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14 Projekte werden mit dem Bundespreis Ecodesign 2022 gewürdigt

Mit 14 Gewinnern zeichnet der Bundespreis Ecodesign erneut eine Bandbreite an zukunftsorientierten Lösungen für unterschiedlichste Herausforderungen aus. Dazu gehören intelligent gestaltete Leuchten, ein Saisonkalender für grünen Strom, Fertigteil-Fundamente für Windkraftanlagen, ein Pfandstuhl sowie fortschrittliche Konzepte für den Wandel der Bekleidungsindustrie und die datenbasierte Wiedervernässung von Mooren.

Bundesumweltministerin Steffi Lemke: „Wie gut oder schädlich ein Produkt für die Umwelt ist, entscheidet in großen Teilen sein Design. Daher ist die Initiative der EU-Kommission für nachhaltige Produkte so wichtig. Im Kreis der EU-Mitgliedstaaten setze ich mich dafür ein, dass künftig nur noch wirklich nachhaltige Produkte auf den Binnenmarkt kommen, die z.B. reparierbar oder recycelbar sind. Wie nachhaltige Produkte oder Dienstleistungen der Zukunft aussehen können, zeigen die Gewinner-Projekte des Bundespreis Ecodesign bereits seit mehr als zehn Jahren immer wieder. Das Zusammenspiel von herausragender Gestaltung und Ökologie ist Alleinstellungsmerkmal des Preises. Umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen sind der Schlüssel zu nachhaltigem Konsum.“

Prof. Dr. Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamtes (UBA): „Die ausgezeichneten Projekte zeigen eindrucksvoll, was im Ecodesign alles möglich ist. Wir benötigen für die Zukunft mehr solcher mutigen Ideen, die bestehende Infrastrukturen und Denkweisen hinterfragen und intelligente Lösungsansätze anbieten.“

Der Bundespreis Ecodesign geht im Jahr 2022 an folgende Projekte:

Kategorie Nachwuchs

Die langlebige und flexibel verwendbare 2harvest-Gewächshausfolie aus PET besitzt integrierte organische Photovoltaikzellen. Damit wird eine Doppelnutzung der landwirtschaftlichen Fläche ermöglicht, denn Energie und Nahrung können parallel produziert werden.

  • 5 TONS | Maren Klamser (Bauhaus-Universität Weimar, Thüringen)

5 TONS ist ein mineralischer und recyclingfähiger Feststoff, hergestellt aus Ziegelmehl von Mauerwerksbruch und rezyklierter Gesteinskörnung aus mineralischem Bauschutt. Das Material ist die Basis eines Trockenstapelsystems für Mauerwerkssteine.

  • PeakPick | Sascha Greilinger (Hochschule für angewandte Wissenschaften Coburg, Bayern)

Die App PeakPick ist ein Saisonkalender für grünen Strom. Indem das Einschalten von Geräten in einen Zeitraum mit hohem Anteil an Energieerzeugung durch Wind- und Solaranlagen verschoben wird, findet das Prinzip der Lastverschiebung auch in Privathaushalten Anwendung.

re:wet ist ein service-blueprint für die Wiedervernässung von Mooren. Mit dem peat:lab erheben Landwirt*innen Daten wie Geländehöhen oder Wasserstände und speichern diese in einem digitalen Zwilling. So können Maßnahmen zur Wiedervernässung geplant und koordiniert werden.

Kategorie Konzept

  • Shared Factory | ito ito GmbH (Firmensitz: Bremen), one/one GbR (Firmensitz: Bremen)

Mit der Shared Factory werden Modelabel und Strickereien Teil einer digitalen On-Demand-Design- und Produktionsplattform für Knitwear. Mit der SaaS-Lösung können Entwürfe digitalisiert, frei verändert, erst verkauft und dann produziert werden.

Kategorie Service

  • reverse.supply | RS Recommerce Technologies GmbH (Firmensitz: Berlin)

reverse.supply bietet mit der Recommerce-Plattform eine effiziente Lösung für Modehändler, ihren eigenen Secondhand-Shop auf- oder auszubauen und sowohl nachhaltig als auch wirtschaftlich sinnvoll mit Retouren, Überhängen oder B-Ware umzugehen.

  • REX | Circuform B. V. (Firmensitz: De Meern, Niederlande), Studio Ineke Hans (Firmensitz: Arnhem, Niederlande)

Als erster niederländischer Pfandstuhl kann REX jederzeit bei den örtlichen Circuform-Sammelstellen gegen eine Rückzahlung zurückgegeben werden. Zurückgebrachte Pfandstühle werden geprüft und gereinigt, bei Bedarf repariert und weiterverkauft – erneut mit Pfand.

Kategorie Produkt

  • AYNO Leuchtenfamilie | Midgard Licht GmbH (Firmensitz: Hamburg), Diez Office (Firmensitz: München, Bayern)

Durch Steckverbindungen können LED und Trafo von AYNO ausgetauscht werden, was sie zu einer der ersten durch Kund*innen werkzeugfrei reparierbaren LED Leuchten macht. Bereits hergestellt aus recycelten Werkstoffen, lässt sie sich selbst leicht in drei recycelbare Primärwerkstoffe trennen.

  • HIIVE | HIIVE UG (Firmensitz: Teltow, Brandenburg)

HIIVE bietet Honigbienen ein naturnahes, artgerechtes Zuhause, indem es auf die Bedürfnisse der Tiere eingeht. Die Konstruktion repliziert das Mikroklima einer Baumhöhle, dem natürlichen Habitat der Bienen. Der modulare Aufbau gewährleistet eine einfache Reparierbarkeit.

Mit den ToxProtect-Köderschutzboxen kommen Köder auch bei Hochwasser nicht mehr in Kontakt mit Wasser. So werden bis zu 98 % an Giftködern eingespart und die gefährlichen Stoffe lagern sich nicht mehr in der Umwelt ab.

Der Steelcase Flex Perch Stehhocker ist das weltweit erste Möbelstück, das mit Kunststoff aus dem ChemCycling-Projekt von BASF hergestellt wird. Bei dieser Technik entsteht aus einem Abfallstrom der Elektronikproduktion ein neuartiger Rohstoff.

Im automatisierten V-Locker Smart Bike Parking System können bis zu 60 Räder sicher auf einem PKW-Stellplatz aufbewahrt werden. Dank individueller Fassadengestaltung fügen sich die modularen Türme ins urbane Umfeld ein. Die Bedienung ist mittels Smartphone-App intuitiv.

Die Fertigteil-Fundamente für Windkraftanlagen bestehen aus vorgefertigten Rippen- und Ringelementen sowie dem Ankerkorb und benötigen bis zu 70 % weniger Beton. Sie können mit ca. 40 Standard-LKW zur Baustelle gefahren und dort innerhalb einer Woche installiert werden.

Die Molto Luce X-Change Technologie ermöglicht den einfachen Wechsel einer LED-Platine, ohne die gesamte Leuchte tauschen zu müssen. Der Wechsel erfolgt mittels Bajonette-Verschluss und funktioniert komplett werkzeuglos.

Das Bundesumweltministerium und das Umweltbundesamt loben den Bundespreis Ecodesign seit 2012 jährlich gemeinsam mit dem Internationalen Design Zentrum Berlin aus. Der Wettbewerb zeichnet in den vier Kategorien Produkt, Service, Konzept und Nachwuchs herausragende Arbeiten aus, die aus Umwelt- und Designsicht überzeugen. Er richtet sich an Unternehmen aller Größen und Branchen sowie Studierende.

Innovationsgehalt, Gestaltungsqualität und Umwelteigenschaften stehen bei der Bewertung im Vordergrund. Auch Auswirkungen auf die Alltagskultur und das Verbraucherverhalten werden berücksichtigt. Dabei findet der gesamte Produktlebenszyklus von den Vorstufen der Produktion, über Fertigung, Distribution und Nutzung bis hin zum „End of Life“ Beachtung.

Die Jury des Bundespreises Ecodesign 2022

  • Werner Aisslinger (Produktdesigner)
  • Paula Raché (Kommunikationsdesignerin) in Vertretung von Prof. em. Anna Berkenbusch (Kommunikationsdesignerin, Professorin em. an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle)
  • Andreas Detzel (Umweltexperte am ifeu in Heidelberg)
  • Prof. Matthias Held (Produktdesigner, Professor an der HfG Schwäbisch Gmünd)
  • Anja Mager (Leiterin des Referats „Nachhaltiger Konsum, Produktbezogener Umweltschutz“ im BMUV) in Vertretung von Dr. Bettina Hoffmann MdB (Parlamentarische Staatssekretärin im BMUV)
  • Prof. em. Günter Horntrich (Produktdesigner, Professor em. für Design und Ökologie an der KISD – Köln International School of Design)
  • Dr. Bettina Rechenberg (Leiterin des Fachbereichs III „Nachhaltige Produkte und Produktion, Kreislaufwirtschaft“ im UBA)
  • Prof. Nicole Schneider (Designerin, Professorin und stellvertretende Institutsleiterin an der HGK in Basel) in Vertretung von Prof. Dr. Claudia Perren (Architektin, Direktorin der Hochschule für Gestaltung und Kunst Basel)
  • Prof. Friederike von Wedel-Parlow (Modedesignerin, Gründerin des Beneficial Design Institute)

Informationen zum Wettbewerb
bundespreis-ecodesign.de

Gemeinsame Pressemitteilung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV), des Umweltbundesamtes (UBA) und des Internationalen Design Zentrums Berlin (IDZ)

Über den IDZ | Internationales Design Zentrum Berlin e.V.

Das Internationale Design Zentrum Berlin e. V. (IDZ) ist seit seiner Gründung 1968 eine der führenden unabhängigen Institutionen zur Designförderung in Deutschland. Zu den Mitgliedern des IDZ zählen Designer:innen, Agenturen und Unternehmen aus dem gesamten Bundesgebiet.

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Stellvertretende Vorstandsvorsitzende: Prof. Pelin Celik |
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