Fahrzeugbau / Automotive

Scania Elektro-Lkw überzeugt Fahrer und Stadtverwaltung

„Nur der Blinker ist lauter!“, bringt es Christian Lang auf den Punkt. Denn aus seiner Sicht als E-Lkw-Fahrer ist mit dem Scania BEV (Battery Electric Vehicle) ein neues Wohlfühl-Zeitalter für Lkw-Fahrer angebrochen. Die Ruhe, der Komfort, der saubere und gleichzeitig kräftige Antrieb geben seinem Berufsleben eine ganz andere Qualität.

„Ich kann es nur jedem Lkw-Fahrer empfehlen, einmal einen E-Lkw auszuprobieren. Man glaubt es ja vorher nicht und auch ich war skeptisch. Aber schon nach den ersten paar Fahrminuten habe ich gesehen, dass der E-Lkw für uns Fahrer einfach der Renner ist! So gleichbleibend leise bei allen Geschwindigkeiten und so gut zu fahren, kein Vergleich zu früher!“

Wunschfahrzeug im Echtbetrieb

Glücklich zeigt sich auch Ing. Johannes Hofer, Inhaber und Geschäftsführer des Energie- und Photovoltaikspezialisten Conversio GmbH. Schließlich war der BEV sein ausdrückliches Wunschfahrzeug und jetzt läuft es nach eingehender Planung ab sofort im Echtbetrieb – ein Meilenstein für sein Unternehmen, wie er bei dem prominent besetzten Vor-Ort-Termin beim Villacher Scania Partner Wiegele Trucks betont.

„Wir sind Spezialist für erneuerbare Energietechnologien und setzen bei unserer Produktwahl immer auf beste Qualität und das ist für uns Scania im Lkw-Bereich. Daher ist es für uns außer Frage gestanden, dass wir Scania wählen“, ergänzt der Chef von 300 Mitarbeitern, der auch auf die ideale Einsatzmöglichkeit in seinem Unternehmen hinweist.

Optimaler Einsatz dank perfekter Infrastruktur

So pendelt der auf eine Nutzlast von 8.150 kg ausgelegte Scania E-Lkw täglich zwischen den Conversio-Standorten im Burgenland, in Wien und der Steiermark. Das sind rund 120 km pro Strecke. Diese Distanz schafft der Elektro-Lkw mit seiner Reichweite von 250 km locker. Da alle Conversio-Standorte über großzügig dimensionierte Photovoltaikanlagen und auch über schnelle E-Ladestationen verfügen, kann der BEV bei jedem Stopp bequem mit eigenem Strom geladen werden. Dank 130-kW-Ladesystem dauert es nur 45 Minuten, bis die neun Batteriepakete wieder vollgeladen sind.

Im Kofferaufbau mit Ladebordwand sollen hauptsächlich Photovoltaikmodule und Bauteile transportiert werden. Der bei Conversio schon fix geplante Clou ist das Dach des Kofferaufbaus, der noch mit dünnen Photovoltaikmodulen versehen wird. Dadurch lässt sich auch während der Fahrt Strom produzieren. 

Viel Einsatzpotenzial im kommunalen Bereich

Wie ein E-Lkw sinnvoll und kosteneffizient eingesetzt werden kann, das interessiert natürlich auch die öffentliche Verwaltung. Daher hat es sich der Villacher Bürgermeister Günther Albel samt Fuhrparkexperten nicht entgehen lassen, bei der Übergabe des fertig aufgebauten und folierten E-Lkw dabei zu sein.

Villach mit seinen über 63.000 EinwohnerInnen muss schließlich betreut werden – von Straßenreinigung bis Müllabfuhr, die typische Palette an Kommunalfahrzeugen ist im Einsatz. Der E-Lkw hat hier eine große Zukunft.

„Wir als Stadt stehen vor der großen Herausforderung, dass wir 40 Prozent unseres Fuhrparks bis 2025 umstellen müssen. Deshalb war es für mich und meine Mitarbeiter sehr wichtig, einmal zu sehen, wie das Modell ausschaut, wie es funktioniert und welches Preis-Leistungs-Verhältnis man hat“, betont der Bürgermeister, der übrigens für die Zukunft sehr große Veränderungen in der Mobilität erwartet.

Der Scania 25 P BEV von Conversio wurde von der Villacher Delegation genau unter die Lupe genommen und auch Probe gefahren. Für manche überraschend: Neben den Umweltaspekten sind es auch wirtschaftliche Faktoren, die für einen E-Lkw sprechen. Die zuletzt stark gestiegenen Spritpreise machen den batterieelektrischen Antrieb des Leisetreters natürlich noch attraktiver.

Entscheidende Faktoren für einen nachhaltigen Betrieb

Seitens Conversio bestätigt der Leiter des zentralen Einkaufs, Reinhard Jaut, dass der E-Lkw im Betrieb für Conversio eindeutig günstiger ist als ein Diesel-Lkw. Der Faktoren-Mix dabei besteht eben vor allem aus den Spritpreisen, der begünstigten Lkw-Maut und der Aufladung mit eigenem Strom.

Ein Meilenstein ist Österreichs erster Scania E-Lkw auch für den Scania Händler Wiegele Trucks. Firmenchef Ing. Hannes Wiegele sieht die E-Mobilität im Transportbereich als besonders „spannende Geschichte“ und freut sich auch über die neue E-Ladestation bei Wiegele Trucks, die von Conversio konzipiert und installiert wurde.

„Jetzt startet der E-Lkw zunächst auf der Kurzstrecke voll durch. Schon in naher Zukunft erwarten wir weitere Technologiesprünge, die dann zu noch mehr Reichweite und Flexibilität bei den Fahrprofilen führen werden“, beschreibt Wiegele die Szenarien.

Beste Argumente für zufriedenes Fahrpersonal

Für Fahrer Christian Lang hat die Zukunft jedenfalls schon begonnen. Er ist glücklich, dass er sich auf das spezielle Stelleninserat ‚E-Lkw-Fahrer bei Conversio‘ gemeldet hat und unter den 20 Bewerbern als Sieger hervorgegangen ist. „Ich bin jetzt tiefenentspannt“, ist sein Fazit schon nach den ersten Kilometern, die er mit dem Scania BEV abgespult hat.

Schon bald wird Conversio weiteren Fahrern derart entspannte Arbeitsplätze anbieten. Ein zweiter Scania E-Lkw ist nämlich schon in Planung, wie Conversio-Chef Ing. Hofer verrät. Und im selben Atemzug weist er daraufhin, dass an den Conversio-Standorten bis zu vier E-Lkw gleichzeitig mit bis zu 150 kW Leistung geladen werden können.

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