Gesundheit & Medizin

Der Tod der Kessler-Zwillinge – ein trauriges Signal für unsere Gesellschaft

Der Tod von Alice und Ellen Kessler hat bundesweit Betroffenheit ausgelöst. Erst im Sommer waren sie Gäste bei einer Theaterpremiere in Fulda, für den 10. Dezember war ein Wiedersehen mit einer langjährigen Freundin geplant. Vieles spricht daher dafür, dass die beiden Schwestern keinen schweren Krankheitsverlauf erlitten, sondern aus freiem Entschluss gemeinsam aus dem Leben geschieden sind. Ein solcher „Bilanz-Suizid“ sendet ein verheerendes Signal – gerade in einer Zeit, in der ältere und kranke Menschen der Solidarität der Gemeinschaft in besonderer Weise bedürfen. Wer sein Leben nach Erfolg, Unabhängigkeit und Teilhabe bewertet und es aufgibt, sobald diese Maßstäbe ins Wanken geraten, vermittelt die Botschaft, dass Leben nur unter bestimmten Bedingungen lebenswert sei. Er teilt seinem Umfeld zudem mit: „Was mein Tod bei den Hinterbliebenen an Trauer und Schock auslöst, ist mir nicht wichtig. Und ob die mediale Berichterstattung dazu führt, dass andere meinem Beispiel folgen (im sogenannten Werther-Effekt), interessiert mich auch nicht.“

„Diese Entwicklung ist erschreckend“, erklärt Cornelia Kaminski, Bundesvorsitzende der ALfA. „Wenn prominente Persönlichkeiten den Tod als autonome Entscheidung inszenieren, entsteht gesellschaftlich der fatale Eindruck, es sei legitim oder gar edel, dem Leben frühzeitig ein Ende zu setzen, sobald Einschränkungen drohen. Statt dem Leben wird nun dem Tod der höchste Wert beigemessen."

Besonders besorgniserregend ist diese Signalwirkung vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Debatten über Alter, Pflege, Rente und Solidarität zwischen den Generationen. Heftiger denn je wird in Deutschland über den Generationenvertrag gestritten, der de facto von der Generation der Babyboomer aufgekündigt wurde. Diese Generation ist dabei, mit als „Sondervermögen“ umetikettierten Schulden in schwindelerregender Höhe die Zukunft der nachfolgenden Generation zu verspielen. Dabei ist völlig klar: Die Babyboomer haben das Problem verursacht, dass sie nun selber sind. Sie haben zu wenig Kinder bekommen. Also gibt es zu wenig Beitragszahler in die Rentensysteme. Folglich werden  die Jungen von heute einmal nicht nur exorbitante Staatsschulden stemmen müssen, sondern auch dramatische Zuzahlungen in die Sozialversicherungssysteme – es sei denn, die Generation, die innerhalb der nächsten Jahre in Rente geht, ist bereit, Abstriche zu machen. Dazu scheint sie momentan nicht bereit zu sein. Warum aber sollten zukünftig die Jungen von heute dazu bereit sein? Die Folge wird eine Gesellschaft sein, die älteren Menschen immer deutlicher vermittelt, sie seien eine Last, und damit Tür und Tor öffnet für den subtilen Druck zur Selbsttötung – wie Berichte aus den Niederlanden und Kanada zeigen. Dort sind assistierte Suizide bereits für sechs bis sieben Prozent aller Todesfälle verantwortlich; selbst in Fällen wirtschaftliche Not, Depression oder chronischen, aber keinesfalls lebensbedrohlichen Erkrankungen wird zunehmend statt einer Therapie der Exit angeboten.

Die ALfA warnt vor dieser Entwicklung. Sie steht für den Schutz des Lebens in allen seinen Phasen und fordert, dass die Politik endlich entschiedene Maßnahmen zur Suizidprävention ergreift, statt über Beihilfe zum Suizid zu diskutieren. „Jeder Mensch hat ein unveräußerliches Lebensrecht – auch und gerade im Alter und bei Krankheit“, betont Kaminski. „Statt Lebensmüdigkeit zu romantisieren, müssen wir eine Kultur der Zuwendung stärken.“

Über den Aktion Lebensrecht für Alle (ALfA) e.V.

Die Aktion Lebensrecht für Alle e.V. (ALfA) tritt für das uneingeschränkte Lebensrecht jedes Menschen ein – ob geboren oder ungeboren, behindert oder nicht, krank oder gesund, alt oder jung. Die ALfA hat ca. 11.000 Mitglieder und ist Mitglied im Bundesverband Lebensrecht (BVL).

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