ODDO BHF German Equities: Über 50 Jahre erfolgreiches Aktienmanagement
FondsSuperMarkt: Der ODDO BHF German Equities zählt im Markt zu den ältesten Fonds für deutsche Aktien. 1974 als FT Frankfurt-Effekten-Fonds aufgelegt – zu einer Zeit, die in einigen Punkten an das heutige Marktumfeld erinnert –, hat der Fonds seither, über alle Herausforderungen hinweg, einen durchschnittlichen Wertzuwachs von jährlich 7,8% erzielt. Welche Schlussfolgerungen ziehen Sie als Manager eines so renommierten Finanzprodukts im Rückblick auf dessen lange Historie?
Christoph Ohme: Der Fonds hat sich in dieser Zeit in unterschiedlichen Märkten bewährt – von den Ölkrisen der 70er Jahre über den Aktienboom der 90er bis hin zu den Finanzmarkt-Turbulenzen ab 2008. In all diesen Jahren haben die verantwortlichen Fondsmanager die aus ihrer Sicht besten deutschen Aktien ausgewählt. Dafür haben sie die Kennzahlen genau analysiert, die Top-Manager getroffen und mit ihnen die Geschäftsstrategien, die Produktpalette und die Unternehmensorganisation intensiv diskutiert. Letztendlich wurden immer attraktive Unternehmen gefunden, die langfristige Ertragsperspektiven eröffnen. Dabei musste das Fondsmanagement das Portfolio immer wieder an neue Trends anpassen und dazulernen – vom PC über das Internet bis hin zu KI. Bei der Investition in Aktien zahlt sich die für uns charakteristische langfristige Ausrichtung aus. Kurzfristige Rücksetzer können durch langfristige Wachstumsphasen ausgeglichen werden. Mit der Länge des Investmenthorizonts sinkt das Verlustrisiko am Aktienmarkt erheblich. Wer seit 1969 sein Kapital in einen breit diversifizierten Aktienindex wie den MSCI World angelegt hat, hat in keiner Periode über 15 Jahren jemals einen nominalen Verlust erlitten. Langfristig orientierte Anleger können von Trends wie der Digitalisierung, der Künstlichen Intelligenz, der innovativen Medizin und der Medizintechnik profitieren, die unserer Meinung nach für die weitere Zukunft bedeutsam sein werden.
FondsSuperMarkt: Wo steht die deutsche Wirtschaft aus Ihrer Perspektive als professioneller Investor heute?
Christoph Ohme: Deutschland war nach der Corona-Krise das Schlusslicht beim Wirtschaftswachstum in Europa. Mit den beiden Investitionspaketen besteht nun endlich die Chance, strukturelle Wachstumshindernisse anzugehen und das große Potenzial unserer innovativen Unternehmen freizusetzen. Das Infrastrukturpaket übertrifft mit einem Volumen von 500 Mrd. Euro sogar den Infrastrukturfonds zur Finanzierung der deutschen Einheit. Damit bietet sich für Investoren die einmalige Chance, vom Neustart der deutschen Wirtschaft zu profitieren. Auch wenn diese Investitionen sich nicht sofort auswirken werden, gehen mittel- bis langfristige Prognosen davon aus, dass sie das BIP-Wachstum ab 2026 je nach Umsetzung um 0,5 % bis 1,4 % steigern können. Für langfristig orientierte Investoren bieten sich hier interessante Renditechancen.
FondsSuperMarkt: Haben die neue Zollpolitik der US-Regierung und die derzeitige Schwäche des US-Dollars zu Veränderungen im Portfolio geführt?
Christoph Ohme: Als stark exportorientierte Volkswirtschaft wird sich Deutschland den negativen Auswirkungen der US-Zollpolitik auf den Welthandel nicht entziehen können. Die Kosten der Zölle könnten das Wachstum im Jahr 2026 reduzieren und die positiven Effekte der Investitionspakete teilweise abschwächen. Besonders die exportstarken Unternehmen z.B. der Automobilbranche werden durch die Zollerhöhungen herausgefordert. Es wird zu beobachten sein, wie Unternehmen mit ihrer Produktionsstruktur darauf reagieren. Ein Fokus sollte auf Unternehmen mit hoher Preissetzungsmacht gelegt werden. Sie könnten erhöhte Zölle zumindest teilweise in ihren Produktpreisen weitergeben. Das Stimulus-Paket Deutschlands sollte dabei einen deutlich stabilisierenden Effekt auf die Gewinnsituation der deutschen Wirtschaft haben, insbesondere im Bereich Rüstung und Infrastruktur. Es ist in dieser komplexen Weltlage nun deshalb gerade von besonderer Wichtigkeit.
FondsSuperMarkt: Der ODDO BHF German Equities investiert in Aktien großer, mittelgroßer und kleinerer Unternehmen. Welche Prozentanteile haben DAX-, MDAX- und SDAX-Unternehmen aktuell am Fondsportfolio?
Christoph Ohme: Per Ende Juli waren 88,8% des Fonds in Aktien mit einer Marktkapitalisierung von über 5 Mrd€ investiert (Large Caps). MidCaps mit einer Marktkapitalisierung von 1 bis 5 Mrd.€ machten 10% des Portfolios aus, SmallCaps mit einer Marktkapitalisierung von weniger als 1 Mrd.€ 1,2%.
FondsSuperMarkt: Welchen Investmentkriterien folgen Sie bei der Aktienauswahl? Würden Sie eher von einem makroökonomisch geprägten Topdown-Ansatz oder von einem einzeltitelorientierten Bottomup-Ansatz sprechen?
Christoph Ohme: Wir möchten ein Portfolio anbieten, das sich auf die Unternehmen konzentriert, von denen wir langfristig überzeugt sind. Diese Positionen werden wir eng begleiten. Unser Ziel ist es, jedes Unternehmen, in das wir investieren, so oft wie möglich, idealerweise einmal pro Quartal zu treffen. Die Strategie des Fonds basiert auf einem fundamentalen Stockpicking-Ansatz, wobei der Schwerpunkt auf qualitativ hochwertigen Unternehmen mit attraktiven Bewertungen liegt. Wir berücksichtigen auch nicht-finanzielle Kriterien wie Corporate Governance sowie soziale und ökologische Aspekte.
FondsSuperMarkt: Blickt man auf den Branchenmix des aktuellen Fondsportfolios, sticht einem das Fehlen der Autoindustrie ins Auge, die in den Medien noch immer als deutsche Schlüsselindustrie gehandelt wird. Wie schätzen Sie die Chancen einer Erholung der traditionell starken deutschen Autobauer ein, deren Aktien seit langem niedrig bewertet sind?
Christoph Ohme: Die deutsche Autoindustrie steht vor vielen Herausforderungen. Einerseits ist die Konkurrenz durch chinesische Elektromobilhersteller sehr intensiv, weshalb die Unternehmen Marktanteile in China verlieren. Zusätzlich belasten die Zölle die Exporte in die USA. In vielen Ländern Europas ist die Nachfrage nach Autos aufgrund des geringen Wachstums und der schwierigen wirtschaftlichen Lage abgekühlt. Vor diesem Hintergrund sind wir im Autosektor untergewichtet. Die Aktien sind aber sehr niedrig bewertet und werden von vielen Investoren geshortet oder untergewichtet. Daher sind Gegenbewegungen möglich, wenn sich die Nachfragesituation etwas erholt.
FondsSuperMarkt: Welche Geschäftsmodelle umfassen die Investitionsgüter- und IT-Branche, die Sie neben Finanztiteln derzeit am höchsten gewichten?
Christoph Ohme: Das sind sehr unterschiedliche Geschäftsmodelle. Ein Beispiel sind Unternehmen, die von Ausgaben zur Digitalisierung in Deutschland profitieren können, etwa im Softwarebereich, im allgemeinen IT-Ausrüstungsbereich oder im Cloudbereich. Im Bereich der Investitionsgüter decken wir ebenfalls verschiedene Themen ab, beispielsweise mit Anlagen für die Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie.
FondsSuperMarkt: Wie passen Rüstungsunternehmen, deren Aktien zuletzt von Plänen der Bundesregierung zur Aufrüstung profitieren konnten, zu Ihrem wirtschaftlichen und nachhaltigen Investmentansatz?
Christoph Ohme: Unternehmen aus dem Bereich der Verteidigungsindustrie sind unter der aktuellen geopolitischen Lage notwendig geworden, um eine Verteidigungsfähigkeit Europas zu garantieren. Das ist ganz klares Ziel der Europäischen Union. Die Verteidigungsausgaben der europäischen Staaten und insbesondere Deutschlands werden aus diesem Grunde massiv erhöht. Wir bilden auch Unternehmen aus diesem Bereich ab.
FondsSuperMarkt: Haben Sie auch in Unternehmen investiert, die von öffentlichen Aufträgen zu Erhalt und Ausbau der Infrastruktur profitieren könnten?
Christoph Ohme: Ja, auch in diesen Bereichen sind wir investiert, dies betrifft z.B. den Transportbereich, den Baubereich, Baumaterialbereich und den Servicebereich.
Fondsdetails: ODDO BHF German Equities DR-EUR
ISIN DE0008478058
WKN 847805
Fondskategorie Deutsche Aktien
Ausgabeaufschlag Max. 5,00 % (FondsSuperMarkt-Rabatt 100%)
Ertragsverwendung Ausschüttend
Laufende Kosten 1,83 % (31.07.2025)
Performance Fee Keine
Auflegung 27.05.1974
Fondsvolumen 902 Mio. EUR (31.07.2025)
Performance (seit Auflegung) 4.543,1% / 7,8 % durchschnittlich pro Jahr (27.05.1974 – 31.07.2025)
Risikoklasse (SRI) 5 von 7
Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein zuverlässiger Indikator für die Wertentwicklung in der Zukunft. Die Märkte könnten sich künftig völlig anders entwickeln.
Über ODDO BHF Asset Management
Mit einem verwalteten Vermögen von 64 Mrd. EUR per 30. Juni 2025 und vier Investmentzentren in Paris, Düsseldorf, Frankfurt und Luxemburg ist ODDO BHF AM einer der führenden Vermögensverwalter in Europa. Das Unternehmen ist Teil der 1849 gegründeten deutsch-französischen Finanzgruppe ODDO BHF. ODDO BHF AM bietet institutionellen Kunden und Vertriebspartnern Lösungen zur Anlage in Aktien, Anleihen und Asset-Allocation-Produkten sowie im Bereich Private Equity und Private Debt.
FondsSuperMarkt ist mit mehr als 24.000 angebotenen Fonds und ETFs und sechs Partnerbanken – darunter comdirect und FNZ Bank – eine der führenden Fondsplattformen im Internet. 18.500 Kunden vertrauen bereits auf das Angebot des unabhängigen Vermittlers von Investmentfonds ohne Ausgabeaufschlag. Dabei richtet sich FondsSuperMarkt an Anleger, die kostenbewusste Selbstentscheider sind und bietet diesen neben einer einzigartigen Zahl von Fonds mit 100 % Rabatt auf den Ausgabeaufschlag u. a. umfangreiche Analysetools zur Fondsauswahl. Zu den dauerhaft günstigen Konditionen zählt neben dem komplett entfallenden Ausgabeaufschlag bei den meisten Fonds beispielsweise ein kostenloses Depot bei der FNZ Bank bereits ab einem Depotvolumen von 1.500 €. FondsSuperMarkt gehört zur Miltenberger Finanzgruppe, die aktuell Kundenvermögen von 933 Millionen € betreut. Weitere Informationen unter www.fonds-super-markt.de. Stand: März 2025
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