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Darmkrebs: Wie sich das individuelle Risiko senken lässt
Viele Faktoren beeinflussen das Darmkrebsrisiko. Dazu zählt neben dem genetischen Risiko insbesondere der persönliche Lebensstil. Wissenschaftler des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) haben jetzt erstmals sämtliche bekannten Risikofaktoren miteinander verglichen, um so das Darmkrebsrisiko in absoluten Zahlen zu berechnen. Dabei wurde deutlich, dass jeder sein individuelles Risiko durch gesunden Lebensstil senken kann – egal, welches genetisches Risiko er mitbringt. Und: die Darmspiegelung ist das effektivste Werkzeug, um die individuelle Gefahr, an Darmkrebs zu erkranken, drastisch zu senken. Darmkrebs ist derzeit in Deutschland bei Männern dritthäufigste, bei Frauen sogar die zweithäufigste Krebserkrankung. Risikofaktoren gibt es viele. Neben genetischen Faktoren – winzige Variationen im Erbgut (SNPs, single nucleotide polymorphisms), die das Risiko erhöhen oder…
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Zweimal europäische Förderung für Forschungsprojekte mit Anwendungspotential
Mit seinen „Proof of Concept“-Grants unterstützt der Europäische Forschungsrat ERC Wissenschaftler dabei, das wirtschaftliche Potential ihrer Forschungsergebnisse weiterzuentwickeln. Mit Mathias Heikenwälder und Nina Papavasiliou erhalten nun gleich zwei Wissenschaftler aus dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) die begehrte Förderung. Beide Forscher wollen die Entwicklung von Antikörpern vorantreiben: als Forschungsreagenz und für die Krebsprävention. Das besondere an den „Proof of Concept“-Grants des ERC: Dieses Fördermittel kann nur beantragen, wer bereits eine ERC-Förderung erhält. Der Forschungsrat will damit den Wissenschaftlern ermöglichen, eventuelle Anwendungsbereiche ihrer in einem ERC-Förderprojekt erzielten Forschungsergebnisse zu prüfen und zu erschließen. „Es ist unser erklärtes Ziel im Deutschen Krebsforschungszentrum, alle wissenschaftlichen Ergebnisse konsequent auf Anwendbarkeit und Verwertbarkeit zu überprüfen: Das…
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Mit Mini-Därmen funktionelle Unterschiede und Schwachstellen von Darmkrebs aufspüren
Darmkrebs zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass es große Unterschiede zwischen den Tumoren einzelner Patienten gibt – auf genetischer Ebene und daher auch beim Ansprechen auf die Therapie. Forscher des Deutschen Konsortiums für Translationale Krebsforschung (DKTK) haben eine Methode entwickelt, um diese Unterschiede besser identifizieren zu können. Sie nutzen für ihre Untersuchungen im Labor gezüchtete Mini-Därme, um unter Bedingungen zu arbeiten, die denen im Patienten möglichst nahekommen. An diesen "Organoiden" führen sie eine Vielzahl von parallelen Experimenten durch, was die Vergleichbarkeit der Ergebnisse erhöht. Im DKTK verbindet sich das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg als Kernzentrum langfristig mit onkologisch besonders ausgewiesenen universitären Partnerstandorten in Deutschland. Um Krebserkrankungen zielgerichtet behandeln…
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Gesundheitliche Beschwerden nicht auf die leichte Schulter nehmen
Arzttermine aus Furcht vor dem Coronavirus auf die lange Bank schieben? Davon rät der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums ab. Symptome und Schmerzen sollten ernst genommen und vom Arzt abgeklärt werden. In den meisten Fällen wird es sich nicht um eine schwerwiegende Erkrankung wie Krebs handeln. Wenn aber doch, dann ist es besser, sie möglichst früh zu erkennen und, wenn nötig, sofort zu behandeln – dies erhöht die Heilungschancen und wirkt sich positiv auf die Prognose aus. Die Gefahr, sich beim Arztbesuch mit dem Coronavirus anzustecken – sei es an der Rezeption, im Wartezimmer oder auch bei der Behandlung – ist inzwischen deutlich gesunken. Die Arztpraxen halten sich an die offiziellen…
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Metastasierung verhindern – ein Antikörper mit Potenzial
Ein bislang kaum erforschter Rezeptor in der Zellschicht, die die Blutgefäße von innen auskleidet, kurbelt sowohl die Neubildung von Blutgefäßen in Tumoren als auch die Metastasierung an. Wissenschaftlern vom Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg (DKFZ) und der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg ist es gelungen, diesen Rezeptor mit einem Antikörper zu blockieren und so bei Mäusen mit Brust- oder Lungenkrebs das Ausbilden von Metastasen zu verhindern. Damit haben sie im Tierexperiment ein neues Prinzip aufgezeigt, wie zukünftig die gefürchtete Absiedelung von Krebszellen ausgebremst werden könnte. Genau wie gesundes Gewebe sind Tumoren auf Nährstoffe angewiesen, die sie über den Blutkreislauf erhalten. Doch da Krebszellen sich rasch vermehren und die Geschwülste entsprechend…
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Europäische Impfwoche 2020: Impfungen schützen auch vor Krebs
Während derzeit die ganze Welt der Entwicklung eines Impfstoffs gegen SARS-CoV-2 entgegenfiebert, werden andere, längst verfügbare Impfungen nicht in ausreichendem Maße wahrgenommen: So etwa die HPV-Impfung, die vor einer Infektion mit den wichtigsten krebsverursachenden Typen der humanen Papillomviren schützt – und damit der Entwicklung von Krebs vorbeugen kann. Zur 15. Europäischen Impfwoche (20. bis 26. April) veröffentlicht das Deutsche Krebsforschungszentrum zwei Publikationen zur HPV-Impfung. Darin ist unter anderem zusammengestellt, mit welchen Maßnahmen sich die erforderliche HPV-Impfquote von mindestens 70 Prozent der Jugendlichen erreichen ließe, die langfristig einen bevölkerungsweiten Schutz vor HPV-bedingten Krebsarten bieten würde. Mit der Europäischen Impfwoche, die dieses Jahr vom 20. bis 26. April stattfindet, will die Weltgesundheitsorganisation…
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Corona-Pandemie: ein guter Grund mehr für einen Rauchstopp
Ein Rauchstopp lohnt sich immer, selbst im hohen Alter. Die aktuelle COVID-19-Epidemie könnte eine zusätzliche Motivation sein, mit dem Rauchen aufzuhören. Denn aktuellen Daten aus China zufolge leiden Patienten, die mit schwerem COVID-19-Krankheitsverlauf ins Krankenhaus kommen, oftmals an Vorerkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck, chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen (COPD), Krebs – alle diese Erkrankungen sind oftmals eine Folge des Rauchens. Eine Übersichtsarbeit, die die Beobachtungen aus fünf Studien aus China zusammenführt, kommt zu dem Schluss, dass das Rauchen bei den dort einbezogenen Patienten wahrscheinlich mit einem schwereren Verlauf einer COVID-19-Erkrankung und mit einem erhöhten Risiko, infolge der Erkrankung zu sterben, in Zusammenhang steht. Doch noch ist die Datenlage begrenzt und eine verlässliche Aussage…
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Neue Konzepte für die personalisierte Krebsmedizin bei kindlichen Sarkomen
Zum 1. April erhält das Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg (KiTZ) eine neue Forschungseinheit, die sich der Erforschung kindlicher Sarkome widmet. Die Einheit mit dem Namen "Translationale Pädiatrische Sarkomforschung" ist gleichzeitig neue Abteilung am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ). Sie wird von der "Barbara und Wilfried Mohr Stiftung" mit einer Anschubfinanzierung von 1,5 Millionen Euro gefördert. "Mit dem Ausbau seiner Kompetenzen im Bereich Sarkomforschung und der Rekrutierung vonThomas Grünewald geht das KiTZ einen weiteren wichtigen Schritt auf dem Weg zu einem international wettbewerbsfähigen "Comprehensive Cancer Center" für Kinder", sagt Stefan Pfister, Direktor "Präklinische Pädiatrische Onkologie" am KiTZ und Abteilungsleiter "Pädiatrische Neuroonkologie" am DKFZ. Michael Baumann, Vorstandsvorsitzender des DKFZ, betont: "Wir sind sehr stolz, einen so…
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Hirntumoren bei Kindern: Erblicher Gendefekt bringt die Eiweißregulation aus dem Gleichgewicht
Bei einem bestimmten Typ von Medulloblastomen – gefährlichen Hirntumoren bei Kindern – sind die Ursachen in 40 Prozent aller Fälle angeboren. Das zeigt eine aktuelle Genomanalyse von Wissenschaftlern des Hopp-Kindertumorzentrums (KiTZ), des Europäischen Laboratoriums für Molekularbiologie (EMBL) und zahlreichen Kollegen weltweit, die jetzt im Fachmagazin Nature veröffentlicht wurde. Eine besondere Rolle spielt dabei ein genetischer Defekt, der bei 15 Prozent dieser Kinder auftritt und dazu führt, dass die Produktion und der Abbau von Eiweißen aus dem Gleichgewicht geraten. Die Wissenschaftler vermuten jetzt, dass Störungen im Proteinhaushalt eine bislang unterschätzte Ursache auch bei anderen Tumorarten sein könnten. Das "Hopp-Kindertumorzentrum Heidelberg" (KiTZ) ist eine gemeinsame Einrichtung des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), des Universitätsklinikums…
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Aufnahmestopp für Insulin – die Rolle der Blutgefäße bei der Insulinresistenz
Damit Insulin seine Wirkung ausüben und Glukose aus dem Blut in die Muskelzellen transportiert werden kann, muss das Hormon zunächst das Endothel durchqueren, die Zellschicht, die die Blutgefäße von innen auskleidet. Wissenschaftler vom Deutschen Krebsforschungszentrum und vom Universitätsklinikum Heidelberg und der Universitätsmedizin Mannheim haben jetzt festgestellt, dass bei übergewichtigen Mäusen ein Signalweg angekurbelt ist, der diesen Schritt verhindert und so die Insulinresistenz fördert. Mit diesem Ergebnis tragen die Forscher entscheidend dazu bei, das metabolische Syndrom und das Entstehen von Diabetes besser zu verstehen. Als eine der Hauptursachen für Diabetes mellitus Typ 2 gilt heute die Insulinresistenz. Das Bauchspeicheldrüsenhormon Insulin hat unter anderem die Aufgabe, die Aufnahme von Glukose aus der…