
Vorbild für andere: Weltweit erste interprofessionelle Ausbildungsstation auf Bonner Kinderherz-Intensivstation
Dr. Anthea Peters, Leiterin der Kinderherzen-IPSTA am UKB, erklärt: „Die Kinderherzen-IPSTA hat sich in den vergangenen drei Jahren zu einem wichtigen Baustein im Kampf gegen den Pflegenotstand entwickelt. Wir freuen uns, dass das Projekt nun verlängert wird, weil es einen bedeutenden Beitrag zur Nachwuchsförderung und verbesserten Versorgung unserer kleinen Patientinnen und Patienten leistet.“ Jörg Gattenlöhner, Geschäftsführer von Kinderherzen e.V., ergänzt: „Das Projekt zeigt, wie innovative Ansätze die Qualität der Versorgung von Herzkindern verbessern und dem Fachkräftemangel entgegenwirken können. Es ist ein Leuchtturmprojekt, an dem sich andere Kliniken orientieren können.“
Die interprofessionelle Ausbildung als bewährtes Konzept bietet zahlreiche Vorteile: verbessertes Verständnis zwischen verschiedenen Berufsgruppen, bessere Kommunikation sowie eine abgestimmte, gemeinsame Arbeitsweise. Teamwork im Klinikalltag ist die Grundlage für eine sichere und ganzheitliche Patientenversorgung. „Herzkranke Kinder sind eine besonders vulnerable Gruppe, ihre Eltern oft unter großem psychischem Stress. Darum ist es gerade auf einer Kinderherz-Intensivstation wichtig, dass jeder Handgriff sitzt, jede Maßnahme von allen Beteiligten verstanden wird und der Betreuungsschlüssel sehr gut ist", so Gattenlöhner weiter. Die Erfahrung zeigt, dass die herzkrank geborenen Kinder und ihre Familien von der engen Zusammenarbeit der verschiedenen Berufsgruppen deutlich profitieren, unter anderem da mehr Zeit für individuelle Betreuung bleibt.
Besondere Schwerpunkte der Kinderherzen-IPSTA am UKB sind die Bereiche Lernreflexion und Notfallmanagement. Da die Komplexität der Krankheitsbilder hoch ist, kommt der Patientensicherheit eine außerordentlich hohe Bedeutung zu. So steht direkt zu Beginn des fünfwöchigen Durchlaufs für die IPSTA-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer das Thema Patientensicherheit auf dem Stundenplan, inklusive Simulationstraining und Notfallmanagement.
Seit dem Start vor drei Jahren haben mehr als 27 Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Kinderherzen-IPSTA durchlaufen, darunter Pflegefachkräfte und Medizinstudierende aus Bonn und von anderen Kliniken. Über 50 Prozent der Pflege-Azubis haben nach den fünf Wochen auf der Intensivstation angegeben, dauerhaft in der Kinderkardiologie arbeiten zu wollen. „Die Ergebnisse sind überragend und die Kinderherzen-IPSTA aus dem klinischen Alltag des Zentrums für Kinderheilkunde am UKB nicht mehr wegzudenken“, so die Leiterin des Projekts. „Entsprechend groß ist unsere Freude, dass der Verein Kinderherzen die IPSTA für weitere drei Jahre finanziert“
Als erste Kinderklinik in Nordrhein-Westfalen hat die Uniklinik Bonn vor fünf Jahren damit begonnen IPSTAs einzurichten. Aktuell werden sie auf den beiden kinderkardiologischen Stationen sowie auf der Kinderherz-Intensivstation angeboten. Bundesweit gibt es aktuell 31 IPSTAs.
Kinderherzen e.V.
Seit mehr als 35 Jahren setzt der Kinderherzen e.V. sich für Kinder und Erwachsene mit angeborenem Herzfehler ein. Vereinsziel: ein gesundes, unbeschwertes Leben für jedes herzkrank geborene Kind. Auf sechs starken Säulen fußt die Hilfe der Organisation: Sie fördert Forschung, investiert in Aus- und Weiterbildung, finanziert Therapien, klärt auf, stattet Herzzentren mit modernster Technik aus und ermöglicht lebensrettende Operationen in medizinischen Notstandsgebieten. Die Arbeit des Kinderherzen e.V. wird zu 100 Prozent durch Spenden finanziert. Helfen Sie mit – damit kleine Herzen groß werden!
Universitätsklinikum Bonn
Als eines der leistungsstärksten Universitätsklinika Deutschlands verbindet das UKB Höchstleistungen in Medizin und Forschung mit exzellenter Lehre. Jährlich werden am UKB über eine halbe Million Patienten ambulant und stationär versorgt. Hier studieren rund 3.500 Menschen Medizin und Zahnmedizin, zudem werden jährlich über 600 Personen in Gesundheitsberufen ausgebildet. Mit rund 9.900 Beschäftigten ist das UKB der drittgrößte Arbeitgeber in der Region Bonn/Rhein-Sieg. In der Focus-Klinikliste belegt das UKB Platz 1 unter den Universitätsklinika in NRW und weist unter den Universitätsklinika bundesweit den zweithöchsten Case-Mix-Index (Fallschweregrad) auf. 2024 konnte das UKB knapp 100 Mio. € an Drittmitteln für Forschung, Entwicklung und Lehre einwerben. Das F.A.Z.-Institut zeichnete das UKB im vierten Jahr in Folge als „Deutschlands Ausbildungs-Champion“ und „Deutschlands begehrtesten Arbeitgeber“ aus. Aktuelle Zahlen finden Sie im Geschäftsbericht unter: geschaeftsbericht.ukbonn.de
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