Energie- / Umwelttechnik

Generalversammlung genehmigt alle Anträge

Nach zweijähriger, coronabedingter Pause fand die gestrige 130. ordentliche Generalversammlung des Zuger Versorgungsunternehmens WWZ AG wie in früheren Jahren wieder in der Zuger Bossard Arena statt. Die 1’117 anwesenden Aktionärinnen und Aktionäre vertraten 74,8 Prozent des Aktienkapitals. Sie haben alle Anträge des Verwaltungsrats mit deutlichem Mehr gutgeheissen.

Die Generalversammlung (GV) der WWZ AG am 12. Mai 2022 war in zweierlei Hinsicht aussergewöhnlich: Einerseits demissionierte der langjährige CEO Andreas Widmer und übergab sein Amt offiziell an seine Nachfolgerin Esther Denzler. Andererseits fand die 130. ordentliche Generalversammlung nach zweijähriger Corona-Pause wieder physisch in der Bossard Arena statt. Anwesend an der GV waren 1’117 anwesenden Aktionärinnen und Aktionäre. Andreas Ronchetti Salomon, CFO der WWZ-Gruppe, sagte vor den Stimmberechtigten: «Der Konzerngewinn 2021 konnte mit rund 39 Millionen Franken auf Vorjahresniveau gehalten werden». Die WWZ-Gruppe sei solide finanziert. Und er ergänzte: «Wir haben im Geschäftsjahr 2021 über 100 Millionen Schweizer Franken investiert». So konnte die WWZ AG – unter Einhaltung des Submissionsgesetzes – viele Aufträge an lokale und regionale Firmen vergeben, «was zu einer weiteren Wertschöpfung im Wirtschaftsraum Zug beiträgt», so Ronchetti. Die Versammlung nahm alle Anträge des Verwaltungsrates grossmehrheitlich an. Konkret genehmigte sie sowohl die Konzern- als auch die Jahresrechnung diskussionslos. Ebenso stimmten die Aktionärinnen und Aktionäre der Verwendung des Bilanzgewinns zu und folgten somit gleichzeitig der Empfehlung des Verwaltungsrates zu einer gleichbleibenden Dividende von 33 Franken pro Aktie.

Geopolitische Unsicherheiten

Zu Beginn der GV blickte CEO Andreas Widmer auf das Geschäftsjahr 2021 zurück, in welchem die WWZ-Gruppe ein gutes operatives Ergebnis erwirtschaftet hatte. Und dennoch: «Einmal mehr prägte Corona die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, unseren Arbeitsalltag sowie das gesellschaftliche Leben», sagte Widmer. «Die Mitarbeitenden der WWZ AG leisteten während der Coronazeit einen ausserordentlichen Einsatz und bewiesen auch 2021 viel Flexibilität und Solidarität», konstatierte der CEO. Ebenso thematisierte Andreas Widmer die geopolitischen Unsicherheiten: «Die aktuellen Ereignisse haben das grosse Bedürfnis der WWZ-Kundschaft nach CO2-neutralem Heizen und Kühlen in jüngster Zeit noch verstärkt». Diese Thematik griff auch Frank Boller, Verwaltungsratspräsident der WWZ AG, in seiner Präsidialansprache auf: Ein wichtiges Thema, das uns noch lange beschäftigen werde, sei die Versorgungssicherheit – sowohl mit Gas wie auch mit Strom. «Um die Gasversorgung für den kommenden Winter zu sichern, werden vonseiten des Bundes und der Branche weiter grosse Anstrengungen unternommen», führte Boller aus. Dafür freute er sich über folgende Entwicklung: «Unsere Generationenprojekte Circulago und Ennetsee schreiten planmässig voran. Mit jeder angeschlossenen Liegenschaft leisten wir damit einen wachsenden Beitrag zur Reduktion des CO2-Ausstosses.»

Neu konstituiert

Die gestrige Generalversammlung wählte Simone Walther für eine weitere Amtszeit in den Verwaltungsrat. Zudem wählte die Versammlung Andreas Widmer, bisheriger CEO der WWZ AG, neu in den Verwaltungsrat – ebenso Georges Helfenstein, Gemeindepräsident von Cham, als Vertreter der Ennetsee-Gemeinden. Er folgt auf Peter Hausherr, Präsident der Ge-meinde Risch, dessen Amtszeit offiziell abgelaufen ist. Zudem trat Heinz M. Buhofer per gestriger Generalversammlung aus dem Verwaltungsrat der WWZ AG zurück. «Heinz Bu-hofer hat sich 13 Jahre lang umsichtig und mit aussergewöhnlichem Engagement für die WWZ-Gruppe eingesetzt», sagte Frank Boller. Von 2017 bis 2020 amtete Buhofer zudem als Verwaltungsratspräsident. Der Verwaltungsrat der WWZ AG hat sich per 12. Mai 2022 neu konstituiert und setzt sich aus folgenden Mitgliedern zusammen: Frank Boller (Präsident) Ro-land Staerkle (Vizepräsident), Andreas Widmer, Georges Helfenstein, Karl Kobelt, Walter Lipp, Simone Walther, André Wicki und Claudia Wohlfahrtstätter.

Führung in die nächste Phase

Ein von allen mit Spannung erwarteter Moment an der gestrigen GV war sicherlich der offizi-elle Rücktritt des langjährigen CEO Andreas Widmer. «Andreas Widmer war ein ausserge-wöhnlicher CEO, der die WWZ AG mit Weitsicht, Besonnenheit, visionärem Gedankengut und Mut geführt hat», sagte Frank Boller in seiner Laudatio. Nur wenige CEOs der Branche hätten zudem den Mut gehabt, die WWZ AG auf diese Art strategisch auszurichten und Ge-nerationenprojekte wie Circulago und Ennetsee loszutreten». Mittlerweile habe sich gezeigt, dass der Entscheid Infrastrukturprojekte dieser Grössenordnung zu realisieren, genau zur richtigen Zeit kam, so Boller. «Wir lassen Andreas Widmer nur sehr ungerne gehen, freuen uns aber, dass er uns im Verwaltungsrat erhalten bleibt». Ebenso stellte der Verwaltungsrats-präsident der Generalversammlung Esther Denzler vor, die als Nachfolgerin von Andreas Widmer neu die Geschicke der WWZ AG lenken wird: «Ich freue mich riesig auf diese grosse Aufgabe, die mich nun erwartet und darauf, die WWZ AG in die nächste Phase führen zu dürfen», sagte Esther Denzler.

Blick in die Zukunft

Als Gastredner geladen war Beat Weiss, CEO der Tech Cluster Zug AG. Mit seinem Referat ermöglichte er den Anwesenden einen Blick in die nahe Zukunft. Anschaulich erklärte er das schweizweit einzigartige Projekt des sogenannten Multi Energy Hub. Es handelt sich hierbei um eine Partnerschaft zwischen der WWZ AG und der Tech Cluster Zug AG, die zusammen die Neugestaltung des V-Zug-Areals realisieren werden. «Wir kombinieren Wärme- und Käl-teenergie aus dem Zugersee mit Tiefengrundwasser, einem grossen Solarpark und der Ab-wärmenutzung aus dem Industrieprozess der V-Zug», sagte Beat Weiss. Bei Areallösungen wie dem Multi Energy Hub geht es darum, diverse nachhaltige Energieträger in ein optima-les Zusammenspiel zu bringen. «Die Realisierung des Multi Energy Hubs ermöglicht uns, mit modernen Techniken neue Wege zu gehen – und das auf Augenhöhe mit Natur und Mensch.»

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