Finanzen / Bilanzen

I-AM Vision Microfinance Local Currency Fund: Der soziale Rentenfonds

Die Vergabe von Kleinstkrediten an private Personen in Schwellenländern dient nicht nur der wirtschaftlichen Entwicklung dieser Länder. Anlegern hierzulande bietet sie eine interessante Möglichkeit zur Diversifikation ihrer Kapitalanlage. Der I-AM Vision Microfinance Local Currency Fund profitiert neben einer geringen Marktkorrelation von der Verwendung lokaler Währungen und deren Verhältnis zur Fondswährung US-Dollar. Christoph Eckart, Senior Fund Manager und Head of Desk bei der Wiener Impact Asset Management, erklärt im Interview die Funktionsweise des von ihm gemanagten Mikrofinanzfonds.

FondsSuperMarkt: Bitte skizzieren Sie zu Beginn die Investmentidee des I-AM Vision Microfinance Local Currency Fund.

Christoph Eckart: Die beiden I-AM Vision Microfinance Fonds der Impact Erste Asset Management zielen auf Kapitalwachstum durch ein weltweites Engagement in der Mikrofinanz- bzw. Impactbranche ab und versuchen eine nachhaltige Bereitstellung von Finanzdienstleistungen für arbeitende Bevölkerungsschichten in Frontier- und Entwicklungsmärkten zu fördern. Oft ist die generelle Finanzierungswährung in der Mikrofinanzbranche der US-Dollar, der I-AM Vision Microfinance Local Currency Fund jedoch refinanziert die Gegenparteien in ihren jeweiligen Lokalwährung. Diese Investmentidee entstand zur Fondslancierung im Jahr 2010 und ist nach wie vor innovativ, nachdem die Finanzinstitute Investitionen in ihrer Bilanzierungswährung bevorzugen und Investoren eine Allokation in Währungen ermöglicht wird, welche für traditionelle Anleiheninvestoren schwer bzw. nicht möglich ist. 

FondsSuperMarkt: Der Fonds selbst vergibt keine Darlehen an Selbständige oder Verbraucher. In welche Finanzinstrumente investiert er konkret?

Christoph Eckart: Der Fonds investiert in sorgfältig ausgewählte Finanzinstitute bzw. Mikrofinanzinstitute, welche Finanzdienstleistungen wie beispielsweise Mikro- oder Grüne Kredite, Versicherungen, Spareinlagen etc. an finanziell schlechter gestellte, aber ökonomisch aktive Menschen vergeben, die oft von herkömmlichen Finanzdienstleistungen ausgeschlossen sind. Ziel ist es, eine eigenständige Verbesserung der Lebenssituation dieser Kundinnen und Kunden zu unterstützen und eine stabile Rendite für Investoren zu ermöglichen.

FondsSuperMarkt: Nach welchen Kriterien wählen Sie die Portfoliotitel aus? Würden Sie Ihren Investmentansatz eher als Bottomup- oder als Topdown-Ansatz einordnen?

Christoph Eckart: Die Analyse des Kreditrisikos der Finanzinstitute erfolgt nach einem klassischen Bottom-up-Ansatz, in welchem gemäß finanzwirtschaftlichen Kennzahlen die Peer Group in dem jeweiligen Markt verglichen wird. Die Einschätzung des Länderrisikos wird durch makroökonomische Analysen vorgenommen und kann deshalb als Topdown-Ansatz klassifiziert werden, wobei auch Länder- bzw. Regionencharakteristika des spezifischen Mikro- bzw. SME-Segments nicht fehlen dürfen.

FondsSuperMarkt: Bitte geben Sie uns einen Überblick über Länder, Regionen und Branchen, in denen der Fonds aktuell investiert ist.

Christoph Eckart: Derzeit führt eine zentralasiatische Währung, nämlich der Tadschikistan Somoni, das Ranking der Währungsallokation an – eine Währung, welche wohl in nicht vielen Portfolios von Investorinnen und Investoren zu finden ist.

Aber auch lateinamerikanische, wenig geläufige Währungen wie der Paraguay Guarani oder der Guatemala Quezal sind im Portfolio des I-AM Vision Microfinance Local Currency Fonds vertreten.

FondsSuperMarkt: Wie werden im I-AM Vision Microfinance Local Currency Fund die Währungen gemanagt?

Christoph Eckart: Die erwähnten makroökonomischen Daten sind natürlich nicht nur für die Länder-, aber auch für die Währungsselektion von großer Bedeutung. Referenzzinsen, US-Dollar-Zyklus oder der öffentliche Verschuldungsgrad der Volkswirtschaften sind wichtige Indikatoren. Übrigens sind die Verschuldungsquoten der investierten Frontiermärkte unter jener Quote der USA bzw. des US-Dollars. Wenn Investorinnen durch die Überschuldungquote der USA beunruhigt sind, ist eine Allokation in diese Anlageklasse der Frontier bzw. Emerging Markets unter Umständen eine Möglichkeit, ein Portfolio gegen eine Dollarschwäche zu diversifizieren.

FondsSuperMarkt: Wie erklärt sich die für eine Anlage in Emerging und Frontier Markets niedrige Risikoklasse des Fonds (SRI 2)? Für wen eignet sich der Fonds?

Christoph Eckart: Durch eine breite Streuung in bis zu 30 Währungen kann die Volatilität im Fonds gesenkt werden. Mikro- und KMU-Finanzierungen haben zusätzlich hohe Rückzahlungsquoten. 

FondsSuperMarkt: Wie hoch ist die durchschnittliche Investitionsquote des Fonds, und wie stark bewegt sich diese im Zeitverlauf? Betreiben Sie ein übergeordnetes Risiko-Management (beispielsweise durch Put-Optionen)?

Christoph Eckart: Die Investitionsquote variiert auch mit der Investorinnen- und Investorennachfrage, nachdem bei einer Zeichnung des Fonds nicht sofort im Zielmarkt investiert werden kann – es muss nach einer passenden Investitionsmöglichkeit gesucht werden. Dieser Prozess kann unter Umständen auch einige Wochen in Anspruch nehmen. Die breite Diversifikation über Länder, Währungen und Finanzinstitute ist ein bedeutender Teil des Risikomanagements, es werden keine Put-Optionen eingesetzt.

FondsSuperMarkt: Der I-AM Vision Microfinance Local Currency Fund erzielte im Schnitt der letzten 10 Jahre mit knapp drei Prozent eine deutlich höhere Rendite als andere Mikrofinanzfonds (auch als der USD-basierte Schwesterfonds I-AM Vision Microfinance Fund). Auch die Volatilität des Fonds ist entsprechend höher. Woran liegt das?

Christoph Eckart: Die Volatilität des I-AM Vision Microfinance Local Currency Fund beträgt rund 4%, die Kennzahl für traditionelle Mikrofinanzfonds in der Regel unter 2% oder noch darunter. Es wird somit mit einer der geringstvolatilen Anlageklassen ein Vergleich gezogen. Im Vergleich zum weiteren Universum der Anlageklassen bzw. zu Emerging Market Fonds ist die Volatilität doch relativ gering bzw. attraktiv.

FondsSuperMarkt: Welche Managementressourcen stehen hinter dem I-AM Vision Microfinance Local Currency Fund?

Christoph Eckart: Der Fonds wird von Impact Erste Asset Management als Portfolio Manager verwaltet und von Axxion in Luxemburg als AIF Manager betreut. Hinter der Impact Erste Asset Management steht seit 2024 die Erste Bank Group mit Sitz in Wien, und somit steht eine breite finanzwirtschaftliche Expertise zur Verfügung. 

FondsSuperMarkt: Wie fällt Ihr Marktausblick für die kommenden Monate aus? Welche geopolitischen und makroökonomischen Chancen und Risiken sind aus Ihrer Sicht besonders zu beachten?

Christoph Eckart: Die ersten drei Quartale des Jahres 2025 zeigten eine starke Performance lokaler Währungen aus Schwellen- und Frontier-Märkten gegenüber dem US-Dollar. Da sich die US-Notenbank möglicherweise in einem Zinssenkungszyklus befindet, könnte sich der Trend eines schwächeren US-Dollars fortsetzen. Allerdings bringen geopolitische Spannungen, fiskalpolitische Unsicherheit und insgesamt hohe Bewertungen der Anlageklassen oft eine erhöhte Volatilität mit sich, und die Nachfrage nach Safe Haven Assets steigt – wobei der US-Dollar empirisch stets eine zentrale Rolle spielt. In diesem Umfeld hilft ein attraktiver Kupon im Portfolio, welchen Lokalwährungsinvestitionen durchaus noch bieten, um kurzfristige Schwankungen auszugleichen. Generell bieten Währungen aus Schwellen- und Frontier-Märkten weiterhin Diversifikationspotenzial in Kombination mit attraktiven Renditen oder Kupons. Die relativ niedrige öffentliche und private Verschuldung mehrerer Schwellenländer, die junge Demografie und die natürlichen Ressourcen, welche für zukünftige wirtschaftliche Schlüsselveränderungen wie beispielsweise die Energiewende von Bedeutung sind, sollten den Markt der Entwicklungsländer mittel- bis langfristig unterstützen.

Fondsdetails: I-AM Vision Microfinance Local Currency Fund R-EUR (A)

ISIN LU0591909972
WKN A1H7MK
Fondskategorie Mikrofinanzfonds (AIF, SICAV)
Ausgabeaufschlag 3,00 % (FondsSuperMarkt-Rabatt 100%)
Ertragsverwendung Ausschüttend
Laufende Kosten (ohne Transaktionskosten) 2,65 % (07.02.2025)
Performance Fee Keine
Auflegung 25.07.2011
Fondsvolumen 32,18 Mio. EUR (per 31.10.2025)
Performance (seit Auflage) 28,90 % kum. (per 31.10.2025)
Risikoklasse (SRI) 2 von 7

Über Impact Erste Asset Management (I-AM)

Die Impact Asset Management zählt zu den führenden nachhaltigen Asset Management Gesellschaften im deutschsprachigen Raum, die auf Auswahl, Analyse und Management von ESG- und Impact-Strategien spezialisiert sind. Das I-AM Team besteht aus 28 Mitarbeiter:innen. Die Anlagepolitik verfolgt das Ziel, durch die Investmentstrategie in ESG-konforme Wertpapiere, Impact Investment via Mikrofinanz und einem verantwortungsvollen Investmentansatz zum Erreichen der UN Sustainable Development Goals beizutragen. Das Anlageziel besteht darin, als „Triple-Bottom-Line“ Asset Manager soziale, ökologische und finanzielle Erträge zu generieren. Kooperationen ergänzen die Anlageprozesse und fördern den Wissensaustausch auf internationaler Ebene.

Ziel der Produkte von Impact Asset Management ist ein kontinuierlicher Vermögenszuwachs bei größtmöglicher Risikostreuung und Sicherheit. In guten Marktphasen liegt der Fokus auf Performance-Optimierung. Der Geschäftsfokus liegt auf institutionellen Kunden und vermögenden Privatkunden. Impact Asset Management verfolgt das Ziel, in den nächsten Jahren ihre Kundenbasis in enger Zusammenarbeit mit Banken, Plattformen und Vertriebspartnern zu vergrößern und in neue Märkte zu expandieren. Seit Dezember 2024 ist die Impact Asset Management GmbH Teil der Erste Asset Management GmbH.

Über FondsSuperMarkt

FondsSuperMarkt als Kernmarke der INFOS AG ist mit mehr als 24.000 angebotenen Fonds und ETFs und sechs Partnerbanken – darunter comdirect und FNZ Bank – eine der führenden Fondsplattformen im Internet. Deutlich über 19.000 Kunden vertrauen bereits auf das Angebot des unabhängigen Vermittlers von Investmentfonds ohne Ausgabeaufschlag. Dabei richtet sich FondsSuperMarkt an Anleger, die kostenbewusste Selbstentscheider sind und bietet diesen neben einer einzigartigen Zahl von Fonds mit 100 % Rabatt auf den Ausgabeaufschlag u. a. umfangreiche Analysetools zur Fondsauswahl. Zu den dauerhaft günstigen Konditionen zählt neben dem komplett entfallenden Ausgabeaufschlag bei den meisten Fonds beispielsweise ein kostenloses Depot bei der FNZ Bank bereits ab einem Depotvolumen von 1.500 €. FondsSuperMarkt gehört zur Miltenberger Finanzgruppe, die aktuell Kundenvermögen von 1.030 Millionen € betreut. Weitere Informationen unter www.fonds-super-markt.de. Stand: September 2025

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