Gastvortrag über Katalonien und Baskenland
„Nach einer langen Periode der politischen Gewalt hat sich die Lage im Baskenland mittlerweile nachhaltig entspannt. Demgegenüber rückte im vergangen Jahrzehnt Katalonien im Zuge der Zuspitzung des Konflikts mit dem Zentralstaat ins Rampenlicht der internationalen Berichterstattung. Zwischen den beiden sogenannten ‚historischen Nationalitäten‘ gibt es einige Gemeinsamkeiten, aber auch erhebliche Unterschiede", heißt es im Exposé. Der Vortrag ordnet beide Fälle zunächst grob in den Gesamtkontext der europäischen Minderheitenpolitik ein. Anschließend werden die wichtigsten Merkmale der politischen Entwicklung in beiden Regionen seit dem Ende der Franco-Diktatur und der Wiedererlangung der Autonomie dargestellt. In einem dritten Schritt werden die relevanten aktuellen Konfliktparameter der spanisch-katalanischen und spanisch-baskischen Beziehungen sowie die Rolle Europas in der Konfliktbearbeitung diskutiert. Die Teilnahme an der Vortragsreihe ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Dr. Peter A. Kraus, geboren 1960 in Barcelona, ist ordentlicher Professor für Politikwissenschaft, Leiter des Instituts für Kanada-Studien und Co-Direktor des Jakob-Fugger-Zentrums/Center for Advanced Transnational Studies an der Universität Augsburg sowie regelmäßiger Gastprofessor am Lehrstuhl für Politikwissenschaft der Universität Pompeu Fabra, Barcelona. Seine Forschungsschwerpunkte sind: Ethnische Beziehungen, Staatsbürgerschaft und Einwanderung, vergleichende politische Soziologie und Analyse der politischen Kultur, moderne Demokratien und Demokratietheorie, europäische Politik und europäische Integration. Er promovierte zum Thema „Multinationale Gesellschaft, Staat und Demokratie. Das Modell der Autonomen Gemeinschaften in Spanien“. Kraus ist Mitglied verschiedener Gremien, darunter beratender Sachverständiger des Deutschen Bundestages und Fachgutachter der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Er veröffentlichte unter anderem „Eine kleine Geschichte Kataloniens“ im Suhrkamp Verlag.
Die Vortragsreihe begleitet seit Anfang des Jahres die Sonderausstellung „Grenzgänger. Alltag in einem geteilten Land“. Im Vorfeld des Vortrags am 14. September findet um 17 Uhr eine Führung durch die Ausstellung mit dem Leiter des Museums, Dr. David Skrabania, statt. Nach dem Septembertermin spricht am 19. Oktober Prof. em. Roland Sturm über Nordirland und Schottland und am 10. Dezember Dr. Lutz Schrader in einem abschließenden Vortrag über die aktuelle Zunahme ethnopolitischer Konflikte. Details und weitere Informationen sind auf der Website www.oslm.de zu finden.
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