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Von der Lust, Dinge zu finden oder über besondere Kunst an einem einzigartigen Ort

In einem malerischen Kunsthof im Scheunenviertel im Herzen Berlins liegt die Galerie ART CRU Berlin. Als erste Berliner Galerie konzentriert sie sich auf Kunst von Menschen mit geistigen und psychischen Beeinträchtigungen. Galerieleiterin Marie Jeschke und Künstlerin Maria-Maike Leffers geben Einblicke in einen besonderen Ort mit einem außergewöhnlichen Profil.

Die Galerie will die Künstler*innen fördern, sie und ihr Werk sichtbar machen.

Häufig stehen die Autodidakt*innen außerhalb des etablierten Kunstbetriebs – diese besondere Galerie trägt durch ihre Arbeit dazu bei, gesellschaftliche Stigmatisierungstendenzen abzubauen. Sie schafft einen Raum für die Begegnung des Kunstpublikums mit der einzigartigen visuellen Sprache dieser außergewöhnlichen Künstler*innen.

Derzeit sind hier die Arbeiten der aus Holland stammenden Künstlerin Maria-Maike Leffers zu sehen: Der Titel ihrer ersten Einzelausstellung lautet „Spur und Linie“. Die Leiterin der Galerie, Marie Jeschke, hat diese Ausstellung zusammen mit Ivan Nenchev, Vorsitzender des Trägervereins PS-Art e. V. Berlin, kuratiert.

Am 14. Mai 2025 um 18 Uhr findet in der Galerie ein Artist Talk mit Marie Jeschke und der Künstlerin statt. Im Vorfeld haben die beiden sich in der Galerie getroffen, um über ihre Arbeit und die Ausstellung zu sprechen.

Davon berichtet die Galerieleitung Marie Jeschke:

Kaum betreten wir den Hof der Galerie, hebt Maika etwas auf. Ein Zuckerpapierchen.

Maria-Maike Leffers: „Hier gibt’s schon mal drei Farben – zufällig ist das hier Salz. Salz der Erde – ist Kunst das Salz der Erde? Ich möchte, dass sich jeder in meine Arbeit einmischen kann. Es sind offene Einladungen.“

Bei jedem Besuch nimmt sie etwas mit – kleine Andenken für eine fortlaufende Serie.

Maria-Maike Leffers: „Ich habe Zeiten, da habe ich es ganz stark: eine Findlust. Ich entdecke Dinge oft aus dem Augenwinkel. Es ist wie ein Spiel.“

Im Atelier sammeln sich diese Fundstücke. Kolleg*innen bringen ihr Reste – Stoffe, Papier, Abschnitte. Manchmal nimmt sie alles an, manchmal braucht sie ihren eigenen Blick.

Maria-Maike Leffers: „Im Kopf bin ich immer am Machen. Schon morgens denke ich: Was finde ich heute?“ Besonders angetan haben es ihr derzeit metallische Eisbonbonpapiere, aus denen sie winzige Rahmen reißt.

„Weiß auf Weiß“

Ihre Arbeiten entstehen oft aus Netzwerken von Linien, aus Spuren des Lebens.

„Es ist eine Form von Zeichnung“, sagt sie. „Ich liebe es, weiß auf weiß zu arbeiten – Schatten, Zwischenräume. Farbe allein ist nicht so mein Ding.“

Obwohl sie manchmal auch ein Väschen oder ein Blümchen zeichnet, sind es vor allem freie Formen, in denen sie sich bewegt.

Maria-Maike Leffers: „Bei figürlicher Arbeit werde ich fast streng mit mir. Zeichnen lässt mich freier sein.“

Wurzeln in Wort und Collage

Vor etwa 30 Jahren begann sie, Fundstücke und Fragmente zu verbinden – in Collagen, kleinen Geschichten, inspiriert von Spoken Word und frühen Textfragmenten.

Maria-Maike Leffers: „Das war wie ein zweiter Bildungsweg – mich und die Welt bewusster wahrnehmen.“

„Meine eigene Ausstellung war eine neue Welt“

Als ihre Ausstellung geplant wurde, konnte sie sich erst kaum vorstellen, die Galerie mit ihren Arbeiten zu füllen.

„Aber dann begann ich, meine Werke mit den Augen der anderen zu sehen. Es war wie eine ‚mich-Führung‘. Ich entdeckte neue Bedeutungen – es fühlte sich fast an, als wären es neue Arbeiten.“

Die Reaktionen waren unterschiedlich: Manche sprachen von Ruhe, andere von Dynamik.

Maria-Maike Leffers: „Für mich stimmt beides. Das Dazwischen mag ich besonders.“

Offenes Atelier – offener Blick

Das Offene Atelier St. Hedwig liegt in einem alten Gebäude voller Geschichte nicht weit entfernt von der Galerie Art Cru. Ein Ort, der inspiriert. Hier arbeitet die Künstlerin.

Maria-Maike Leffers: „Schon auf dem Weg dorthin fange ich an zu arbeiten – Materialien lesen, Formen denken.“

Die Zusammenarbeit mit anderen Künstler*innen ist geprägt von einem liebevollen Austausch.

Maria-Maike Leffers: „Viele brauchen klare Bilder. Ich mag Leere, Zwischenräume, abstrakte Andeutungen. Ich nehme die Reste der anderen und arbeite damit weiter – ohne klares Ziel. Vielleicht bin ich noch unterwegs.“

Ihre Arbeiten sind spontane Dialoge mit der Welt – Fundstücke, die zu Geschichten werden.

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