungsgrößen. Während die Angebotslage bei 1-Zimmerwohnungen im Vergleich zu 2019 unverändert ist, fällt die Differenz umso drastischer aus, je größer der Wohnraum ist. Im Vergleich zu heute hatte Mr. Lodge 2019 noch 200 Prozent mehr möblierte Häuser im Angebot, 60 Prozent mehr 4- und 5-Zimmerwohnungen, 138,5 Prozent mehr 3-Zimmerwohnungen und 70,3 Prozent mehr 2-Zimmerwohnungen. Verbücheln: „Zum einen ist der tatsächliche Platzbedarf durch Distanzlernen und Home-Office gestiegen, zum anderen hat das Zuhause an Bedeutung gewonnen, in dem es so gemütlich und wohnlich wie nur möglich sein muss. Der Begriff Cocooning ist in Deutschland nicht ohne Grund durch die Pandemie bekannt geworden.“

Rückkehr zum Präsenzmodus und Neueinstellungen befeuern Nachfrage

Die Landeshauptstadt wächst wieder. Nach einer leicht rückläufigen Bevölkerungsentwicklung zwischen Januar (1.562.087) und Juni (1.561.276) leben im September 2021 wieder 3.152 mehr Menschen in München als noch im Vormonat August (1.564.006 Einwohner). Nach anderthalb Jahren Online-Lehre sind die bayerischen Universitäten wieder in ein Präsenzsemester gestartet. Auch in den Unternehmen kehren immer mehr Arbeitnehmer:innen an ihren Arbeitsplatz zurück. Doch damit nicht genug: Unternehmen bauen Personal in allen Bereichen auf und stellen vermehrt ein. Wurden auf Stepstone Anfang des Jahres 7.000 Stellen im Raum München ausgeschrieben, sind es aktuell mehr als 14.000.