
Private Klinikträger springen für die Kommunen in die Bresche
Ein aktueller Fall ist die Übernahme der früheren Regiomed-Kliniken in Coburg, Lichtenfels und Neustadt bei Coburg durch die Sana Kliniken AG. Seit November 2024 firmieren die Standorte unter dem Namen „Sana Kliniken Oberfranken“. Der Erwerb wurde in enger Abstimmung mit politischen Gremien und der Belegschaft umgesetzt. Die Zustimmung der Mitarbeitenden zu geänderten Arbeitsverträgen war dabei eine zentrale Voraussetzung. Bereits zuvor hatte Sana die Muldental-Kliniken in Grimma und Wurzen im Landkreis Leipzig übernommen – ebenfalls im Rahmen eines strukturierten Prozesses mit klaren Zusagen zu Investitionen, Standorterhalt und Arbeitsplätzen.
Auch andere private Klinikträger haben in Bayern Verantwortung übernommen. Die Schön Klinik SE hat im Laufe der Jahre mehrere Standorte – darunter Bad Aibling Harthausen, Bad Staffelstein, Vogtareuth und München Schwabing – übernommen und erfolgreich in ihr Versorgungskonzept eingebunden. Die AMEOS Gruppe übernahm 2022 nach einem Bieterverfahren die KJF Klinik St. Elisabeth Neuburg mit 300 Betten und betreibt zudem psychosomatisch spezialisierte Kliniken in Simbach am Inn. Die Asklepios Kliniken GmbH & Co. KGaA führt heute unter anderem Häuser in Bad Tölz, Bad Abbach, Lindenlohe, Burglengenfeld und Oberviechtach. Die Helios-Gruppe ist mit Standorten in Dachau, Indersdorf, München West und München Perlach vertreten. Die Rhön-Klinikum AG wiederum betreibt in Bad Neustadt einen umfassenden Klinikcampus mit mehreren Fachkliniken sowie das St. Elisabeth-Krankenhaus in Bad Kissingen – teils im Verbund mit Asklepios.
Diese Vielzahl an Beispielen zeigt: Ohne das Engagement privater Klinikträger wären viele Krankenhausstandorte heute nicht mehr existent. Dennoch stoßen Privatisierungen oft auf Skepsis. Kritiker äußern Bedenken hinsichtlich Personalabbau, reduzierter Vergütung oder wirtschaftlicher Zielsetzungen.
Dr. Ann-Kristin Stenger, Hauptgeschäftsführerin des VPKA Bayern mahnt zu einem differenzierten Blick: „Private Klinikbetreiber übernehmen Verantwortung in schwierigen Situationen, bringen Managementkompetenz und Investitionskraft mit – und haben zugleich ein großes Interesse daran, qualifiziertes Personal zu halten, medizinische Qualität zu sichern und das Vertrauen der Bevölkerung zu gewinnen. Gerade in Zeiten von Personalmangel, steigenden Kosten und wachsendem Reformdruck braucht es leistungsfähige, flexible Trägerstrukturen – unabhängig davon, ob sie öffentlich, freigemeinnützig oder privat organisiert sind.“ Der VPKA Bayern plädiert daher für eine sachliche Diskussion. „Entscheidend ist nicht die Trägerschaft – sondern die Verlässlichkeit der Versorgung.“
Der Verband der Privatkrankenanstalten in Bayern e. V. (VPKA) setzt sich als dynamischer und praxisnaher Verband seit mehr als 75 Jahren bayernweit für die inhaltlichen Belange der privaten Akut- und Rehakliniken ein. Er vertritt als größter Landesverband rund 170 Einrichtungen mit knapp 25.000 Betten. Sein Ziel ist eine qualitativ hochwertige, innovative und wirtschaftliche Patientenversorgung in Krankenhäusern und Rehabilitationskliniken. Neben der Beratung seiner Mitglieder vertritt er die Belange der Privatkrankenanstalten in gesellschaftlichen, sozialpolitischen und tariflichen Angelegenheiten.
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