• Forschung und Entwicklung

    Takeda Oncology Forschungspreis 2023 an Ann-Kathrin Daum

    Bei einigen Patienten mit nichtkleinzelligem Lungenkrebs tragen die Tumorzellen eine Mutation, die das Krebswachstum beschleunigt. Zwar gibt es Wirkstoffe, die dies verhindern, doch häufig entwickeln die Tumore Resistenzen gegen diese Medikamente. Ann-Kathrin Daum hat gezeigt, dass Bindegewebszellen der Tumor-Mikroumgebung den Fettstoffwechsel der Krebszellen ankurbeln und zur Entstehung der Therapieresistenz beitragen. Das Ergebnis könnte ein Ansatz für die Entwicklung neuer Behandlungsstrategien sein. Ann-Kathrin Daum forscht im Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und im Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg und ist Nachwuchsforscherin im Deutschen Zentrum für Lungenforschung (DZL). Für ihre Ergebnisse wurde die Biologin mit dem 2. Preis des Takeda Oncology Award 2023 ausgezeichnet. Nichtkleinzellige Lungenkarzinome machen rund 75 Prozent aller Fälle von…

  • Forschung und Entwicklung

    Prostatakrebs-Screening: Tastuntersuchung nicht geeignet

    Die rektale Tastuntersuchung ist nicht zur Früherkennung von Prostatakrebs bei Männern im Alter von 45 Jahren geeignet. Der Grund dafür ist eine zu geringe Empfindlichkeit und eine zu hohe Falsch-Positiv-Rate. Die Tastuntersuchung verbessert auch die Detektionsrate des PSA-Screenings nicht. Basierend auf den Daten der PROBASE*-Studie konnten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) nun erstmals die diagnostische Aussagekraft der Tastuntersuchung bei jüngeren Männern untersuchen. Zur Früherkennung von Prostatakrebs wird Männern noch heute empfohlen, ab einem Alter von 45 Jahren jährlich einmal eine rektale Tastuntersuchung vornehmen zu lassen. Die Untersuchung ist seit 1971 Teil des Früherkennungsprogramms der gesetzlichen Krankenkassen. Die diagnostische Aussagekraft der rektalen Tastuntersuchung gilt allerdings seit Langem als gering.…

  • Gesundheit & Medizin

    Transgene T-Zellen gegen bösartige Hirntumoren

    Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und von der Universitätsmedizin Mannheim (UMM) erprobten an Mäusen erstmals erfolgreich eine neue Form der zellulären Immuntherapie gegen Hirntumoren. Glioblastome sind die aggressivsten aller Hirntumoren. Sie breiten sich diffus im Gehirn aus und sind operativ nur schwer vollständig zu entfernen. Auch Chemo- oder Strahlentherapie sind häufig nur begrenzt wirksam. Um neue, wirksamere Behandlungsoptionen für die Betroffenen zu finden, erproben Ärzte und Wissenschaftler zahlreiche immuntherapeutische Ansätze, darunter auch so genannte „adoptive“ T-Zell-Therapien: Dazu werden dem Patienten T-Zellen entnommen, im Labor modifiziert und ihm zurückübertragen. Dabei verfolgen die Ärzte verschiedene Ansätze. Lukas Bunse, Wissenschaftler am Deutschen Krebsforschungszentrum und Arzt an der Universitätsmedizin Mannheim, setzt in seiner aktuellen Studie…

  • Forschung und Entwicklung

    Übergewicht als Risikofaktor für Darmkrebs bislang unterschätzt – Gewichtsverlust vor der Diagnose maskiert den Zusammenhang

    Übergewicht ist ein bekannter Risikofaktor für Darmkrebs. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) haben nun an Daten der fast einer halben Million Teilnehmer der UK Biobank-Kohorte nachgewiesen, dass dieser Zusammenhang vermutlich bislang erheblich unterschätzt wurde. Der Grund: Viele Betroffene verlieren in den Jahren vor einer Darmkrebs-Diagnose unbeabsichtigt an Gewicht. Wird in Studien allein das Körpergewicht zum Zeitpunkt der Diagnose berücksichtigt, so maskiert dies den tatsächlichen Zusammenhang zwischen Fettleibigkeit und Darmkrebsrisiko. Zur Nationalen Krebspräventionswoche 2023: #wenigeristweniger Übergewicht ist ein Risikofaktor für eine ganze Reihe an Krebserkrankungen. Besonders deutlich ist dieser Zusammenhang beispielsweise bei Gebärmutterkrebs, Nierenkrebs und auch bei Darmkrebs. Nach bisherigen Schätzungen haben fettleibige* Menschen ein bis zu einem Drittel höheres Darmkrebsrisiko…

    Kommentare deaktiviert für Übergewicht als Risikofaktor für Darmkrebs bislang unterschätzt – Gewichtsverlust vor der Diagnose maskiert den Zusammenhang
  • Gesundheit & Medizin

    Übergewicht steigert das Krebsrisiko

    StarkesÜbergewicht zählt zu den wichtigsten vermeidbaren, aber wenig bekannten Krebsrisikofaktoren. Jedes Jahr gehen in Deutschland etwa 30.000 Krebsfälle auf das Konto von Übergewicht und Fettleibigkeit. Anlässlich der 5. Nationalen Krebspräventionswoche vom 25. bis 29. September setzen sich die Deutsche Krebshilfe, das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) und die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) für Rahmenbedingungen ein, die es Menschen leichter machen, ein gesundes Körpergewicht zu halten oder zu erlangen. Werbeeinschränkungen für besonders übergewichtsfördernde Produkte sowie eine höhere Besteuerung stark fett- und zuckerhaltiger Lebensmittel müssen ein erster Schritt sein, um dieses Ziel zu erreichen, fordern die drei Krebsorganisationen. Kurzatmigkeit oder Gelenkbeschwerden und vielleicht noch Diabetes – das sind gesundheitliche Beeinträchtigungen, die viele Menschen mit Übergewicht…

  • Gesundheit & Medizin

    Protein auf Tumorzellen fördert Immunreaktion gegen Krebs

    Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) identifizieren eine neue und überraschende Funktion eines Membranproteins auf der Oberfläche von Krebszellen: Es unterstützt und stabilisiert einen wichtigen „ko-stimulatorischen“ Faktor, der die Aktivierung von T-Zellen verstärkt, und verbessert so die Immunantwort gegen den Tumor. Die Studie wurde zusammen mit Wissenschaftlern vom Netherlands Cancer Institute durchgeführt. Viele Krebsarten lassen sich heute erfolgreich mit so genannten Immun-Checkpoint Inhibitoren (ICI) behandeln, die oftmals verkürzt einfach als Immuntherapie bezeichnet werden. Die Blockade von hemmenden Immun-Checkpoints wie z.B. PD-L1 bildet die Grundlage dieser Behandlungsform. Doch mangelt es gleichzeitig an stimulierenden Signalen, so können die Therapien wirkungslos bleiben. Das gilt als einer der Gründe dafür, dass viele Krebspatienten nicht…

  • Forschung und Entwicklung

    Zwei ERC Starting Grants an DKFZ-Nachwuchswissenschaftler

    Die Fördermittel des Europäischen Forschungsrats (ERC) gelten als Ritterschlag für Wissenschaftler aller Karrierestufen. Mit seinen „Starting Grants“ will der ERC exzellenten Nachwuchswissenschaftlern den Weg in eine unabhängige Karriere ebnen. Dieses Jahr erhalten gleich zwei Wissenschaftler am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) die renommierte Förderung: Felix Hartmann erforscht, wie sich der Stoffwechsel von Tumor- und Immunzellen auf den Erfolg von Krebsimmuntherapien auswirkt. Marc Zuckermann will durch die Kombination verschiedener Therapieverfahren die Behandlungsergebnisse von Kindern mit bösartigen Hirntumoren verbessern. Nur ein Bruchteil der Krebspatienten profitiert von Krebsimmuntherapien mit so genannten Immun-Checkpoint-Inhibitoren. Diese Situation zu verbessern, ist Ziel der Forschung von Felix Hartmann, Nachwuchsgruppenleiter im DKFZ. Der zelluläre Stoffwechsel hat sich als Schlüsselfaktor für verschiedene Funktionen von…

  • Forschung und Entwicklung

    Computergestützte Zellanalyse für die schnellere Diagnose von Blutkrankheiten

    Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und vom Cambridge Stem Cell Institute haben ein KI-System entwickelt, das weiße und rote Blutzellen in mikroskopischen Aufnahmen von Blutproben erkennt und charakterisiert. Der Algorithmus kann Mediziner bei der Diagnose von Bluterkrankungen unterstützen und steht als Open Source Methode für Forschungszwecke zur Verfügung. Bluterkrankungen sind häufig durch eine veränderte Anzahl und abweichende Form von roten und weißen Blutzellen gekennzeichnet. Um die Erkrankungen zu diagnostizieren, untersuchen Ärzte klassischerweise auf einem Objektträger ausgestrichenes Blut unter dem Mikroskop. Diese Art der Diagnostik ist unkompliziert, die Bewertung durch erfahrene Experten allerdings schwierig, da die Veränderungen teilweise sehr unscheinbar sind und nur wenige der zehntausenden sichtbaren Zellen betreffen.…

  • Gesundheit & Medizin

    Niedrigere Entzündungsmarker unter Vitamin D-Supplementierung

    Nach derzeitiger Studienlage geht die Vitamin D-Einnahme mit einer verringerten Krebssterblichkeit einher. Könnten entzündungshemmende Effekte des Vitamins die Ursache dafür sein? Eine am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) durchgeführte Metaanalyse ergab nun: Die Vitamin D-Einnahme senkt bei Menschen, die an Krebs oder Krebsvorstufen leiden, die Serumspiegel eines wichtigen Entzündungsmarkers. Vitamin-D-Mangel ist weltweit verbreitet und kommt besonders häufig bei Krebspatienten vor. Ob eine Vitamin D-Supplementierung die Entstehung von Krebs verhindern bzw. die Prognose von Krebskranken verbessern kann, wurde bereits in zahlreichen Studien untersucht. Nach derzeitiger Studienlage senkt eine regelmäßige Vitamin D3-Einnahme die Wahrscheinlichkeit, an einer Krebserkrankung zu versterben, um ca. zwölf Prozent. Die biologischen Mechanismen, über die Vitamin D den Ausgang einer Krebserkrankung beeinflusst, sind noch…

  • Gesundheit & Medizin

    Wachsende soziale Ungleichheit bei Krebsneuerkrankungen in Deutschland

    Die altersstandardisierten Krebs-Neuerkrankungsraten sinken – doch nicht alle Menschen in Deutschland profitieren gleichermaßen von diesem Trend: Der Rückgang ist in den am stärksten benachteiligten Regionen der Republik deutlich weniger ausgeprägt als in den wohlhabenderen Gegenden, ermittelten nun Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen im Deutschen Krebsforschungszentrum. Soziale Ungleichheiten im Zusammenhang mit Krebserkrankungen sind national und international vielfach dokumentiert. Ob es darum geht, wie häufig Früherkennungsuntersuchungen wahrgenommen werden, oder um die Rate an Krebsneuerkrankungen, die Krebssterblichkeit oder das Krebsüberleben – immer wirkt sich der sozioökonomische Hintergrund der Menschen aus. Dabei spielt das individuelle Einkommen eine Rolle, aber auch die regionale sozioökonomische Situation am Wohnort der Menschen ist aussagekräftig. So erkrankten während der Jahre 2010…