
Ehemalige Gaststätte Kröll kann abgerissen werden
Das Baujahr der ehemaligen Gaststätte Kröll kann gar nicht mehr bestimmt werden, wahrscheinlich wurden erste Erweiterungen nach dem Zweiten Weltkrieg durchgeführt. In den 60er Jahren wurde erneut umgebaut und erweitert. Das Ursprungsgebäude wurde somit stark verändert, ein „baugeschichtliche und baukulturelle Erscheinungsbild nach außen“ ist nicht mehr erkennbar, schilderte Landrat Mischak die Ausgangslage. „Auch die Änderungen im Gebäude lassen die historische Bausubstanz nicht wiedererkennen.“
Nach Meinung der Stadt Lauterbach hat das Gebäude „keine herausragende historische Bedeutung oder keinen direkten Bezug zu wichtigen historischen Ereignissen oder Persönlichkeiten“. Es besitze keine besonderen architektonischen oder künstlerischen Merkmale, die es von anderen Bauwerken unterscheidet.
Hinzu kommt: Das direkt an das Dorfgemeinschaftshaus Wernges angrenzende Gaststättengebäude ist seit vielen Jahren ungenutzt und verfällt zusehends. Die Situation beeinträchtige das Ortsbild, gefährde die Fußgänger und den Verkehr. Daher hat die Stadt Lauterbach, sie ist mittlerweile im Besitz der Immobilie, den Abbruch beantragt. Fast 68.000 Euro sind hierfür veranschlagt, aus Mitteln der Dorfentwicklung bekommt die Stadt etwas mehr als 34.000 Euro.
Auf der dann freiwerdenden Fläche im Willofser Weg soll im Zuge des Dorfentwicklungsprogramms ein Dorfplatz entstehen. „Aufgewertet wird damit auch das vorhandene Kulturdenkmal, die unmittelbar angrenzende alte Schule, die als Dorfgemeinschaftshaus genutzt wird“, erläuterte Landrat Mischak bei der Bescheidübergabe. Im Zuge der Planung, für die es 4500 Euro Förderung gibt, sollen die ehemaligen Kelleraußenwände aus Basaltmauerwerk erhalten bleiben und eine optische Raumkante bilden. Ziel soll sein, einen Dorfplatz zu entwickeln, der die denkmalgeschützte Gesamtanlage sowie das Kulturdenkmal aufwertet.
Und schließlich überreichte Dr. Jens Mischak dem Lauterbacher Bürgermeister noch einen dritten Bescheid: Knapp 10.000 Euro Förderung gibt es für Planungskosten im Vorfeld der DGH-Sanierung in Almenrod. Das Dorfgemeinschaftshaus befindet sich zwar grundsätzlich in einem guten Zustand, dennoch werden jetzt energetische Maßnahmen geplant. Im Rahmen der vorgesehenen Sanierung sollen zudem Küche und Theke erneuert, die Holzverschalung der Außenverkleidung ausgebessert und aufgearbeitet und Bodenbeläge sowie mobile Trennwände saniert beziehungsweise ausgetauscht werden.
Hintergrund:
Die Stadt Lauterbach startete 2023 in die ein Jahr dauernde Konzeptphase zur Erstellung eines kommunalen Entwicklungskonzeptes (KEK) über das Förderprogramm der Dorfmoderation. Die anschließende Förderphase der Dorfentwicklung begann im Juli 2024 – letztmaliger Termin zur Antragstellung für Dorfentwicklungsanträge (privat sowie kommunal) ist nach jetzigem Stand der 1. März.2030. Über das Dorfentwicklungsverfahren werden nur die Stadtteile gefördert, die Kernstadt ist von der Dorfentwicklungsförderung ausgeschlossen.
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