Sport

Heiße Phase startet im Sauerland

Im Hochsauerland wird die heiße Phase des nacholympischen Winters für die Bob- und Skeleton-Weltelite eingeläutet. Der BMW IBSF Weltcup Bob und Skeleton präsentiert von VELTINS findet vom 6. Bis 8. Januar in der Winterberger VELTINS-EisArena statt. Nach dem vorweihnachtlichen Nordamerikatrip geht es nun darum, die Form für die Weltmeisterschaft vom 22. Januar bis 5. Februar in St. Moritz zu finden.

Den Start machen am Freitag, 6. Januar, die Skeletonis. Um 11.30 Uhr fällt der erste Startschuss bei den Skeleton-Herren. Der Italiener Amedeo Bagnis wird als Erster in die Bahn gehen. Für die deutschen Athleten geht es darum, die gute Form von den ersten Rennen in Übersee zu bestätigen. „Wir sind jetzt die Gejagten“, sagt Skeleton-Bundestrainer Christian Baude, auch mit Hinblick auf die erstarkten Briten. Zugpferde des BSD sind die beiden Olympiasieger Hannah Neise und Christopher Grotheer. Aber auch die anderen Deutschen sind für einen Platz auf dem Podium gut. „Ich fühle mich gut und bin fahrerisch in guter Verfassung“, sagt Grotheer.

Für Neise vom BSC Winterberg stehen zwei Wochen in Winterberg an. Sie wird auch in der kommenden Woche bei der Junioren-Weltmeisterschaft starten, um im Falle einer Titelverteidigung einen vierten deutschen Startplatz zu sichern. „Olympia steht nicht mehr im Vordergrund“, sagt Neise daher. Auch Tina Hermann hat die für sie enttäuschenden Spiele in China abgehakt und erklärt: „Es war eine große Enttäuschung. Im Sommer habe ich aber wieder große Freude am Sport bekommen.“ Groß ist die Vorfreude auch bei Susanne Kreher, die nach den Rennen in Nordamerika und vor den Weltcups betont: „Es fühlt sich gut an im Weltcup dabei zu sein.“ Der ebenfalls junge Felix Keisinger ist nach einer Pause wieder im Weltcup-Team und sagt: „Ich bin noch nicht hundertprozentig zufrieden.“ Auch der Silbermedaillengewinner bei Olympia, Axel Jungk, hadert noch: „Die Ergebnisse waren bislang nicht so zufriedenstellend.“ Sie wollen in der VELTINS-EisArena mit guten Leistungen und Ergebnissen überzeugen.

Ein besonderes Rennen ist Winterberg auch für die ehemalige Gesamtweltcupsiegerin Janine Flock. Die Österreicherin startet nach einer Rückenoperation in dieser Saison erstmals. „Ich fühle mich sehr gut und will gute Punkte einfahren, um eventuell noch einen zweiten WM-Startplatz für die österreichischen Damen zu sichern.“

Samstag und Sonntag stehen in Winterberg ganz im Zeichen des Bobsports. Auch hier besitzt der erste Weltcup einer heimischen Olympiasiegerin im Fokus. Laura Nolte vom BSC Winterberg geht nicht nur mit dem Erfolg in China auf die Heimbahn, sondern besitzt noch zusätzlichen Rückenwind aufgrund ihres ersten Weltcups-Siegs im Monobob gegen die US-Amerikanerin Kaillie Humphries. Bei der Pressekonferenz in Winterberg sagte die 37-Jährige Kaillie: „Ich bin froh, dass sich etwas bewegt und viele junge Athletinnen am Start sind.“ Sie plant noch in drei Jahren wieder bei Olympia zu starten. Laura Nolte hat in Winterberg im Zweierbob eine neue Anschieberin mit Neele Schuten vom TV Gladbeck. „Neele war sehr stark in Übersee“, erklärt Nolte, die auf ihre etatmäßige Anschieberin Deborah Levy verletzungsbedingt weiterhin verzichten muss. Genau wie für Nolte ist es für Anschieber Matthias Sommer vom BSC Winterberg an diesem Wochenende ein Heimspiel. Mit Pilot Christoph Hafer ist Sommer unterwegs. Er sagt: „Ich freue mich auf die zweite Saisonhälfte und die heimischen Bahnen.“

Bei den Bobherren wird sich zeigen müssen, wie der Dominator Francesco Friedrich sich zurückmeldet, nachdem es in den letzten Rennen 2022 in Lake Placid keine Siege gab. „Es war nicht der letzte Sieg gegen Francesco“, gibt sich beispielsweise Johannes Lochner kämpferisch. Der Bayer gewann in Lake Placid im Zweierbob. Im Viererbob gewann dort der Brite Brad Hall. Er sagt: „Ich habe mich über den Sieg in Nordamerika sehr gefreut.“ Die Briten möchten bis zur Weltmeisterschaft genau wie die Deutschen in Topform sein. „Wir gucken uns bis St. Moritz alles genau an und werden danach auch den Junioren eine Chance geben“, erklärt Bob-Bundestrainer René-Spies.

Für die Organisatoren in Winterberg sind dieses und das kommende Wochenende mit der Junioren-Weltmeisterschaft bereits eine Generalprobe für die Weltmeisterschaft im kommenden Jahr, die dann im Sauerland stattfinden wird. Zunächst findet der Weltcup statt und dann folgt die Junioren-WM. Hier arbeiten die Mitarbeiter des Sportzentrums Winterberg wieder in gewohnter Form mit den Ehrenamtlichen des BSC Winterberg zusammen. „Wir sind rund 50 Helfer, von denen immer rund 40 vor Ort sein werden“, sagt Christian Friedrich. Der Sportwart Bob des BSC weist daraufhin, dass auch immer wieder neue Helfer willkommen sind. „Ein Riesenlob geht an den BSC Winterberg, der die Organisation trotz krankheitsbedingter Ausfälle ideal kompensiert. Wir können das nur gemeinsam bewältigen“, betont der Geschäftsführer des Sportzentrums Stephan Pieper. Er sieht in den zwei Wochen mit Weltcup und Junioren-WM in einigen Punkten eine wichtige Generalprobe.

Sehr zufrieden sind alle Verantwortlichen und Sportler, dass wieder Zuschauer an der Bahn sein werden. Es sind bereits rund 800 Tickets im Vorverkauf unter die Leute gebracht worden. An allen Tagen gibt es aber noch Karten.

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