Energie- / Umwelttechnik

bvse lehnt verstärkten händischen Ausbau in EU-AltfahrzeugV-Novelle ab

In einem Schreiben an die EU-Kommission und Vertreter des Bundeswirtschafts- und des -umweltministeriums hat sich der bvse, gemeinsam mit anderen Verbänden, gegen geplante restriktive Vorgaben zur Altfahrzeugdemontage in der anstehenden Novelle der EU-Altfahrzeugverordnung gewandt.

Technologische Rolle rückwärts schraubt Potenziale für Recycling und Kreislaufwirtschaft zurück

Eine Rolle rückwärts, weg von den Entwicklungen erfolgreicher effektiver und umweltschonender maschineller Aufbereitungstechnik zu umfangreicheren händischen Verfahrensschritten im Rahmen der Altfahrzeugdemontage schrauben die Potenziale für Kreislaufwirtschaft und Rohstoffsicherung wieder zurück. Dies stellte Hauptgeschäftsführer Eric Rehbock in dem gemeinsamen Schreiben des bvse mit dem Verband Deutscher Metallhändler (VDM), der Bundesvereinigung Deutscher Stahlrecycling- und Entsorgungsunternehmen (BDSV), dem Verband der Automobilindustrie (VDA) und dem Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) an die politischen Vertreter auf nationaler und EU-Ebene klar.

„Der händische Ausbau von Kabelsträngen sowie von Aluminium-Guss- und Alu-Knetlegierungen, wie von politischen Kreisen gefordert, entspricht nicht dem Stand der Technik und bedeutet einen nicht nachvollziehbaren Rückschritt für die Altfahrzeugdemontage. Im Shredderprozess können diese Materialien heute mit entsprechender Technik effektiv aufgetrennt und das vorhandene Aluminium zu 100 Prozent separiert werden. Mit LIBS-Technik im nachgeschalteten Prozess erfolgt darüber hinaus eine exakte Trennung der einzelnen Guss- und Knetlegierungen. Dank effektiver und umweltschonender Technikverfahren gewinnen die Shredderbetreiber so Mengen und Qualitäten, die nie erreicht werden können, wenn diese Materialien vor dem Shreddern händisch ausgebaut werden“, weist bvse-Hauptgeschäftsführer auf den „Un-Sinn“ solcher angedachten Behandlungsvorschriften zur EU-AltfahrzeugV-Novelle hin.

Teurer Rückschritt ohne Mehrwert

Alle wiederverwertbaren Ersatzteile aus Altautos werden bereits weitgehend durch manuelle Zerlegung gewonnen. Es macht keinen Sinn, diese Verfahren auf weitere Teile auszudehnen, die bereits in ökologisch und ökonomisch hochwertigen technologischen Schritten zurückgewonnen werden können, so der Verbandschef. „Dies macht den Gesamtprozess lediglich teurer, schafft keinerlei relevanten Mehrwert für die Umwelt und lässt uns deutlich hinter den internationalen Standard zurückfallen“, betont Rehbock.

Drohender Rohstoffverlust anstelle von Rohstoffsicherung

Die Forderung nach händischer Demontage von bestimmten Bauteilen könnte zudem dazu führen, dass künftig eine noch höhere Anzahl von Gebrauchtfahrzeugen in Drittländer verbracht und somit noch mehr Rohstoffe dem hiesigen Markt entzogen werden, warnt der bvse-Verbandschef.

Forderung nach sinnvollen Rahmenbedingungen: Zertifizierte Verwertungswege und digitaler Nachweis

„Wir dürfen auf keinen Fall hinter unseren Möglichkeiten der Rohstoffsicherung zurückbleiben. Dafür brauchen wir die Unterstützung der politischen Vertreter auf EU und nationaler Ebene. Um die vorhandenen Rohstoffpotenziale optimal ausschöpfen zu können, benötigen die Unternehmen der Kreislaufwirtschaft- und Recyclingindustrie stabile Rahmenbedingungen und vernünftige Standards. Wir fordern die politischen Vertreter daher auf, sich in der Novelle der AltfahrzeugV für eine zertifizierte Verwerterkette stark zu machen, die mit einem sicheren digitalen Verwertungsnachweis beginnt und nach der Aufbereitung der Shredderrückstände und der Wiedereinführung in den Kreislauf endet“, appelliert bvse-Hauptgeschäftsführer Eric Rehbock.

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