Was 200 Jahre Kapitalmarktgeschichte über kluge Geldanlage verraten
Wie kann man Geld über Jahrzehnte hinweg sinnvoll investieren? Diese Frage stellen sich Menschen weltweit – ob für die eigene Altersvorsorge, die Ausbildung der Kinder oder um Rücklagen für unvorhergesehene Ereignisse zu schaffen. Eine neue Studie der Deutschen Bank bringt Licht ins Dunkel und liefert belastbare Antworten. Das Besondere: Sie stützt sich auf historische Daten aus über 200 Jahren, aus 56 Volkswirtschaften, und analysiert, wie verschiedene Anlageklassen unter unterschiedlichen wirtschaftlichen Bedingungen abgeschnitten haben – und was sich daraus für die Zukunft ableiten lässt.
Der zentrale Befund ist eindeutig: Wer langfristig investiert, wird belohnt – insbesondere in Aktien. Über zwei Jahrhunderte hinweg erzielten Aktien nach Inflation im Schnitt eine reale Rendite von 4,9 Prozent pro Jahr. Damit schlagen sie alle anderen Anlageklassen deutlich – Staatsanleihen kommen auf 2,6 Prozent, Gold auf magere 0,4 Prozent, und Bargeld verliert real sogar rund zwei Prozent jährlich an Wert. Selbst ein klassisches 60/40-Portfolio – also 60 Prozent Aktien, 40 Prozent Anleihen – lieferte im historischen Vergleich beachtliche 4,2 Prozent reale Jahresrendite.
Diese Zahlen belegen: Der Kapitalmarkt honoriert langfristiges Denken und die Bereitschaft, unternehmerisches Risiko zu tragen. Wer jedoch glaubt, es genüge, einfach nur zu investieren und abzuwarten, greift zu kurz. Die Studie zeigt deutlich, dass der Zeitpunkt des Einstiegs einen enormen Unterschied macht. Insbesondere die Bewertung – etwa das Kurs-Gewinn-Verhältnis oder die Dividendenrendite beim Kauf – ist ein zuverlässiger Prädiktor für die künftige Wertentwicklung. Historisch betrachtet haben niedrig bewertete Märkte in jeder Epoche signifikant besser abgeschnitten als hoch bewertete. Wer bei niedrigen Einstiegskursen kaufte, konnte im Schnitt mehr als doppelt so hohe Renditen erzielen.
Aber nicht nur Bewertung und Geduld zählen – auch die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben einen enormen Einfluss auf Kapitalmarkterträge. Das nominale Wirtschaftswachstum – also das reale Wachstum plus Inflation – ist dabei der stärkste Treiber aller Anlageklassen. Es beeinflusst Unternehmensgewinne, Zinsen, Staatsfinanzen und damit auch den Kapitalmarkt als Ganzes. In den vergangenen Jahrzehnten ist dieses Wachstum jedoch deutlich zurückgegangen, insbesondere in den Industrieländern. Heute liegt es in vielen Volkswirtschaften auf einem Niveau, das zuletzt im 19. Jahrhundert beobachtet wurde. Die Folge: Aktienrenditen fallen in entwickelten Ländern tendenziell niedriger aus – ein Trend, der sich fortsetzen könnte, sofern keine fundamentalen wirtschaftlichen Impulse entstehen.
Ein unterschätzter Faktor ist dabei die Demografie. Die Studie zeigt: In 32 der 56 untersuchten Länder wird die erwerbsfähige Bevölkerung bis 2050 schrumpfen, in 21 Ländern sogar die Gesamtbevölkerung. Besonders betroffen sind Volkswirtschaften wie Deutschland, Japan oder Italien. Das bedeutet weniger Konsum, weniger Arbeitskräfte und geringeres Wachstum. Ein Hoffnungsschimmer ist die technologische Entwicklung – insbesondere künstliche Intelligenz könnte die Produktivität steigern und dem demografischen Abschwung entgegenwirken. Doch ob sie das in dem Maße schafft, bleibt offen.
Auch regionale Unterschiede sind auffällig. Während Länder wie Schweden, die USA oder Dänemark über 100 Jahre hinweg besonders hohe reale Renditen bei Aktien und Anleihen erzielten, schnitten Volkswirtschaften mit hoher politischer Instabilität oder wiederholten Krisen – etwa Italien, Frankreich oder Japan – schwach ab. Ebenso zeigt sich bei Währungen ein drastisches Bild: Nur drei Länder – die Schweiz, Singapur und die Niederlande – konnten ihre Währung gegenüber dem US-Dollar seit 1924 aufwerten. 25 andere Länder verloren über 99 Prozent ihres Währungswerts im Vergleich zum Dollar – ein massives Risiko, das bei internationalen Anlagen kaum überschätzt werden kann.
Ein Sonderfall bleibt die USA: Dort haben Aktien in keinem 25-Jahres-Zeitraum schlechter abgeschnitten als Anleihen. Zudem lag das sogenannte Equity Risk Premium – also der langfristige Renditeabstand zwischen Aktien und Anleihen – bei soliden 4,8 Prozent jährlich. Dennoch warnt die Studie: Die aktuellen Bewertungen am US-Markt, gemessen etwa am Shiller-KGV, sind so hoch wie zuletzt zur Jahrtausendwende – und damals folgte ein Jahrzehnt mit negativen realen Renditen.
Die wichtigste Erkenntnis dieser umfassenden Analyse lässt sich dennoch klar benennen: Wer langfristig investiert, dabei auf günstige Bewertungen achtet, breit streut und ökonomische Megatrends berücksichtigt, hat die besten Chancen auf nachhaltigen Anlageerfolg. Politische Stabilität, demografische Entwicklung, solides nominales Wachstum und technologische Innovation – all das prägt nicht nur die Gegenwart, sondern bestimmt die Vermögensverhältnisse der Zukunft.
Und so zeigt die Studie letztlich nicht nur, was war, sondern auch, was sein könnte – wenn man klug investiert, langfristig denkt und sich nicht von kurzfristigen Marktschwankungen irritieren lässt.
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