
Unverzichtbar für Prävention, Versorgung und Beratung: Tag der Apotheke 2025
Der 7. Juni ist ein besonderer Tag für Apotheken in Deutschland. Mit dem “Tag der Apotheke” legt die Bundesvereinigung Deutscher Apothekenverbände e. V. (ABDA) jedes Jahr den Fokus auf die vielfältigen Leistungen der Apotheke vor Ort und ihre herausragende Stellung in der ambulanten Gesundheitsversorgung. Mit einem Aktionstag in der Westend-Apotheke in Stuttgart füllte die Landesapothekerkammer Baden-Württemberg die Botschaft mit Leben: Bei Live-Rezepturen, Cremeabfüllen und im persönlichen Gespräch erhielten die Patient:innen Einblick in die Vielfältigkeit des Apothekerberufs.
Das Interesse an der Aktion war groß. Für Philipp Böhmer, Mitbesitzer der Westend-Apotheke, kam das nicht überraschend: „Für viele Patient:innen ist die Apotheke vor Ort erste Anlaufstelle bei medizinischen und pharmazeutischen Fragen. Durch ihre niedrigschwellige Erreichbarkeit nimmt sie dabei eine wichtige Lotsenfunktion in der ambulanten Gesundheitsversorgung ein.“
Das Leistungsspektrum der Apotheke geht dabei weit über die reine Abgabe von Arzneimitteln hinaus. Durch die kompetente pharmazeutische Beratung sorgen Apotheker:innen außerdem dafür, dass die Patient:innen ihre Arzneimittel sicher einnehmen können. Sie erkennen frühzeitig mögliche Wechselwirkungen, erläutern die korrekte Einnahme verschriebener Arzneimittel und klären zu Risiken und Nebenwirkungen auf. Mittlerweile sind sogar Impfungen gegen Grippe und Corona in vielen Apotheken möglich.
Auch die Herstellung individueller Medikationen gehört zum Alltag in der Apotheke. Durch sogenannte Rezepturen sicherten Apotheker:innen allein 2023 in rund 11 Millionen Fällen die zeitnahe Arzneimittelversorgung. Eine besondere Rolle spielen dabei immer wieder Antibiotika und Fiebersäfte für Kinder. Durch die Rezeptur gelang es vielen Apothekenteams, auf Lieferengpässe in diesem Bereich zu reagieren und die Patient:innen dennoch adäquat zu versorgen.
Lieferengpässe sind jedoch nicht die einzige Herausforderung, welche die flächendeckende Arzneimittelversorgung durch Apotheken bedrohen. Bundesweit sinkt die Zahl verfügbarer Apotheken kontinuierlich. Zum Ende des ersten Quartals 2025 sank sie sogar unter die Marke von 17.000 – ein Wert so niedrig wie zuletzt 1978. Allein in Baden-Württemberg schlossen im vergangenen Jahr 70 Apotheken.
Ausschlaggebend für dieses Problem ist das Apothekenhonorar, das Apotheken für jede verschreibungspflichtige Packung erhalten. Dieses stagniert seit über 20 Jahren und hält mit der allgemeinen Kostenentwicklung schon lange nicht mehr Schritt. Dadurch können immer mehr Apotheken nicht mehr kostendeckend arbeiten. Das schlägt sich insbesondere bei Apotheken in ländlichen Regionen und im Notdienst nieder, zwei tragenden Säulen der flächendeckenden Gesundheitsversorgung.
Dass die Apotheken bereit sind, ihr volles heilberufliches Potenzial auszuschöpfen, daran besteht für die Landesapothekerkammer kein Zweifel. Apotheker:innen haben immer wieder deutlich gemacht, dass sie bei Impfungen und der Prävention von Erkrankungen mehr leisten können und wollen. Nun ist die Politik am Zug, die entsprechenden Rahmenbedingungen zu schaffen. Die Vorhaben im neuen Koalitionsvertrag sind in den Augen der baden-württembergischen Apothekerschaft ein Schritt in die richtige Richtung.
Die Landesapothekerkammer Baden-Württemberg (LAK) ist die Berufsvertretung der mehr als 12.000 Apothekerinnen und Apotheker im Land, die sowohl in öffentlichen Apotheken als auch in Krankenhäusern, in der Industrie, in der Verwaltung, in der Bundeswehr sowie in Forschung und Lehre tätig sind.
Die LAK setzt sich dafür ein, dass der Apothekerberuf als freier Heilberuf erhalten bleibt und die Arzneimittelversorgung über die Apotheken weiter optimiert wird. Als Körperschaft des öffentlichen Rechts garantiert sie eine wirksame Selbstverwaltung. Gleichzeitig übernimmt sie hoheitliche Aufgaben.
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