• Medien

    Weidmann-Rücktritt: Bedeutende Personalentscheidung für neue Regierung steht an

    Jens Weidmann hat das Amt des Bundesbankpräsidenten zehn Jahre lang mit hoher Sachkompetenz und persönlicher Integrität ausgeübt. In dieser Zeit musste sich die Geldpolitik in der Staatsschuldenkrise und Corona-Pandemie enormen Herausforderungen stellen. Nicht immer konnte sich Weidmann in letzter Zeit mit seinen stabilitätspolitischen Vorstellungen in der EZB-internen Debatte durchsetzen. Das Lager der geldpolitischen „Falken“ ist in den vergangenen Jahren zunehmend in eine Minderheitenposition gekommen. Das dürfte – neben den von Weidmann genannten persönlichen Gründen – für den Rücktritt eine Rolle gespielt haben. Für die neue Regierung steht damit gleich eine sehr bedeutende Personalentscheidung auf der Agenda. Es ist wichtig, dass für die Nachfolge von Jens Weidmann eine ähnlich profilierte und…

  • Finanzen / Bilanzen

    Der Euro blickt entspannt auf den Wahlausgang

    Für den Devisenmarkt ist die zentrale Botschaft des Wahltags, dass es kein Linksbündnis geben wird. Zwar könnte sich die Suche nach einer neuen Regierungskoalition bis Weihnachten oder sogar noch länger hinziehen. Eine geschäftsführende Kanzlerin Merkel dürfte der Gemeinschaftswährung aber keineswegs den Angstschweiß auf die Stirn treiben. Sowohl mit Jamaika als auch mit einem Ampel-Bündnis – und im Notfall sogar mit einer großen Koalition – sollte sich der Euro anfreunden oder zumindest abfinden können. Weder unter einer sozialdemokratisch noch unter einer unionsgeführten Regierung ist ein bedeutender Kurswechsel in Sachen Europa und gemeinsame Währung angezeigt. Zwar dürften sich die Liberalen für eine möglichst weitgehende Trennung der fiskalischen Risiken in der EWU einsetzen,…

  • Finanzen / Bilanzen

    Bundestagswahl: Kein Stresstest für EWU-Staatsanleihen

    Das Ergebnis der Bundestagswahl hat wenig Einfluss auf den EWU-Staatsanleihemarkt – einen Stresstest erwarten wir nicht. Kurzfristige und größere Spreadänderungen hätte es vermutlich bei einer Mehrheit für ein Linksbündnis gegeben, da der Markt die Chance auf eine mögliche EU-Transferunion abgebildet hätte. Längerfristig dürfte bereits jetzt schon klar sein, dass Rom und Paris vermutlich nicht mit der Unterstützung Berlins für eine Verstetigung des Wiederaufbaufonds Next Generation EU rechnen können. Ohne eine fiskalische EU-Integration dürfte die langfristige EWU-Spreadentwicklung damit weiterhin vor allem von der Geldpolitik der EZB, insbesondere den Anleihekäufen, abhängen. Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung: DZ BANK AG Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank Platz der Republik 60265 Frankfurt am Main Telefon: +49 (69) 7447-01…

  • Finanzen / Bilanzen

    DAX nach der Bundestagswahl: Politische Kontinuität dürfte Aktienkurse auch künftig wachsen lassen

    Am deutschen Aktienmarkt herrscht Erleichterung, der harte „Linksruck“ ist ausgeblieben. Ein Linksbündnis ist die einzige Regierungskonstellation, die als Belastung für den Aktienmarkt empfunden worden wäre. Ob es zu Jamaika, einer Ampel oder gar einer großen Koalition kommt, macht für die im DAX und anderen Indizes notierten Unternehmen kaum einen Unterschied. Zu international ist ihr Geschäft in den letzten Jahren geworden. Breit angelegte Steuermaßnahmen für Unternehmen, die den Markt tatsächlich hätten bewegen können, waren von den Parteien ohnehin nicht geplant. Klar ist aber auch, dass die Aktienmärkte Jamaika einer Ampel-Koalition vorziehen würden. Auf diese Weise gäbe es für den Markt weniger Berührungspunkte mit einer SPD-geführten Regierung, die vom Markt oft kritisch…

  • Finanzen / Bilanzen

    Keine Mehrheit für Steuererhöhungen – aber auch kein „weiter so“

    Die SPD kann sich mit einem Stimmenzuwachs von gut Fünf-Prozent-Punkten als Sieger der Bundestagswahl fühlen. Das hat sie vor allem ihrem Spitzenkandidaten Olaf Scholz zu verdanken. Ob er allerdings auch ins Kanzleramt einziehen wird, ist keineswegs ausgemacht. Aus Sicht der Finanzmärkte dürfte zunächst einmal am wichtigsten sein, dass eine rot-grün-rote Regierung keine Option ist. Ohne die Linkspartei dürfte es auch keine Mehrheit für Steuererhöhungen oder für neue Regulierungen wie eine Mietpreisbremse geben, was bei vielen Investoren für ein Aufatmen sorgt. Dennoch sollte es auch bei der Finanzpolitik nicht einfach „weiter so“ heißen. Die Steuer- und Abgabenbelastung von Haushalten und Unternehmen in Deutschland gehört zu den höchsten in Europa. Gleichzeitig ist…

  • Finanzen / Bilanzen

    ifo-Index: Industriemotor leidet unter Treibstoffmangel

    Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im September erneut verschlechtert. Der ifo-Index sinkt von 99,6 auf 98,8 Punkte. Das ist der dritte Rückgang in Folge. Anders als in den beiden Vormonaten haben sich allerdings die Geschäftserwartungen nur minimal eingetrübt. Ihre aktuelle Geschäftslage schätzen die Unternehmen erstmals seit Jahresanfang wieder etwas schlechter ein. Hauptgrund sind die Produktionsprobleme in der Industrie, wo wichtige Vorprodukte fehlen und die Produktion stockt. Die Lagerhallen der Unternehmen sind leergefegt. Nachschub ist auf dem Weltmarkt bei Komponenten wie Halbleitern derzeit kaum zu bekommen. Die Unternehmen sehen jedoch Licht am Ende des Tunnels. Denn die Erwartungen für die kommenden Monate haben sich im September nicht mehr…

  • Finanzen / Bilanzen

    Kohle immer teurer: Energiewende auch aus Kostengründen sinnvoll

    Der Preis für eine Tonne Kohle ist seit Beginn des Jahres um über 110 Prozent auf 177 US-Dollar gestiegen. Damit kratzt der aktuelle Preis am Allzeithoch von 2008, das bei 195 US-Dollar lag. Der Preisanstieg liegt vor allem an der weltwirtschaftlichen Erholung, die zu einer hohen Kohle-Nachfrage geführt hat. Zusätzlich haben starke Regenfälle in Indonesien die Produktion für den chinesischen Markt verlangsamt. Rohstoff-Analyst Gabor Vogel sieht die historische Preisentwicklung als einen weiteren Weckruf, den weltweiten Energiebedarf zügig mit erneuerbaren Energieträgern zu stillen. Laut dem DZ BANK Experten könnten dabei schnell Kostenvorteile erzielt werden. Dafür spricht, dass in den letzten zehn Jahren bei Solarmodulen die Stromgestehungskosten – also die Energieumwandlung in…

  • Finanzen / Bilanzen

    ZEW-Umfrage: Die Skepsis der Marktteilnehmer nimmt zu – Konjunktureinbruch aber unwahrscheinlich

    Die Finanzmarktteilnehmer schätzen den Konjunkturausblick für Deutschland zwar insgesamt noch positiv ein, die Skepsis hat in den letzten Monaten aber zugenommen. Der Rückgang des ZEW-Konjunkturbarometers von 40,4 Punkten im August auf 26,5 Punkten im September ist bereits der vierte Rückgang in Folge. Der aktuelle Wert ist das niedrigste Niveau des Erwartungsindexes seit März 2020 – dem Beginn der Corona-Pandemie. Die Knappheit und Preissteigerungen bei den Vorprodukten in der Industrie sowie der Bauwirtschaft wirken sich dämpfend auf den gesamten Konjunkturausblick aus. Eine weitere Beschleunigung der Konjunkturerholung ist deshalb unwahrscheinlich. Dennoch hat sich die Einschätzung der aktuellen Wirtschaftslage im September weiter verbessert, und angesichts der sehr guten Nachfragesituation ist ein Konjunktureinbruch in…

  • Finanzen / Bilanzen

    Inflationsrate in Deutschland steigt weiter – Gipfel aber noch nicht erreicht

    Die Inflationsrate in Deutschland ist im August weiter angestiegen. Mit 3,9% liegt sie nun so hoch wie zuletzt vor rund einem Vierteljahrhundert – nämlich im Jahr 1994. Die Gründe für den kräftigen Anstieg der Teuerungsrate liegen vor allem in den Spätfolgen der Corona-Krise. Dazu zählt unter anderem die Mehrwertsteuersenkung im letzten Jahr. Sie hat im Jahr 2020 für sinkende Preise gesorgt hat, führt in diesem Jahr aber zu höheren Preissteigerungsraten. Preisanhebungen in einigen Dienstleistungsbereichen nach der Lockerung der Corona-Beschränkungen wie etwa bei Frisören oder in Restaurants tragen ebenso zu der höheren Inflationsrate bei. Damit dürfte der Inflationsgipfel aber noch nicht erreicht sein. Wir rechnen für die kommenden Monate mit weiter…

  • Finanzen / Bilanzen

    Finanz- und Corona-Krise im Vergleich: Große Differenzen im Detail

    . – Finanzkrise und Corona-Krise haben die deutsche Wirtschaft ähnlich stark belastet. In beiden Fällen brach sie im Jahresvergleich um rund 5% ein. – Im Gegensatz zur Finanzkrise hatte die Corona-Krise deutliche Auswirkungen auf das Konsumverhalten der privaten Haushalte. – Die Erholung von der Corona-Krise wird in vielen Branchen deutlich länger brauchen, als dies nach der Finanzkrise der Fall war. Zusammenfassung Neben einem ähnlich hohen Einbruch der Gesamtwirtschaft um jeweils rund 5% gab es noch weitere Gemeinsamkeiten zwischen Finanzkrise und Corona-Krise: Der Staatskonsum stieg spürbar und der Außenhandel gab überdurchschnittlich nach. Während sich der private Konsum in der Finanzkrise aber stabil entwickelte und so die Binnenwirtschaft stützte, schrumpfte er in…