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UNESCO-Welterbekomitee stärkt Waldschutz in Europa und weltweit
Mit der Anerkennung von fünf neuen Weltnaturerbestätten weltweit hat das UNESCO-Welterbekomitee den Schutz der Wälder und ihrer biologischen Vielfalt deutlich gestärkt. Die 44. Sitzung des Komitees läuft noch bis 31. Juli. Für Europa bedeutend ist die Anerkennung der Erweiterung des Naturerbes „Alte Buchenwälder und Buchenurwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas“ um weitere 15 Teilgebiete in Frankreich, der Schweiz, Polen, Tschechien, Bosnien-Herzegovina und Nordmazedonien. Darunter sind auch große Gebiete im Bieszczady-Nationalpark in den polnischen Karpaten. Zu den neuen Welterbestätten zählen auch die kolchischen Regenwälder und Feuchtgebiete in Georgien, einem Biodiversitätshotspot im Kaukasus. Die Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz, Prof. Dr. Beate Jessel, begrüßte die Entscheidungen: „Die Regenwälder und Feuchtgebiete in…
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Bund fördert naturnahe Grünflächen in Städten
Das Bundesumweltministerium weitet seine Förderung für mehr Natur- und Grünflächen in Städten aus. Stadtnatur ist mehr als grünes Schmuckwerk, Entsprechende Flächen und Anlagen bieten mehr Lebensqualität, Gesundheit und Erholung. Gleichzeitig bieten sie vielen Arten Lebensräume, unter anderem bedrohten Insekten und Vögeln. Die Bundesregierung hat deshalb bereits den Masterplan Stadtnatur, ein Maßnahmenprogramm für mehr Grün in den Städten, verabschiedet. Mit einem neuen Förderschwerpunkt Stadtnatur im Bundesprogramm Biologische Vielfalt setzt das Bundesumweltministerium jetzt eine zentrale Maßnahme um und fördert innovative Ansätze für mehr biologische Vielfalt in Städten und Gemeinden. Die geförderten Projekte sollen über ihre Region hinaus Wirkung entfalten und weitere Akteure für mehr Natur im urbanen Raum motivieren. Bundesumweltministerin Svenja Schulze:…
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BfN-Handbuch setzt Standards für die Umsetzung der FFH-Richtlinie in Deutschland
Welche EU-weit geschützten Lebensraumtypen kommen in Deutschland vor? Woran kann man sie erkennen und was zeichnet sie aus? Wie reagieren sie auf die Folgen des Klimawandels, die Ausbreitung nicht heimischer Pflanzenarten und zunehmende Stickstoffanreicherung? Welche Maßnahmen sollten zur Erhaltung und zur Pflege getroffen werden? Antworten auf diese und weitere Fragen gibt das BfN-Handbuch zur Umsetzung der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie in Deutschland, dessen umfassend überarbeiteten ersten Band das Bundesamt für Naturschutz (BfN) jetzt veröffentlicht hat. Die Europäische Union hat mit der FFH-Richtlinie und der Vogelschutzrichtlinie das Schutzgebietssystem Natura 2000 begründet, das in Deutschland etwa 16 Prozent der Landesfläche einnimmt und auf dieser die biologische Vielfalt der Arten und Lebensräume dauerhaft sichern und entwickeln…
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Aktuelle Daten zur natürlichen Waldentwicklung in Deutschland
Das Ziel der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt (NBS), bis 2020 fünf Prozent der Waldfläche Deutschlands der natürlichen Waldentwicklung (NWE) zu überlassen, ist trotz eines deutlichen Anstiegs noch nicht erreicht. Dies zeigt eine aktuelle Bilanz der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt (NW-FVA), die im Rahmen eines vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesumweltministeriums geförderten Forschungs- und Entwicklungsvorhabens erstellt wurde. Demnach kann sich der Wald in Deutschland zum Ende des Jahres 2020 auf rund 355.000 Hektar dauerhaft ohne direkte menschliche Eingriffe entwickeln. „Das entspricht einem Anteil von 3,1 Prozent der Waldfläche in Deutschland und liegt damit noch deutlich unter dem in der Nationalen Strategie für die Biologische Vielfalt für das Jahr 2020…
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Auch bei Online-Bestellungen Bestimmungen zum Artenschutz be-achten
Vorsicht bei Internetbestellungen aus Nicht-EU-Ländern Die deutschen Zollämter haben im Jahr 2020 in knapp 1.300 Fällen geschützte Tiere, Pflanzen oder daraus hergestellte Erzeugnisse oder Teile beschlagnahmt. Dies ergibt eine aktuelle Auswertung der Beschlagnahmen, die an das Bundesamt für Naturschutz (BfN) gemeldet wurden. Im Reiseverkehr zeigen sich deutliche Auswirkungen der Pandemie: Nachdem von Januar bis März 2020 noch fast 100 Beschlagnahmen gemeldet wurden, waren es in den übrigen drei Quartalen des Jahres nur noch etwas mehr als 30. Dieser rückläufige Trend setzt sich 2021 fort: Bis Mitte Juni wurden erst knapp 40 Beschlagnahmen im Reiseverkehr erfasst. Die dabei am häufigsten beschlagnahmten Produkte waren in beiden Jahren Bruchstücke von Steinkorallen, Waren aus…
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Die Quappe kehrt zurück
Quappe oder Trüsche, Ruppe, Aalrutte oder Quappaal ‒ der einzige dorschartige Knochenfisch heimischer Fließgewässer hat viele Namen. Doch egal, wie er regional genannt wird, seine Bestände sind in mehreren Bundesländern gefährdet, in Nordrhein-Westfalen ist die Art sogar vom Aussterben bedroht. Aus diesem Grund hat die Wasserlauf-Stiftung für Gewässerschutz & Wanderfische NRW e.V. das Projekt „Die Quappe im Rheingebiet – ein verborgener Fisch kehrt in Fluss und Stillwasser zurück“ gestartet. Mit dem Vorhaben im Bundesprogramm Biologische Vielfalt soll ein Erhaltungsprogramm für die Quappe erarbeitet werden, an dem alle vier Bundesländer am deutschen Abschnitt des Rheins beteiligt sind. Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) fördert das Projekt bis Dezember 2027 mit rund 877.000…
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Erfurt und Hannover auf dem Weg zu mehr biologischer Vielfalt
Mehr Natur in die Stadt bringen – das ist in zwei Verbundprojekten im Bundesprogramm Biologische Vielfalt gelungen. Die Ergebnisse besichtigt die Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz (BfN), Prof. Dr. Beate Jessel, am 8. Juli in Erfurt und am 9. Juli in Hannover, gemeinsam mit allen Projektbeteiligten. In beiden Projekten sind zahlreiche weitere Städte involviert: So haben im Rahmen von „Treffpunkt Vielfalt – PikoParks“ insgesamt fünf Städte in Mietwohnquartieren kleine, naturnah gestaltete Parkanlagen, sogenannte „PikoParks“, geschaffen. Im Verbundprojekt „Städte wagen Wildnis“ in Dessau-Roßlau, in Frankfurt a. M. und in Hannover sind auf einstigen städtischen Brachen inzwischen artenreiche Wildnisflächen entstanden, die den Menschen vor Ort ganz neue Möglichen für das Erleben von…
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Drei Leuchtturmprojekte für mehr Insektenvielfalt in der Agrarlandschaft
Die biologische Vielfalt in der Agrarlandschaft stärken – das ist das Ziel von drei Modellprojekten im Bundesprogramm Biologische Vielfalt in Thüringen, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen. Vom 7. bis 9. Juli 2021 besucht Prof. Dr. Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz (BfN), alle drei Vorhaben, um sich über den aktuellen Stand und erste Projekterfolge zu informieren. Die Vorhaben „VIA Natura 2000“, „Etablierung eines Mischfruchtanbaus von Erbsen und Leindotter“ und „FINKA – Förderung der Biodiversität von Insekten im Ackerbau“ verfolgen unterschiedliche Lösungsansätze für das gemeinsame Ziel einer insektenfreundlichen, naturverträglichen Landwirtschaft. „So unterschiedlich die drei Vorhaben auch sind, sie alle setzen auf Kooperation und Vernetzung, um die biologische Vielfalt in der Agrarlandschaft zu…
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Menschen und Biotope am Grünen Band verbinden
Das neue Naturschutzgroßprojekt „Thüringer Kuppenrhön“ soll die Natur an der ehemaligen innerdeutschen Grenze zwischen Thüringen und Hessen dem sogenannten „Grünen Band“ schützen, und darüber hinaus den Menschen als Erholungs- und Erinnerungsort dienen. Heute findet in Frankenheim die Auftaktveranstaltung statt. Das Vorhaben erstreckt sich über einen 112 Kilometer langen Abschnitt des Grünen Bandes. Der Bund fördert das Projekt in der zunächst dreijährigen Planungsphase mit rund 725.000 Euro. Für die anschließende Umsetzungsphase sind mehrere Millionen Euro vorgesehen. Das Bundesumweltministerium beteiligt sich mit 75 Prozent, das Land Thüringen mit 15 Prozent und der gemeinsam von der Heinz Sielmann-Stiftung und dem Landschaftspflegeverband „Biosphärenreservat Thüringer Rhön“ e. V. gegründete Projektträger „NGP Thüringer Kuppenrhön gGmbH“ mit…
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35. Deutscher Naturschutztag: Klima- und Biodiversitätskrise gemeinsam entschlossen meistern
Gemeinsame Pressemitteilung mit dem Bundesverband Beruflicher Naturschutz, dem Deutschem Naturschutzring und dem Hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Anlässlich des 35. Deutschen Naturschutztages übergibt heute der Präsident des Deutschen Naturschutzringes, Prof. Dr. Kai Niebert, die Wiesbadener Erklärung an Bundesumweltministerin Svenja Schulze und Landesumweltministerin Priska Hinz. Der Deutsche Naturschutztag fordert: Die Biodiversitäts- und Klimakrise gemeinsam entschlossen angehen. Die Europäische Agrarpolitik konsequent für Umwelt- und Naturschutz nutzen und ein neues Bündnis mit der Landwirtschaft schmieden. Planungsbeschleunigung im Einklang mit Naturschutz und Artenschutzforderungen ermöglichen. In der Wiesbadener Erklärung wird betont, dass der jüngste Klimabeschluss des Bundesverfassungsgerichtes und damit das Grundgesetz eine überprüfbare Handlungspflicht für alle natürlichen Lebensgrundlagen und die Freiheitsrechte zukünftiger…