Silberne Ehrennadel für Gerlinde Fischer
Bereits 1987 erhielt Gerlinde Fischer die Diagnose Multiple Sklerose (MS), eine noch immer unheilbare chronische Erkrankung des zentralen Nervensystems. Kurz darauf suchte sie Informationen über die Krankheit, nahm Kontakt zur AMSEL, Aktion Multiple Sklerose Erkrankter, Landesverband der DMSG in Baden-Württemberg e.V., auf. Die damals 32-Jährige fühlte sich direkt bei der AMSEL-Kontaktgruppe Freiburg/Breisgau aufgefangen, fand hier das Verständnis und die Unterstützung, die sie auch heute mit ihrem Ehrenamt anderen Betroffenen geben möchte.
Bereits im selben Jahr ihrer MS-Diagnose, 1987, begann sich die Freiburgerin ehrenamtlich in der AMSEL-Gruppe zu engagieren, zunächst im Hintergrund, danach zehn Jahre lang als Sprecherin für die Junge Initiative, seit über zehn Jahren ist sie Leiterin der hiesigen Gruppe. Im Führungstandem mit Jürgen Böttcher organisiert die heute 71-Jährige gemeinsame Treffen und Ausflüge für MS-Erkrankte und Angehörige, ist Vertrauensperson und geschätzte Ansprechpartnerin bei allen Fragen rund um die MS. Sie unterstützt als erfahrene Persönlichkeit Erkrankte mit persönlichen Gesprächen, aber auch Untergruppen wie die Junge Initiative oder den Frauenstammtisch.
„Wer etwas gibt, bekommt etwas dafür zurück“
Von diesem Ansatz, der im Ursprung auf das Matthäusevangelium zurückgeht, ist Gerlinde Fischer überzeugt. So sind der Glaube und das Ehrenamt ihr auch eine große Quelle der Kraft und Zuversicht. Sie geht in ihrem Ehrenamt auf, schätzt den Austausch mit anderen, berät gerne Neubetroffene, um ihnen die Ängste zu nehmen. Das empfindet sie als große persönliche Bereicherung. Gerlinde Fischer achtet dabei auf Grenzen, ihre eigenen, die ihr auch die MS setzt, aber vor allem auf die ihrer Mitmenschen. Das in Verbindung mit ihrer stets offenen, positiven, beruhigenden, hilfsbereiten und empathischen Art macht sie zu einer kostbaren Stütze für viele andere MS-Betroffene.
Die Krankheit sieht man der sympathischen, lebensbejahenden Frau meist nicht an, obwohl die MS sie bereits seit fast 40 Jahren begleitet. Gerlinde Fischer benötigt keine Gehhilfen und auch keinen Rollstuhl, aber die unsichtbaren Symptome haben den Alltag der zweifachen Mutter oft sehr eingeschränkt und tun es heute auch noch. Die Fatigue, eine MS-bedingte abnorme Erschöpfbarkeit, ist oft übermächtig und raubt ihr buchstäblich die Energie. Pausen sind wichtig, um wieder Kraft zu tanken. Auch Drehschwindel oder kognitive Probleme können mitunter auftreten. Die Symptome einer MS variieren von Mensch zu Mensch, der Verlauf ist nicht vorhersagbar, daher wird MS oft auch als die Krankheit der 1.000 Gesichter bezeichnet. Auch das möchte Gerlinde Fischer in ihren Beratungsgesprächen und mit ihrem Ehrenamt vermitteln und Mut machen. Mut, die Krankheit anzunehmen und positiv nach vorne zu schauen.
Die AMSEL-Kontaktgruppe Freiburg/Breisgau ist eine von über 60 landesweiten Anlaufstellen der AMSEL für Menschen mit MS und ihre Angehörigen. Dieses Angebot ist nur möglich, weil es Menschen gibt, die sich ehrenamtlich engagieren, so wie Gerlinde Fischer. Kontakt: Tel. 0761 38413590, E-Mail: freiburg-breisgau@amsel.de, www.amsel.de/freiburg-breisgau.
AMSEL – wer ist das?
Die AMSEL, Aktion Multiple Sklerose Erkrankter, Landesverband der DMSG in Baden-Württemberg e.V. ist Fachverband, Selbsthilfeorganisation und Interessenvertretung für MS-Kranke in Baden-Württemberg. Die Ziele der AMSEL: MS-Kranke informieren und ihre Lebenssituation nachhaltig verbessern. Der AMSEL-Landesverband hat rund 7.200 Mitglieder, über 60 AMSEL-Gruppen und 15 Junge Initiativen in ganz Baden-Württemberg. Mehr unter www.amsel.de
Multiple Sklerose (MS) ist die häufigste entzündliche Erkrankung des Zentralnervensystems. Aus bislang noch unbekannter Ursache werden die Schutzhüllen der Nervenbahnen an unterschiedlichen Stellen angegriffen und zerstört, Nervensignale können in der Folge nur noch verzögert oder gar nicht weitergeleitet werden. Die Symptome reichen von Taubheitsgefühlen über Seh-, Koordinations- und Konzentrationsstörungen bis hin zu Lähmungen. Die bislang unheilbare, aber mittlerweile behandelbare Krankheit bricht gehäuft zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr aus.
MS in Zahlen
38.000 MS-Kranke in Baden-Württemberg
3,4 MS-Kranke pro 1.000 Einwohner in Baden-Württemberg
2.000 Neuerkrankungen pro Jahr in Baden-Württemberg
5 – 6 Diagnosen täglich in Baden-Württemberg
280.000 MS-Kranke deutschlandweit
1,2 Mio. MS-Kranke europaweit
2,9 Mio. MS-Kranke weltweit
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70195 Stuttgart
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