Grundstück verkaufen in München: Mit Strategie zum besten Preis

„Wer einfach nur den nächstbesten Käufer wählt, lässt oft fünf- bis sechsstellige Beträge auf dem Tisch liegen“, sagt Katharina Heid, Geschäftsführerin eines bundesweit tätigen Immobilienbewertungsunternehmens. Sie weiß: „Gerade in München ist der Markt so dynamisch, dass selbst wenige Meter Unterschied in der Lage zu erheblichen Preisabweichungen führen.“

Grundstückspreise in München: Ein Blick auf die Zahlen

Die Quadratmeterpreise für unbebaute Grundstücke liegen in München je nach Lage aktuell zwischen rund 1.600 und 4.500 Euro. Besonders gefragt sind Stadtteile wie Schwabing, Haidhausen oder Sendling. Doch auch in Randbezirken wie Trudering oder Aubing ziehen die Preise kräftig an – getrieben durch hohe Nachfrage und knappes Bauland.

Was viele Eigentümer nicht wissen: Schon eine Teilung des Grundstücks in kleinere Parzellen kann zu deutlich höheren Gesamterlösen führen. Ein 900?m² großes Grundstück, aufgeteilt in zwei je 450?m² große Bauplätze, bringt unter Umständen bis zu 40?% mehr Gewinn – wenn die Bebauung rechtlich möglich ist.

Ohne Wertgutachten geht es nicht

Der sogenannte Verkehrswert eines Grundstücks hängt von vielen Faktoren ab:

dem Bodenrichtwert der Region,
dem Erschließungsgrad (Strom, Wasser, Abwasser, Internet),
der Bebaubarkeit laut Bebauungsplan oder Flächennutzungsplan,
sowie von Altlasten, Denkmalauflagen oder Rechten Dritter.

Ein professionelles Gutachten stellt sicher, dass Eigentümer nicht unter Wert verkaufen – und potenzielle Käufer Vertrauen in die Preisfindung gewinnen.

Welche Unterlagen Käufer erwarten

Käufer, insbesondere Projektentwickler und Bauträger, erwarten heute vollständige und aktuelle Unterlagen. Dazu gehören:

ein aktueller Grundbuchauszug,
ein amtlicher Lageplan,
Erschließungsnachweise,
Bau- und Altlastenauskünfte,
sowie gegebenenfalls der Bebauungsplan.

Wer sich frühzeitig um diese Dokumente kümmert, beschleunigt den Verkaufsprozess deutlich.

Bieterverfahren als Chance

In stark gefragten Stadtteilen kann ein sogenanntes Bieterverfahren sinnvoll sein. Dabei wird das Grundstück ohne festen Preis ausgeschrieben – Interessenten geben ihre Angebote ab, der Höchstbietende erhält den Zuschlag. „In München sind überdurchschnittliche Kaufpreise bei Bieterverfahren keine Seltenheit“, erklärt Heid. Der Clou: Der Markt bestimmt den Preis – nicht der Eigentümer.

Der richtige Käufer macht den Unterschied

Nicht jeder Käufer passt zu jedem Grundstück. Während Privatpersonen oft klare Vorstellungen haben und bereit sind, auch emotionale Preise zu zahlen, sind Bauträger oft effizienter – aber auch preisbewusster. Für große Grundstücke oder Flächen mit Bebauungspotenzial sind sie dennoch meist die erste Wahl.

In besonderen Fällen, etwa bei Grundstücken im Landschaftsschutzgebiet oder mit Bruchteilseigentum, sind spezifische Kenntnisse gefragt. Hier können auch gemeinnützige Stiftungen, Genossenschaften oder sogar Kommunen als Käufer infrage kommen.

Was beim Verkauf noch zu beachten ist

Neben der Notargebühr (etwa 1,5?% des Kaufpreises), können auch Maklerprovisionen, Kosten für die Löschung von Grundschulden oder Spekulationssteuern anfallen. Letztere entfällt in der Regel, wenn das Grundstück seit mindestens zehn Jahren im Eigentum ist.

Ein häufig übersehener Punkt: Wer sein Grundstück verkauft, sollte prüfen, ob sich darauf durch Umwidmung, Bebauung oder Teilung ein höherer Erlös erzielen lässt. „Viele unterschätzen die Wertpotenziale, die in ihrem Grundbesitz stecken“, betont Heid.

Ein Grundstücksverkauf in München bietet enormes Potenzial – wenn er professionell vorbereitet ist. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der richtigen Bewertung, einer vollständigen Dokumentation und einer durchdachten Vermarktung. Gerade in einem der teuersten Immobilienmärkte Deutschlands lohnt es sich, nichts dem Zufall zu überlassen.