• Energie- / Umwelttechnik

    Tönnies versucht neues Werksvertragsverbot durch Gründung zahlreicher Firmen zu umgehen – AbL fordert Konsequenzen

    Gestern hat das Bundeskabinett dem Entwurf des Bundesministers für Arbeit und Soziales Hubertus Heil eines Arbeitsschutzkontrollgesetz zugestimmt, welches  nun noch den Bundestag und Bundesrat durchlaufen muss. Zentraler Bestandteil des Entwurfes ist das Verbot von Fremdpersonal (Werkvertrags- sowie Leiharbeitnehmerinnen und -arbeitnehmern) im Kerngeschäft der Fleischwirtschaft, der Schlachtung, der Zerlegung und der Fleischverarbeitung ab dem 1. Januar 2021. Ausgenommen von dem Verbot sind Unternehmen des Fleischerhandwerks mit weniger als 50 Beschäftigten. Recherchen zeigen, dass Tönnies mit Sitz Rheda-Wiedenbrück nun offensichtlich versucht hat, diese neue Ausnahmeregelung des Gesetzesentwurfs für sich zu nutzen. So hat das Unternehmen am 06.07.2020 elf neue Unternehmen mit den Firmenbezeichnungen „Tönnies-Production I GmbH“ bis „Tönnies-Production XI“ gegründet, welche am…

  • Energie- / Umwelttechnik

    AbL: Gentechnikfreiheit sichert wirtschaftliche Vorteile

    Zum Jahrestag des zweijährigen Urteils des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) zu den neuen Gentechnik-Verfahren erklärt Annemarie Volling, Gentechnik-Expertin der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) e.V.: „Das EuGH-Urteil vom 25. Juli 2018 hat klargestellt, dass neue Gentechnik-Verfahren als Gentechnik einzustufen und zu regulieren sind. Damit hat es Rechtsklarheit für alle Wirtschaftsbeteiligten geschaffen. Die EU und die Bundesregierung müssen das EuGH-Urteil endlich ernst nehmen und die gentechnikfreie Landwirtschaft und Lebensmittelerzeugung sicherstellen. In Europa werden aktuell bis auf einige Regionen in Spanien keine Gentechnik-Pflanzen angebaut. Das ist ein großer wirtschaftlicher Vorteil für europäische Bäuerinnen und Bauern, weil sie das anbauen und vermarkten können, was Verbraucher*innen mehrheitlich wollen – und was der europäische, asiatische und zunehmend…

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    AbL zur Wiederaufnahme der Schlachtung und Zerlegung bei Tönnies

    „Bei vielen schweinehaltenden Betrieben liegen seit einigen Wochen berechtigterweise die Nerven blank“, so Martin Schulz, Bundesvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft e.V. (AbL) und Neuland-Schweinehalter in Niedersachsen. Schulz weiter: „Aufgrund der stillgelegten Schlachthöfe wegen der Corona-Infektionen, insbesondere beim Unternehmen Tönnies in Rheda-Wiedenbrück, konnten viele Tiere nicht geschlachtet werden. Das bedeutet, die Tiere werden zu schwer, eine vernünftige Tierhaltung wird schwierig und es gibt einen Stau in den Ställen. Hinzu kommen stark fallende Erzeugerpreise von aktuell 1,47,-Euro/Kilo Schlachtgewicht, die eine wirtschaftliche Schweinehaltung unmöglich machen und bäuerliche Existenzen gefährden. Wenn jetzt Bauernproteste vor Tönnies stattfinden, die die vollständige Wiederinbetriebnahme des Schlachthofes fordern, so ist dies aus der betrieblichen Situation einzelner Betroffener nachvollziehbar. Wir…

  • Energie- / Umwelttechnik

    Treffen der EU Agrarminister: AbL fordert Entlohnung von Umweltleistungen und macht konkrete Vorschläge

    Erstmalig treffen sich die Ministerinnen und Minister der europäischen Union am kommenden Montag (20. Juli) unter dem, im Zuge der EU Ratspräsidentschaft übernommenen, deutschen Vorsitz. Hauptthema des Treffens ist die sogenannte „Grüne Architektur“ der künftigen europäischen Agrarpolitik (GAP) nach 2022. Die „Grüne Architektur“ beschreibt die Instrumente der GAP, welche einen konkreten Nutzen für Natur-, Klima- und Tierschutz erbringen sollen. Die bereits 2018 von der europäischen Kommission (KOM) vorgelegten Vorschläge der kommenden Förderperiode der GAP bieten den Mitgliedsstaaten der EU innerhalb der „Grünen Architektur“ dabei erstmalig die Möglichkeit durch die sogenannten Eco-Schemes (Öko-Regelungen), die bislang weitestgehend pauschal gezahlten Flächenprämien der 1. Säule durch ein Anreizsystem zu ersetzen, das einen konkreten Nutzen…

  • Energie- / Umwelttechnik

    AbL fordert: Tierwohl und wirtschaftliche Perspektiven für bäuerliche Betriebe verbinden

    . Martin Schulz, Neuland-Schweinehalter und Bundesvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) e.V. kommentiert: „Wir Bäuerinnen und Bauern sind es leid, Spielbälle zwischen parteipolitischen Eitelkeiten, gesellschaftlichen Ansprüchen und wirtschaftlichen Realitäten zu sein. Was wir brauchen, sind klare langfristige Rahmenbedingungen, die in der Praxis auch umsetzbar sind. Der berechtige Wunsch der Gesellschaft nach mehr Tierwohl muss mit einer wirtschaftlichen Perspektive für unsere Höfe verbunden werden. Der heutige Beschluss des Bundesrates zur Abschaffung des Kastenstandes im Deckzentrum der Sauenhaltung und die damit verbundene Umstellung auf Gruppenhaltung sowie die anstehende Entschließung des Deutschen Bundestages zur Umsetzung der Empfehlungen, der sogenannten Borchert-Kommission, sorgen hier für mehr Klarheit. Klar ist aber auch, dass die Abschaffung des…

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    AbL: Verantwortung übernehmen heisst Gentechnik regulieren

    . AbL-Kommentar zum heutigen Statement[1] der Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner zur neuen Gentechnik Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) ruft Bundeslandwirtschafts­minis­terin Klöckner auf, umfassende Verantwortung für die Lebensmittelerzeugung in Deutschland zu übernehmen. Die AbL fordert deshalb die Ministerin auf, die Risikotechnologie Gentechnik zu regulieren. Annemarie Volling, Gentechnik-Expertin der AbL kommentiert: „Neue Gentechnik-Verfahren wie CRISPR & Co sind Gentechnik, das sagen Wissenschaftler*innen und auch der Europäische Gerichtshof in Luxemburg. Deshalb sollte das Bundeslandwirtschaftsministerium sie auch klar als Gentechnik bezeichnen, statt verwirrende Bezeichnungen zu nutzen. Die neuen Gentechnik-Verfahren sind neu, es gibt keine Erfahrungen, was der weitreichende Eingriff ins Genom tatsächlich bei den Gentechnik-Pflanzen oder Tieren bewirkt oder gar welche Langzeitwirkungen es auf die…

  • Energie- / Umwelttechnik

    Statement zum Umgang mit Daten über den Artenverlust in Agrarlandschaften

    Aus aktuellem Anlass mahnt der AbL-Vorsitzende Martin Schulz, zu Sachlichkeit und einem konstruktiven Ringen um die besten Lösungen zurückzukehren: „Solange es Landwirtschaft gibt, verändert sie die Umwelt und die Artenvielfalt vor Ort. Dabei ist über Jahrhunderte bei uns ein großer Reichtum auch an wildlebenden Pflanzen- und Tierarten entstanden, auf den wir Bauern und Bäuerinnen stolz sein können. Genauso müssen wir aber anerkennen, dass wir in den letzten Jahrzehnten in vielen Landschaften einen erheblichen Rückgang an Arten erleben. Das wissen wir. Wir sollten nicht versuchen, das öffentlich zu leugnen, nur weil Verbände oder Ministerien darauf hinweisen und agrarpolitische Konsequenzen einfordern. Die biologische Vielfalt zu erhalten ist auch in unserem eigenen Interesse.…

  • Energie- / Umwelttechnik

    Agrarpolitik muss Klima und Arten schützen!

    Anlässlich des Sondertreffens zur EU-Agrarpolitik demonstrieren heute Bäuerinnen und Bauern der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) zusammen mit Aktivistinnen und Aktivisten von Greenpeace vor dem Landwirtschaftsministerium BMEL.  “Agrarpolitik muss Klima und Arten schützen!” lautet die Forderung auf einem sechs Meter langen Banner, das zwischen Traktoren gespannt ist. Thema der Sonderkonferenz von Landwirtschaftsministerin von Julia Klöckner (CDU) ist die Weiterentwicklung der Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik (GAP) und des Green Deal. Teilnehmen werden neben der deutschen Agrar- und Umweltministerkonferenz auch die EU-Kommissare Janusz Wojciechowski (Agrar) und Virginijus Sinkevicius (Umwelt). AbL und Greenpeace fordern eine soziale, ökologische und tiergerechte Ausrichtung der Landwirtschaft. “Eine neue Agrarpolitik muss artgerecht und umweltschonend arbeitende Betriebe gezielt entlohnen und bei…

  • Energie- / Umwelttechnik

    Von der Leyens Ruf nach neuer Agrarpolitik

    Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) ruft EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf, es nicht bei den Strategien „Farm to Fork“ und EU-Biodiversitäts-strategie zu belassen. Um die Praxis auf den Höfen, in der Ernährungswirtschaft, im Lebensmittelhandel und an den Mittagstischen fair, gesundheits- und umweltfreundlich auszurichten, brauche es einen Neustart in den Verhandlungen zur EU-Agrarpolitik. „Gut ist, dass Frau von der Leyen ihre Amtszeit an echten Fortschritten messen lassen will, die wir für Klimaschutz, Gesundheit, Artenschutz und fairen Umgang des Handels und der Ernährungswirtschaft mit Bäuerinnen und Bauern wie auch mit Verbraucherinnen und Verbrauchern dringend brauchen“, kommentiert die AbL-Vorsitzende Elisabeth Fresen. „Der Realitätscheck dafür läuft aber gerade, und er läuft nicht gut.…

  • Verbraucher & Recht

    Ganz wichtiger Etappensieg gegen Patentierung von Pflanzen und Tieren

    Die Große Beschwerdekammer des Europäischen Patentamtes in München hat am 14.05.2020 entschieden, dass Pflanzen und Tiere aus „im Wesentlichen biologischen“ Züchtungsverfahren nicht patentierbar sind. Georg Janßen, Bundesgeschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), Mitglied im Bündnis „Keine Patente auf Saatgut!“ kommentiert: „Was für eine erfreuliche Entscheidung und was für ein wichtiger Etappensieg für Bäuerinnen und Bauern, Gärtner*innen, Züchter*innen und Verbraucher*innen. Seit 28 Jahren kämpfen wir gemeinsam gegen Patente auf Leben und der vielfache Protest gegen die unsägliche Patentierungspraxis des Europäischen Patentamtes in München zeigt endlich Wirkung. Wir stehen gerade auch in der Landwirtschaft vor großen Herausforderungen, um zum Beispiel auf die Klimaveränderungen reagieren zu können. Dazu brauchen wir eine große Vielfalt…