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Naturschutz in der Landwirtschaft: Bundesbehörden setzen auf Zusammenarbeit
Der Dialog und die Kooperation zwischen Naturschutz und Landwirtschaft soll weiter ausgebaut werden. Dies ist das gemeinsame Ziel von Sabine Riewenherm, der neuen Präsidentin des Bundesamts für Naturschutz (BfN), und Hanns-Christoph Eiden, Präsident der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE). Bei ihrem ersten Treffen sprachen sich beide für eine Stärkung der Zusammenarbeit von Landwirtschaft, Naturschutz und Wissenschaft aus. Wie eine solche vertrauensvolle Kooperation aussehen kann, zeigt ein gemeinsames Vorhaben von BLE und BfN, das gerade erst abgeschlossen wurde: Dank eines gemeinsam erarbeiteten „Leittextes“ wurde ein neues Angebot für Auszubildende im Agrarsektor geschaffen, Blühstreifen im Ausbildungsbetrieb anzulegen und sich mit der Agrarumweltförderung auseinanderzusetzen. BfN-Präsidentin Sabine Riewenherm: „Landwirtinnen und Landwirte nehmen zunehmend…
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Artenreichtum an der Ostseeküste erhalten
Um ökologisch besonders wertvolle und artenreiche Regionen in Deutschland zu schützen, wurden im Bundesprogramm Biologische Vielfalt 30 „Hotspots der biologischen Vielfalt“ ausgewählt. In einer dieser Regionen ‒ der Westmecklenburgischen Ostseeküste mit dem Lübecker Becken ‒ sollen jetzt im Rahmen einer Vorstudie die Grundlagen für das geplante länderübergreifende Verbundprojekt „Forum der Vielfalt“ gelegt werden, um die gebietstypische, natürlich und historisch gewachsene biologische Vielfalt zu erhalten. Das Projekt im Hotspot 28, für das sich fünf Partner zusammengefunden haben, soll im Bundesprogramm Biologische Vielfalt vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums gefördert werden. Die Vorstudie startet unter der Federführung des Landschaftspflegevereins (LPV) Dummersdorfer Ufer e.V. mit Untersuchungen für Teilprojekte in Mecklenburg-Vorpommern und…
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Wechsel an der Spitze des Bundesamtes für Naturschutz
Zum 1. September tritt Sabine Riewenherm das Amt der Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) an. Zuletzt leitete die Diplom-Biologin das Landesumweltamt in Rheinland-Pfalz. Sie folgt auf Prof. Dr. Beate Jessel, die das Amt knapp 14 Jahre innehatte und jetzt als Direktorin an die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) in die Schweiz wechselt. Der Staatssekretär im Bundesumweltministerium, Jochen Flasbarth, nahm heute die Amtsübergabe im Bundesamt für Naturschutz in Bonn vor. Umweltstaatssekretär Jochen Flasbarth: „Sabine Riewenherm übernimmt das BfN zu einem sehr wichtigen Zeitpunkt für den Schutz der Natur, national wie international. Mit ihrer Erfahrung auf Bundes- und Landesebene und ihrer breiten fachlich-wissenschaftlichen Expertise kann sie wichtige neue…
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Vielfalt in Geest und Moor erhalten
Die Landschaft südlich von Oldenburg ist von einer außergewöhnlichen Vielfalt an Lebensräumen geprägt: Auf trockenen Heideflächen und in nassen Moorniederungen leben zahlreiche Arten, die an diese besonderen Bedingungen angepasst sind. Mit dem Projekt „Hotspot 23 – Vielfalt in Geest und Moor“ sollen diese wertvollen artenreichen Lebensräume, die regional eine besondere Bedeutung für die biologische Vielfalt haben, erhalten werden. Dafür macht sich der Landkreis Oldenburg zusammen mit den Landkreisen Emsland, Vechta, Cloppenburg und der Universität Osnabrück stark. Gefördert wird das Projekt im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit in Höhe von rund 3,85 Millionen Euro. Bundesumweltministerin Svenja Schulze:…
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Hilfe für eine Perle heimischer Flüsse und Bäche
Wo sie lebt, sind die Gewässer sauber und intakt: Die Flussperlmuschel stellt hohe Ansprüche an ihren Lebensraum und ist in Deutschland selten geworden. Ihre Bestände sind seit Jahrzehnten so stark rückläufig, dass sie heute vom Aussterben bedroht ist. Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) fördert deshalb das Projekt „MARA – Margaritifera Restoration Alliance“ im Bundesprogramm Biologische Vielfalt mit rund 5,83 Millionen Euro aus Mitteln des Bundesumweltministeriums (BMU). Bundesumweltministerin Svenja Schulze: „Der Klimawandel wirkt sich auf Tiere, Pflanzen und deren Lebensräume aus. Werden die Gewässer im Sommer wärmer oder trocknen aus, ist das fatal für die Flussperlmuschel, aber auch für viele andere Organismen. Denn wenn einzelne Arten aus einem Lebensraum verschwinden, gerät…
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BMU fördert Rettung selten gewordener Spätblüher in Mitteldeutschland
Spätblüher wie die Graue Skabiose (Scabiosa canescens) sind mittlerweile selbst in ihrem Hauptverbreitungsgebiet in Mitteldeutschland selten geworden und mancherorts akut gefährdet. Nun sollen sie durch gezielte Artenschutzmaßnahmen und die Wiederherstellung geeigneter Standortbedingungen vor Ort gerettet werden. Das Kardengewächs kommt vor allem auf Trockenrasen vor, wo es violette Farbtupfer setzt und gerade im Spätsommer ein wichtiger Nektar- und Pollenspender für Insekten ist. Aufgrund der internationalen Verantwortung für den Erhalt dieser vorwiegend in Deutschland vorkommenden Art setzt sich die Hochschule Anhalt mit dem Projekt „Die Graue Skabiose und ihre Lebensräume im mitteldeutschen Verbreitungsgebiet – erhalten – schützen – fördern“ für den Schutz der gefährdeten Art ein. Gefördert wird das Projekt im Bundesprogramm…
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Neue Rote Listen: Amphibien und Reptilien in Deutschland stärker gefährdet als andere Artengruppen
Gemeinsame Pressemitteilung mit dem Rote-Liste-Zentrum Bei den Amphibien und Reptilien ist der Anteil bestandsgefährdeter Arten höher als in jeder anderen Artengruppe in Deutschland. In den letzten 20 Jahren hat sich die Situation für die meisten dieser Arten weiter verschlechtert. Jede zweite der 20 untersuchten Amphibienarten ist in ihrem Bestand gefährdet, bei den Reptilien liegt der Anteil mit neun von 13 noch höher. Dieses Resümee zieht das Bundesamt für Naturschutz (BfN) gemeinsam mit dem Rote-Liste-Zentrum (RLZ) anlässlich der Veröffentlichung der neuen Roten Listen der Amphibien und Reptilien. Die negativen Entwicklungen überwiegen in beiden Gruppen deutlich. Bei allen Reptilien- und fast allen Amphibienarten ist der Bestand in den vergangenen 120 Jahren zurückgegangen.…
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Mehr Lebensräume für stark gefährdete Rebhühner
Der Rückgang der Rebhuhn-Bestände soll in Deutschland gestoppt werden – durch vielfältigere und kleinteiligere Lebensräume in Agrarlandschaften, wie Blühstreifen und Hecken. Dies ist Ziel des Projektes „Rebhuhn retten – Vielfalt fördern!“ des Deutschen Verbands für Landschaftspflege (DVL), der Georg-August-Universität Göttingen und dem Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA). Seit den 1980er Jahren sind die Bestände in Deutschland und europaweit nach Angaben des Europäischen Rates für Vogelzählung (European Bird Census Council – EBCC) um über 90 Prozent zurückgegangen. In Europa liegt der Bestand bei rund 1,4 bis 2,7 Millionen Brutpaaren (European Breeding Bird Atlas 2, 2020). In Deutschland ist das Vorkommen des Rebhuhns auf vermutlich nicht mehr als 50.000 Brutpaare geschrumpft. Das Bundesamt…
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UNESCO-Welterbekomitee stärkt Waldschutz in Europa und weltweit
Mit der Anerkennung von fünf neuen Weltnaturerbestätten weltweit hat das UNESCO-Welterbekomitee den Schutz der Wälder und ihrer biologischen Vielfalt deutlich gestärkt. Die 44. Sitzung des Komitees läuft noch bis 31. Juli. Für Europa bedeutend ist die Anerkennung der Erweiterung des Naturerbes „Alte Buchenwälder und Buchenurwälder der Karpaten und anderer Regionen Europas“ um weitere 15 Teilgebiete in Frankreich, der Schweiz, Polen, Tschechien, Bosnien-Herzegovina und Nordmazedonien. Darunter sind auch große Gebiete im Bieszczady-Nationalpark in den polnischen Karpaten. Zu den neuen Welterbestätten zählen auch die kolchischen Regenwälder und Feuchtgebiete in Georgien, einem Biodiversitätshotspot im Kaukasus. Die Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz, Prof. Dr. Beate Jessel, begrüßte die Entscheidungen: „Die Regenwälder und Feuchtgebiete in…
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Bund fördert naturnahe Grünflächen in Städten
Das Bundesumweltministerium weitet seine Förderung für mehr Natur- und Grünflächen in Städten aus. Stadtnatur ist mehr als grünes Schmuckwerk, Entsprechende Flächen und Anlagen bieten mehr Lebensqualität, Gesundheit und Erholung. Gleichzeitig bieten sie vielen Arten Lebensräume, unter anderem bedrohten Insekten und Vögeln. Die Bundesregierung hat deshalb bereits den Masterplan Stadtnatur, ein Maßnahmenprogramm für mehr Grün in den Städten, verabschiedet. Mit einem neuen Förderschwerpunkt Stadtnatur im Bundesprogramm Biologische Vielfalt setzt das Bundesumweltministerium jetzt eine zentrale Maßnahme um und fördert innovative Ansätze für mehr biologische Vielfalt in Städten und Gemeinden. Die geförderten Projekte sollen über ihre Region hinaus Wirkung entfalten und weitere Akteure für mehr Natur im urbanen Raum motivieren. Bundesumweltministerin Svenja Schulze:…