Phaesun hat gemeinsam mit dem Partner WeHub Victoria Limited den weltweit nachhaltigsten Kühlraum in Homabay/Kenia eröffnet

Ziel des Kühlraum-Pilotprojekts war es, die Vorteile eines herkömmlichen Kühlraums zu bieten und gleichzeitig die Umweltauswirkungen erheblich zu reduzieren. Architekten, Kältetechniker, Solaringenieure und Akteure aus der kenianischen Wirtschaft verbesserten die Architektur und die Baumaterialien des Kühlraums unter der Prämisse eines möglichst geringen CO2-Fußabdrucks während des gesamten Lebenszyklus. So wurden anstatt herkömmlichem Dämmmaterial Holz und Stroh eingesetzt, ein Regenauffangbecken mit Verdunstungskühlung als Vorkühlung installiert und insbesondere auf die Verschattung der Seitenwände geachtet. Für die aktive Kühlung kam die SelfChill Technologie des Memminger Solarunternehmens Phaesun zum Einsatz: solarbetriebene Cooling-Units, die mit natürlichem Kältemittel arbeiten, versorgen einen Eisspeicher und kühlen damit den 20 Kubikmeter großen Kühlraum bei Umgebungstemperaturen von über 30 Grad Celsius auf konstante 10 Grad Celsius.

Das Pilotprojekt wurde von der Siemens-Initiative Cents4Sense mit Unterstützung der Siemens Stiftung und des Efficiency for Access Research and Development Fund (EforA) gefördert und von We!Hub Victoria Limited (WeTu) vor Ort umgesetzt. Nun veröffentlich EforA die gewonnenen Erkenntnisse in dem Report „Designing for Sustainability: Blueprint for a Low-Carbon Cold Room“.

Einweihung des Kühlraumes als Highlight der Solar Cooling Conference and Tour

Phaesun hat im Rahmen des RES-Programms der Deutschen Energie Agentur eine Solar Cooling Tour and Conference am 14./15. April 2025 in Kisumu/Kenia organisiert. Ein zwei-tägiges Programm leitete die internationalen Teilnehmer aus Landwirtschaft, Politik und Industrie durch Vorträge und Paneldiskussionen zu landwirtschaftlichen Lieferketten und Innovationen im Bereich des nachhaltigen Kühlens. Höhepunkt war der Besuch des Marktplatzes Homabay. Hier wurde in einer feierlichen Zeremonie der „Low-Carbon Cold Room“ eingeweiht. Alexander Fierley, Vizebotschafter der Bundesrepublik Deutschland in Kenya betonte bei der Einweihung: „Bei dem Betrieb des Kühlraums handelt es sich um eine enge Kooperation deutscher und kenianischer Unternehmen.“ Der Kühlraum wird vom lokalen Partner WeTu betrieben und bietet Kühlmöglichkeiten für die Markthändler. Sie können einzelne Kisten im Kühlraum mieten und ihr Obst und Gemüse dort für mehrere Tage lagern.

Kühlung zur Reduzierung von Lebensmittelverlusten und Treibhausgasemissionen

„Bei diesem Projekt wurde eine ehrgeizige Idee in der Realität umgesetzt. Das endgültige Design reduzierte die eingebetteten Treibhausgasemissionen um 63 % und die Kosten um 20 % im Vergleich zur herkömmlichen Bauweise der SelfChill-Kühlräume mit Polyurethan-Isolierung“ berichtet Florian Martini, Research and Innovation Manager bei Phaesun. „Durch die Nutzung lokal verfügbarer Materialien und den Bau vor Ort ist die Wertschätzung der Betreiber und Nutzer besonders hoch!“

Im südlichen Afrika kommt es weltweit zu den höchsten Treibhausgasemissionen aufgrund von Lebensmittelverlusten. Eine Verbesserung des Kühlkettenmanagements könnte nicht nur dazu beitragen, den Verlust von Nachernte-Verlusten erheblich zu verringern, sondern auch die daraus resultierenden Emissionen um zwei Drittel zu reduzieren. Das Pilotprojekt dient als Blueprint für Solarinstallateure und Entwickler weiter an nachhaltigen Kühllösungen für die Landwirtschaft in den Tropen und Subtropen zu arbeiten.

Phaesun und SelfChill

Die Phaesun GmbH ist ein führender Anbieter von Off-Grid-Lösungen mit Sitz in Memmingen, Deutschland. Seit ihrer Gründung im Jahr 2001 bietet das Unternehmen maßgeschneiderte Systeme für die dezentrale Energieversorgung basierend auf Photovoltaik in ländlichen Regionen weltweit mit Fokus auf Afrika, Lateinamerika und dem Mittleren Osten an. Unter der Marke SelfChill entwickelt und vertreibt die Phaesun GmbH solare Kühllösungen.

Kontakt: geraldine.quelle@phaesun.com

www.phaesun.com

Efficiency for Access

Efficiency for Access ist eine globale Koalition, die sich dafür einsetzt, den Zugang zu Energie und energieeffizienten Lösungen in unterversorgten Regionen zu fördern. Die Koalition wird gemeinsam von der britischen Regierung über die Plattform Transforming Energy Access (TEA) und der IKEA Foundation geleitet.

Der vollständige Bericht "Designing for Sustainability: Blueprint for a Low-Carbon Cold Room" kann hier eingesehen werden: REPORT

Das RES-Projekt Kenia wird im Zuge des Renewable-Energy-Solutions-Programms der Exportinitiative Energie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie gefördert.

Deutsche Energie-Agentur (dena)

Die Deutsche Energie-Agentur (dena) ist ein Kompetenzzentrum für angewandte Energiewende und Klimaschutz. Die dena betrachtet die Herausforderungen einer klimaneutralen Gesellschaft und unterstützt die Bundesregierung beim Erreichen ihrer energie- und klimapolitischen Ziele. Seit ihrer Gründung im Jahr 2000 entwickelt die Agentur Lösungen, setzt diese in die Praxis um und bringt Partner aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und allen Teilen der Gesellschaft zusammen – national wie international. Die dena ist eine Projektgesellschaft und ein öffentliches Unternehmen im Bundeseigentum. Gesellschafter ist die Bundesrepublik Deutschland. www.dena.de

Exportinitiative Energie

Mit dem Ziel, deutsche Technologien und Know-how weltweit zu positionieren, unterstützt die Exportinitiative Energie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWE) Anbieter von klimafreundlichen Energielösungen bei der Erschließung von Auslandsmärkten. Im Fokus stehen hierbei die Bereiche erneuerbare Energien, Energieeffizienz, intelligente Netze und Speicher sowie auch Technologien wie Power-to-Gas und Brennstoffzellen. Das Angebot richtet sich insbesondere an kleine und mittlere Unternehmen und unterstützt die Teilnehmenden durch Maßnahmen zur Marktvorbereitung sowie bei der Marktsondierung, -erschließung und -sicherung. www.german-energy-solutions.de

Renewable-Energy-Solutions-Programm (RES-Programm)

Mit dem RES-Programm unterstützt die Exportinitiative Energie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWE) deutsche Unternehmen der Erneuerbare-Energien- sowie Energieeffizienz-Branche bei der Erschließung neuer Absatzmärkte. Im Rahmen des Programms werden Referenzanlagen in einem Zielmarkt errichtet und mit Unterstützung der Deutschen Energie-Agentur (dena) öffentlichkeits- und werbewirksam vermarktet. Durch Informationsvermittlung sowie Schulungsaktivitäten wird die Nachhaltigkeit des Markteintritts gefördert und die Qualität klimafreundlicher Technologien aus Deutschland demonstriert. https://www.german-energy-solutions.de/GES/Redaktion/DE/Dossiers/res-programm.html