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Deutsche Wirtschaft kommt kaum vom Fleck
Laut Statistischem Bundesamt ist die deutsche Wirtschaft im ersten Quartal des neuen Jahres um 0,2 Prozent gewachsen. Damit schrammt die Bundesrepublik nur knapp an einer technischen Rezession vorbei. Wachstumsimpulse kamen von den Investitionen, vermutlich insbesondere im Bausektor. Belastet hat hingegen der Außenbeitrag aufgrund einer starken Importentwicklung. Bereits zu Jahresbeginn sorgte die Omikron-Variante für eine schwierige wirtschaftliche Ausgangslage. Zudem belasteten im gesamten Zeitraum die hohe Inflation und die globale Lieferkettenproblematik. Mit dem Ukraine-Krieg kam ab Ende Februar ein weiterer großer Belastungsfaktor hinzu. Diese Gemengelage lässt auch für das zweite Quartal nicht auf eine Entspannung hoffen. Die Sorgen um die Energieversorgung, die Lieferproblematik und der enorme Preisdruck werden die Konjunktur vorerst weiter…
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Inflationsdruck nimmt weiter zu – auch wegen teurer Nahrungsmittel
Die deutsche Inflationsrate zieht weiter an. Nach 7,3 Prozent im März liegt die Teuerung im April bei 7,4 Prozent. Das ist das höchste Niveau seit über 40 Jahren, eine höhere Teuerungsrate gab es zuletzt 1981. Wenig überraschend hat sich Energie im Vorjahresvergleich erneut kräftig verteuert, auch wenn der Preisanstieg etwas nachgelassen hat. Eine immer größere Rolle bei der Inflation nehmen Nahrungsmittel sowie Güter und Dienstleistungen ein, insbesondere bei den Lebensmitteln zeigt sich die unmittelbare Auswirkung des Ukraine-Kriegs. Es gibt vermehrt Lieferengpässe und die Erwartung, dass die Ernten vor allem in der Ukraine in diesem Jahr viel geringer ausfallen als sonst. Das stresst die Nahrungsmittelmärkte. Angesichts der weltweiten Lieferkettenproblematik und der…
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Ifo Geschäftsklima steigt überraschend – noch keine Trendwende
Überraschend ist das ifo Geschäftsklima für Deutschland im April leicht gestiegen. Die deutsche Unternehmenswelt hat sich nach den Corona-Wellen der letzten zwei Jahre sowie den Lieferengpässen schon in einer schwierigen Position befunden. Jetzt kommen die negativen Auswirkungen der Sanktionen, der immens gestiegene Kostendruck und der Unsicherheit des Ukraine-Kriegs hinzu. Trotzdem fällt die Bewertung der aktuellen Lage marginal und die der Erwartungen leicht besser aus. Damit steigt das ifo Geschäftsklima für Deutschland um einen Punkt auf 91,8 Punkte. Das ist aber immer noch niedriger als zum Jahresanfang 2021. Das Umfeld bleibt trotz des leichten Anstiegs herausfordernd und die Unsicherheit hoch. Von einer Trendwende kann daher noch nicht die Rede sein. Firmenkontakt…
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Einkaufsmanagerindex: Stimmung nur leicht eingetrübt
Die Stimmungslage der deutschen Einkaufsmanager hat sich im April – trotz des Kriegs in der Ukraine – nur leicht eingetrübt. Der umfassende Composite Einkaufsmanagerindex von S&P Global sank um 0,6 Punkte auf 54,5 Punkte. Die Dienstleister zeigten sich aufgrund der Rücknahme der Corona-Maßnahmen deutlich zuversichtlicher. Im verarbeitenden Gewerbe sank aber das entsprechende Stimmungsbarometer aufgrund massiver Lieferprobleme, die zu einem deutlichen Produktionsrückgang führten. Steigende Einkaufs- und Verkaufspreise untermauern zudem den enormen Inflationsdruck in beiden Sektoren und sorgen zusammen mit dem Ukraine-Krieg für große Unsicherheit. Die Geschäftsperspektiven für die kommenden Monate werden daher insgesamt spürbar pessimistischer eingeschätzt. Der Gegenwind für die Konjunktur in Deutschland ist hoch und wird auch so schnell nicht…
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ZEW-Index: Weiterhin großer Pessimismus bei Börsianern
Die Finanzmarktteilnehmer blicken laut ZEW-Index auch im April äußerst pessimistisch auf die deutsche Konjunktur. Sowohl der Ausblick auf die kommenden sechs Monate als auch die aktuelle Lage verschlechtern sich erneut. Die Konjunkturerwartungen liegen nun mit minus 41 Punkten auf dem niedrigsten Stand seit dem Beginn des Corona-Lockdowns im März 2020. Das liegt insbesondere am Ukraine-Krieg, bei dem ein Ende noch nicht in Sicht ist. Auch die historisch hohen Inflationsraten in Deutschland drücken auf die Stimmung. Da der weitere Verlauf des russischen Überfalls nicht abzusehen ist, steigt auch die Stagflationsgefahr. Immerhin sind die Inflationserwartungen der Börsianer laut der Umfrage im Vergleich zum März niedriger. Es wächst also die Zahl derjenigen, die…
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Energie-Entlastungspaket: Kurzfristiger Nutzen ohne nachhaltige Wirkung
Mit dem Energie-Entlastungspaket hilft die Ampel-Koalition zumindest kurzfristig der unter hohen Rohstoffpreisen leidenden Bevölkerung. Auch wenn die einmalige Energiepreispauschale in Höhe von 300 Euro nach dem Gießkannen-Prinzip gestrickt ist und nicht nach Einkommen unterscheidet, ist die Maßnahme eine Entlastung für die Verbraucher. Die temporäre Absenkung der Energiesteuer auf Kraftstoffe ist ebenfalls ein Schritt, der unabhängig vom Einkommen hilft. Die Unterstützungen für Familien und Geringverdiener zielen dagegen auf die Gruppen ab, die hierzulande besonders stark von den Folgen des Ukraine-Kriegs betroffen sind. Die Maßnahmen können mit direkter Wirkung schnell und unbürokratisch umgesetzt werden. Von dem zusätzlich für drei Monate geltenden Ticket für den ÖPNV für 9 Euro profitieren auch Menschen, die…
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Trotz großer Unsicherheit durch den Ukraine-Krieg: Einkaufsmanagerindex sinkt nur leicht
Der Einkaufsmanagerindex von S&P Global ist sowohl für Deutschland als auch den Euro-Raum zurückgegangen. Für Deutschland fällt der Index um 1,0 auf 54,6 Punkte und für die Europäische Währungsunion ebenfalls um 1,0 auf 54,5 Zähler. Aufgrund des Ukraine-Kriegs ist die gedämpfte Stimmung unter den Einkaufsmanagern im Vergleich zum Vormonat keine Überraschung. Dennoch gingen die Werte nur leicht zurück. Deutlich wird aber auch bei dieser Umfrage, dass sich die Lieferkettenproblematik weiter verschärft hat. Schon jetzt merken insbesondere Industrieunternehmen, dass Produktionsteile fehlen. Auch durch den steigenden Kostendruck bei der Beschaffung von Rohstoffen und Energie trübt sich die Stimmung ein. Ein Ende des Kriegs ist aktuell nicht abzusehen, weshalb der Westen die Sanktionszügel…
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Invasion hinterlässt Spuren an Russlands Finanzmarkt
Der Rubel fiel nach der Invasion in die Ukraine gegenüber Dollar und Euro zeitweise auf historische Tiefststände. Die Bank of Russia zeigt ihren Willen, Währung und heimischen Finanzsektor zu stabilisieren und dürfte damit zunächst Erfolg haben. Der Ölpreis bleibt mittelfristig, trotz Sanktionen, der wichtigste Faktor für die Rubel- Entwicklung. Die russische Invasion in der Ukraine hat den Rubel unmittelbar stark belastet und ihn am Donnerstag zeitweise auf einen neuen Rekordstand von über 100 RUB je EUR bzw. fast 90 RUB je USD getrieben. Dies bewog die russische Notenbank, Interventionen zur Stützung der Währung anzukündigen. Dabei wählte sie bisher das Instrument der Währungsswaps und verzichtete auf direkte Käufe. Das Volumen der…
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Krieg in der Ukraine wird die Inflation weiter antreiben
Der Westen, allen voran die EU und die USA, aber auch Großbritannien und andere westliche Länder, haben auf die Invasion, die einen klaren Bruch des Völkerrechts darstellt, mit Sanktionen reagiert. Ziel ist es, die russische Wirtschaft an empfindlichen Stellen zu treffen und zu schwächen. Die bislang von der EU beschlossenen Sanktionen umfassen im Wesentlichen die Bereiche Energie, Finanzen, Transport und Exportkontrollen sowie Visabeschränkungen. Die für die russische Wirtschaft wohl schwerwiegendsten Maßnahmen, wie etwa der komplette Ausschluss russischer Banken aus dem Zahlungsverkehrssystem SWIFT oder der Importstopp von Erdöl oder Erdgas, stehen bislang nicht auf der Sanktionsliste. Der wichtigste Grund dürfte sein, dass die europäische Wirtschaft und insbesondere die deutsche Volkswirtschaft in…
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Eskalation im Russland-Ukraine-Konflikt führt zu Risikoaufschlägen bei Rohstoffen
Besonders die Preise für Öl- und Gas sind ein Spielball der aktuellen Nachrichtenlage rund um die begonnene russische Invasion in die Ukraine. Auf diese weitere militärische Eskalation wird der Westen mit schärferen Sanktionen reagieren. Energieträger und Rohstoffe insgesamt sind bisher direkt ausgenommen. Ob das so bleiben wird, bezweifeln einige Marktteilnehmer. Dies hängt stark vom Fortgang der militärischen Auseinandersetzung ab. Eine weitere Sorge des Rohstoffmarktes wäre eine Drosselung der Öl- oder Gaslieferungen Russlands – also der Einsatz von Öl als „militärisches“ Instrument. Dies ist bisher noch nicht passiert und auch nicht zu erwarten. Daher hat sich bei Erdgas die gestrige Preisspitze auch wieder zurückgebildet. Der Ölpreis übersprang aber wegen dieser Befürchtungen…