Bautechnik

Neues Rechenzentrum auf dem Gutenberg-Campus eröffnet

Die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) hat ein wichtiges Ziel erreicht: Nach zweijähriger intensiver Bauzeit ist das neue Rechenzentrum auf dem Campus betriebsbereit. Finanz- und Bauministerin Doris Ahnen, Wissenschaftsminister Clemens Hoch und JGU-Präsident Prof. Dr. Georg Krausch eröffneten heute mit vielen Gästen aus Politik, IT und Wissenschaft das neue Gebäude. Der Neubau ist von entscheidender Bedeutung, denn das Rechenzentrum beherbergt sowohl die universitäre IT-Infrastruktur, die für den akademischen Betrieb und administrative Aufgaben erforderlich ist, als auch die Systeme für das Nationale Hochleistungsrechnen (NHR). Um die Spitzenforschung und den akademischen Betrieb optimal zu unterstützen, legte die JGU bei der Planung und Umsetzung besonderen Wert auf Sicherheit, Verfügbarkeit und die optimierte Performance der Systeme.

"Das neue Rechenzentrum ist ein weiterer wichtiger Schritt im kontinuierlichen Erneuerungsprozess der Hochschulinfrastruktur – sowohl hier auf dem Campus der JGU als auch der weiteren Hochschulstandorte in Rheinland-Pfalz. Modernisierung und Ausbau der rheinland-pfälzischen Hochschulen gehören zu den wichtigsten Aufgaben unseres Landes. Das Rechenzentrum setzt technisch, ökonomisch und ökologisch Maßstäbe. Die optimierte Energie- und Ressourceneffizienz mit hocheffizienten Kühlsystemen und Nutzung der Abwärme und Photovoltaik-Anlage stehen für ein hochfunktionales und gleichzeitig auch nachhaltiges Rechenzentrum. Fast 31 Millionen Euro sind für die Gesamtbaukosten genehmigt – eine gute Investition in den Wissenschaftsstandort Mainz“, erklärt Doris Ahnen, Finanz- und Bauministerin im Land Rheinland-Pfalz.

Auch Wissenschaftsminister Clemens Hoch gratuliert der JGU zur Eröffnung des neuen Rechenzentrums: "Das neue Rechenzentrum ist nicht nur ein herausragendes Beispiel für die technologische Leistungsfähigkeit und Innovationskraft der JGU, es ist zugleich ein Aushängeschild für den Wissenschaftsstandort Rheinland-Pfalz. Dass dieses anspruchsvolle Bauvorhaben in einem zügigen und sorgfältig geplanten Prozess realisiert werden konnte, verdient große Anerkennung. Ich wünsche der Universität viel Freude und Erfolg mit diesem zukunftsweisenden Gebäude. Es wird die digital gestützte Forschung und Lehre ebenso wie das Hochleistungsrechnen weiter stärken und ist auch wichtig für die überregionale Sichtbarkeit der JGU als exzellenter Standort für Forschungsinfrastruktur."

Zukunftssichere und nachhaltige IT-Infrastruktur für Lehre, Wissenschaft und Forschung

Das Gebäude vereint zwei Bereiche: In einem Bereich stehen die komplette IT-Infrastruktur der Universität und die Systeme, die für das Wissenschaftsnetz Rheinland-Pfalz und die im Rahmen der Rechenzentrumsallianz Rheinland-Pfalz (RARP) angebotenen Dienste benötigt werden. Im anderen Bereich sind die Hochleistungsrechner MOGON NHR Süd-West und das geplante Nachfolgesystem von MOGON II untergebracht.

"Das neue Rechenzentrum setzt Maßstäbe für Universität und Wissenschaft“, erklärt JGU-Präsident Prof. Dr. Georg Krausch. "Für die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Mainz, Rheinland-Pfalz und auch ganz Deutschland ist eine moderne und leistungsfähige IT-Infrastruktur der Spitzenklasse unerlässlich – sei es beispielsweise das Wissenschaftsnetz Rheinland-Pfalz oder auch das vernetzte Hochleistungsrechnen als Schlüsseltechnologie für die Spitzenforschung in vielen Bereichen. So trägt die Investition in das neue Rechenzentrum unseres Zentrums für Datenverarbeitung dazu bei, dass Arbeitsgruppen, die auf leistungsstarke Hochleistungsrechner angewiesen sind, die führende Stellung auf ihren Forschungsgebieten halten und weiter ausbauen können."

Das Rechenzentrum ist so konzipiert, dass für den IT-Betrieb eine nahezu 100-prozentige Ausfallsicherheit gewährleistet werden kann und kritische Dienste wie E-Mail, Lernmanagement-Systeme und Datenbanken immer verfügbar sind. Vier vordefinierte Schutzzonen und ein spezielles Zutrittskontrollsystem mit Schleusenfunktion schützen sensible und vertrauliche Daten wie Forschungsergebnisse und personenbezogene Daten von Studierenden und Mitarbeitenden.

Neben Sicherheit und Effizienz war Nachhaltigkeit ein zentraler Aspekt bei der Konzeption des Rechenzentrums. Die JGU reduziert ihren ökologischen Fußabdruck und stattet den Neubau mit verschiedenen innovativen, umweltfreundlichen Technologien aus, zum Beispiel durch

  • die Installation von Photovoltaik-Modulen auf der freien Dachfläche;
  • die Kühlung der Server mit einem geschlossenen Wasserkreislauf, überwiegend ohne den Einsatz von Kompressorkältemaschinen. Allein der Umzug des HPC-Clusters MOGON NHR Süd-West in das neue Rechenzentrum spart jährlich etwa 200.000 Euro Stromkosten;
  • innovative Ansätze zur Wärmerückgewinnung, verbunden mit der perspektivischen Nutzung der Abwärme zur Wärmeversorgung, und damit Optimierung der Energie- und Ressourceneffizienz;
  • den Verzicht auf Verbundbaustoffe, um verwendete Materialien später wieder in den Stoffkreislauf zurückführen zu können;
  • eine geringe Versiegelung der Außenanlagen. Zusätzlich wird das gesamte Regenwasser zurückgehalten und in Erdmulden geleitet, wo es verdunsten oder wiederverwendet werden kann.

Zur Errichtung des neuen Rechenzentrums wurden der JGU die Bauherrenaufgaben vom Land Rheinland-Pfalz übertragen. "Der Neubau wurde von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz gemäß einer Vereinbarung mit dem Landesbetrieb LBB in fachlicher Rückkopplung mit der Bauabteilung des Ministeriums der Finanzen in Eigenregie gebaut", erklärt die Kanzlerin der JGU, Dr. Kerstin Burck. "Die gesteckten Ziele der Einhaltung des Budgets, der termingerechten Fertigstellung sowie der Gewährleistung einer optimalen IT-Infrastruktur wurden hierbei über das von Land und Universität gewählte Verfahren realisiert."

Das neue Rechenzentrum ist auch ein Ort der Kunst. Auf der Dachkante des Gebäudes leuchtet der Satz "I can see the whole room! … and there’s nobody in it!" – eine Anspielung auf Roy Lichtensteins Werk aus dem Jahr 1961, das die Unsicherheit der Wahrnehmung durch technische Apparate thematisiert. Der Satz geht eine Verbindung mit der geschlossenen Architektur ein und scheint diese zu befragen. Mit der verwendeten Schriftart "Courier" unterstreicht Künstler Thorsten Goldberg die Verbindung zur digitalen Welt des Rechenzentrums.

Daten und Fakten:

  • Gesamtfläche des Gebäudes: 1.870 Quadratmeter
    • so groß wie etwa ¼ Fußballfeld
  • Baukosten: 30,75 Millionen Euro
  • PUE-Wert: ≤ 1,15
    • Die Kenngröße für die Energieeffizienz von Rechenzentren ist die Power Usage Effectiveness (PUE). Sie ermittelt, wie effektiv die zugeführte Energie in einem Rechenzentrum verbraucht wird. Bei der Konzeption wurde darauf geachtet, einen möglichst niedrigen Wert zu erreichen.
  • 32 Serverschränke im Enterprise-Bereich und 112 Serverschränke im HPC-Bereich (davon maximal 84 gleichzeitig in Betrieb)
  • Maximale IT-Last: 3.600 kW
  • Photovoltaik-Module mit einer Leistung von 73 KWp
  • DIN EN 50600: aktuelle europäische Norm für Rechenzentren und deren Infrastruktur.
    • Die Norm legt Anforderungen bezüglich Verfügbarkeit, Zuverlässigkeit und Sicherheit von Rechenzentren fest. Dazu gehören unter anderem Anforderungen an Planung, Bau, Betrieb und Instandhaltung von Rechenzentren sowie Anforderungen an die Gebäudetechnik, die Infrastruktur und die IT-Systeme in einem Rechenzentrum. Außerdem werden Themen wie Energieeffizienz, Umweltschutz und Nachhaltigkeit im Zusammenhang mit dem Betrieb von Rechenzentren berücksichtigt.
    • Nach DIN EN 50600 gibt es vier Verfügbarkeitsklassen.
      • Verfügbarkeitsklassen sind Kategorien, die den Grad der Zuverlässigkeit und des Ausfallschutzes von IT-Systemen beschreiben. Je höher die Verfügbarkeitsklasse, desto geringer ist das Risiko eines Ausfalls und desto höher ist die Sicherheit für den Nutzer.
      • Rechenzentrumsbereiche: Enterprise (Verfügbarkeitsklasse 3) und High Performance Computing (Verfügbarkeitsklasse 2)
Über Data Center Group

Die Data Center Group (DCG) ist ein führender Anbieter für die Entwicklung, Beratung, Planung, Bau und Betrieb von Rechenzentren sowie für Hochsicherheits-Produkte rund um sichere und hochverfügbare IT-Infrastrukturen. Seit der Gründung 2005 hat das Unternehmen sein Portfolio stetig erweitert und beschäftigt heute rund 250 Mitarbeiter an mehreren Standorten in ganz Deutschland. Der Hauptsitz im Westerwald liegt strategisch günstig nahe den wichtigen Internetknoten DE-CIX Frankfurt und DE-CIX Düsseldorf. Weitere Büros befinden sich in Berlin, Frankfurt am Main, München und Köln.

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