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Generalsekretär der Weltweiten Evangelischen Allianz zurückgetreten

Die Evangelische Allianz in Deutschland (EAD) sprach Professor Dr. mult. Thomas Schirrmacher für seinen langjährigen und engagierten Einsatz in vielen Bereichen der Deutschen und Weltweiten Evangelischen Allianz (WEA) ihre große Anerkennung aus und sei überaus dankbar für sein vielfältiges und großes Engagement der zurückliegenden Jahre im nationalen sowie internationalen Kontext.

Insbesondere seine Mitwirkung in verschiedenen Arbeitsgruppen und Menschenrechtsprojekten innerhalb der Deutschen, Europäischen und Weltweiten Evangelischen Allianz, die unter seiner Leitung ein zentrales WEA-Büro in Bonn errichtet hat, sowie seine Expertise in zahlreichen wissenschaftlichen Ausarbeitungen und Publikationen zu Themen wie Christenverfolgung, Islam, Menschenrechte und aktueller gesellschaftlicher Fragen seien gefragt und vielfach beachtet. Schirrmachers Einsatz als WEA-Generalsekretär auf verschiedenen Ebenen von Religion, Politik und des weltweiten gesellschaftlichen Zusammenhaltes sowie seine große Leidenschaft für die Einheit der Christen und eines friedlichen Zusammenlebens mit anderen Religionen sei herausragend, beispielgebend und richtungsweisend gewesen.

Experte zum Thema Christenverfolgung

Schirrmacher gelte als führender Experte zum Thema Christenverfolgung. Mehrfach war er als Sachverständiger für den Bundestag tätig und werde dort auch im April im Menschenrechtsausschuss sprechen. Schirrmacher nahm 2015 an der von Papst Franziskus einberufenen katholischen Familiensynode teil. Er ist zudem Berater der „Kommission für Glaube und Kirchenverfassung“ des Ökumenischen Rates der Kirchen.

Schirrmacher wirkte innerhalb der EAD unter anderem auch von 2000 bis 2020 im „Arbeitskreis für Religionsfreiheit – Menschenrechte – Verfolgte Christen“ (AKREF) als Geschäftsführer des AKREF mit. Seit 1999 bis heute ist er der Herausgeber des Jahrbuchs für Märtyrer, ebenso der beiden Veröffentlichungen Jahrbuch Religionsfreiheit und Jahrbuch Diskriminierung und Verfolgung von Christen, bei denen die EAD Mitherausgeber ist. Diese hätten zur deutschland- und weltweiten Anerkennung und Förderung der Religionsfreiheit beigetragen. Schirrmacher war zudem von 1985 bis 2020 Vorstandsmitglied des „Arbeitskreises für Missiologie“ der EAD und von 2011 bis 2020 dessen Vorsitzender (heute „Evangelischen Forums für Mission, Kultur und Religion“). Von 1990 bis 2001 war er auch Sprecher der Evangelischen Allianz Bonn und von 2000 bis 2019 Vorsitzender der Theologischen Kommission der Europäischen Evangelischen Allianz (bzw. von „Hope for Europe“ der EEA).

Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen

Gegenüber dem christlichen Medienmagazin „PRO“, erklärte Schirrmacher, er habe wegen einer Long COVID-Erkrankung Probleme, sich zu konzentrieren, sich Zahlen zu merken oder auch Wortfindungsstörungen. Besonders die vielen Reisen, die sein Amt mit sich gebracht hätte, seien ihm zunehmend schwergefallen. Für eine Therapie müsse er sich längere Zeit zurückziehen, was als WEA-Generalsekretär schlicht nicht möglich sei.

Laut WEA werde nun für maximal sechs Monate ein Interimsleitungsteam Schirrmachers Stelle einnehmen. Es soll vom bisherigen Vorsitzenden des „Internationalen Rats“, Goodwill Shana, geführt werden. In dieser Zeit soll ein neuer Generalsekretär gefunden werden.

Kein Abschied in den Ruhestand

Schirrmacher gab sich laut EAD hoffnungsfroh, dass er gut therapiert werden könne. Künftig werde er deshalb keineswegs in den Ruhestand gehen, sondern zum einen wieder aktiver als Präsident des „Internationalen Instituts für Religionsfreiheit“ auftreten. Das Amt hat er seit 2021 inne, zuvor war er Direktor der Einrichtung. Zum anderen gebe es Pläne für den Ausbau eines „Zentrums zum Interreligiösen Dialog“ in Bonn, in dem er ebenfalls mitarbeiten werde.

Die EAD würdigte Thomas Schirrmachers Einsatz in den zurückliegenden Jahren, auch innerhalb Deutschlands für die EAD, wünscht ihm weiterhin gute Genesung sowie eine komplette Wiederherstellung seiner Gesundheit und freue sich auf eine weitere Zusammenarbeit mit ihm.

Über die Evangelischen Allianz

Die Evangelische Allianz hat sich 1846 als weltweiter Verbund in London konstituiert. Damit gelte sie als der am längsten bestehende Zusammenschluss evangelisch gesinnter Christen verschiedener Gruppen- und Gemeindezugehörigkeiten.

Die Evangelische Allianz versteht sich als ein Bund von Christusgläubigen, die verschiedenen christlichen Kirchen, Gemeinden und Gruppen angehören. Sie ist ein Netzwerk für Einheit, gemeinsames Beten, gemeinsamen Glauben, gemeinsames Bezeugen des Evangeliums, gemeinsame „Zeitansagen“ zu gesellschaftlich relevanten Themen und Übernahme von Verantwortung in der Welt auf der Grundlage der Glaubensbasis.

In Deutschland gibt es etwa 900 örtliche Allianzen und mehr als 370 mit ihr verbundene Werke und Organisationen. Sprecherin der EAD-Mitgliederversammlung ist Dr. Daniela Knauz, ihr Stellvertreter ist Siegfried Winkler. Die Vorstände Frank Heinrich und Dr. Reinhardt Schink leiten die Arbeit der EAD inhaltlich und vereinsrechtlich.

Weitere Informationen: https://www.ead.de/

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